Galerien & Ausstellungsräume in Berlin
Hier können Sie zeitgenössische Kunst entdecken
Berlin gehört weltweit zu den Städten mit den meisten Ausstellungen. Auf unzähligen Vernissagen, in Project Spaces, in Galerien, in Salons, Privatwohnungen und bei Kunstprojekten im öffentlichen Raum können Sie in Berlin auch abseits der großen Häuser und Veranstaltungen viel entdecken.
Galerien und Kunstausstellungen
Berlins Galerienszene ist so vielfältig wie die Stadt. Hier können Sie zeitgenössische Kunst in großen etablierten Kunstmuseen wie der Neuen Nationalgalerie, dem Hamburger Bahnhof oder dem KW Institut für Contemporary Art entdecken. Dazu kommen hunderte von Kunstausstellungen in privaten und kommunalen Galerien, Project Spaces und Ausstellungsräumen, von denen wir Ihnen hier eine kleine Auswahl vorstellen. Wir laden Sie ein zu einem Streifzug durch Berlins Kunst-Szene. Das Spektrum reicht von international renommierten Künstler:innen bis hin zu spannender Experimentalkunst und Street Art. Denn Berlin, Kunst und Kreativität, das gehört einfach zusammen.
Berlin Art Week & Gallery Weekend - Höhepunkte des Berliner Kunstjahres
Zu den Höhepunkten im Jahr zählen mit Sicherheit die Berlin Art Week mit der Kunstmesse Positions und das Gallery Weekend. Zudem bereichern stets neue Ideen und Projekte die Szene mit Pop-up-Events und spannenden Shows, die Sie das ganze Jahr über in allen Ecken der Stadt entdecken können. In vielen Bezirken öffnen Kunstschaffende alljährlich ihre Studios für die Öffentlichkeit. Sowohl die Universität der Künste (UdK) als auch die Akademie der Künste (AdK) laden am Tag der offenen Tür dazu ein, in die Studios und Ateliers zu schauen.
Zeitgenössische Kunst finden Sie in Berlin auch mal an eher ungewöhnlichen Orten: von Salons in Privatwohnungen über Plattenläden, Bars und Restaurants - Berlins Kunstszene ist kreativ. Clubs wie Kraftwerk, Tresor, Berghain oder Wilde Renate öffnen ihre Räume für Ausstellungen und Events. In ehemaligen Fabrikhallen, etwa in der Kunsthalle in den Hangars am ehemaligen Flughafen Tempelhof oder in den Wilhelm Hallen in Reinickendorf wird Kunst zum Erlebnis.
Galerienviertel in Berlin
Die wichtigsten Galerienviertel in Berlin finden Sie in der Auguststraße in Mitte, in der City West und im Wedding. Aber auch in Friedrichshain-Kreuzberg und in Neukölln gibt es viel zu entdecken. Bei einigen Institutionen profitieren Sie mit der Berlin Welcome Card von attraktiven Rabatten.
Übrigens: Ganz Berlin ist eine gigantische Open Air-Galerie. Von Skulpturen im Öffentlichen Raum bis hin zu Urban Art – verbinden Sie Ihre Galerien-Tour doch auch gleich mit einem Spaziergang.
Galerien in Mitte: Von der Auguststraße zum Boros-Bunker
In Berlin Mitte finden Sie entlang der Auguststraße zahlreiche Galerien. Starten Sie am KW Insitute for Contemporary Art und schlendern Sie die Auguststraße entlang, etwa zur Galerie EIGEN+Art, Auch ein Abstecher in die parallel verlaufende Linienstraße lohnt sich, etwa in die ifa-Galerie, die Kunst über mentale und territoriale Grenzen hinweg betrachtet, zu Martin Mertens oder in die Galerie Neu in einem ehemaligen Heizkraftwerk.
Seit 1994 präsentiert die Galerie neugerriemeschneider über Berlins Grenzen heraus spannende Künstler:innen, anfangs etwa den damals noch unbekannten Olafur Eliasson. Heute gehören auch Ai Weiwei oder Billy Childish zum Programm der international tätigen Galerie mit Zweigstellen in Miami, Basel und Hongkong. 15 Gehminuten entfernt zeigt der Privatsammler Christian Boros in einem umgebauten Bunker seine Sammlung im Rahmen von 1,5-stündigen Führungen. Diese müssen Sie vorab buchen.
Auf internationaler Ebene beschäftigt sich die Julia Stoscheck Foundation mit Video und Digitaler Kunst sowie mit Neuen Medien. Auch im Schinkel Pavillon, wunderschön im Park des Kronprinzenpalais gelegen, finden Sie Installationen und teils recht provokante Medienkunst. Von hier haben Sie auch einen wunderbaren Panoramablick auf wichtige Berliner Sehenswürdigkeiten wie den Berliner Dom, den Fernsehturm und die Friedrichswerdersche Kirche, heute ebenfalls ein Ausstellungsraum.
Lohnenswert sind auch Abstecher in die Sammlung des bereits 1969 gegründeten Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.), in die Galerie Thomas Schulte, eine der ersten Galerieneugründungen nach der Wende, zu Sprüth Magers und in das Tschechische Zentrum mit angegliederter Galerie.
Die Akademie der Künste mit Zweigstellen am Pariser Platz beim Brandenburger Tor und in der Hansastraße ist eines der ältesten europäischen Kulturinstitute mit einer internationalen Gemeinschaft von Kunstschaffenden. Wer wissen möchte, was der künstlerische Nachwuchs in der Hauptstadt bewegt, der kann sich beim Rundgang durch die Universität der Künste (in Charlottenburg) direkt mit diesen austauschen. Alljährlich im Sommer werden zum Tag der offenen Tür viele Ateliers geöffnet.
Immer noch ein Geheimtipp ist die Kunstausstellung im Deutschen Bundestag - und das, obwohl der Grundstein für die umfangreiche Sammlung bereits 1969 gelegt wurde.
Kunst und Subkultur in Berlin Mitte
Ein wenig wie eine Reise zurück ins wilde Berlin der 1990er Jahre ist der Besuch der Neurotitan Gallery im Haus Schwarzenberg. Organisiert als gemeinnütziger Verein lebt hier direkt neben den Hackeschen Höfen der Spirit der kreativen Aufbruchszeit der Nachwendezeit in Berlin weiter. Neben Kunst und Subkultur werden hier in Workshops und Interventionen Impulse in die Stadt geschickt. In demselben Gebäudekomplex finden Sie auch das Monsterkabinett, das Kino Zentral und die Vereinsbar Eschschlloraque Rümschrümp.
Fotografie und zeitgenössische Kunst in der City West
Fotofreunde aufgepasst: Unweit des Zoologischen Gartens finden sich mit dem c/o Berlin und mit der Helmut Newton Stiftung gleich zwei renommierte Museen für Fotografie-Begeisterte in unmittelbarer Nähe. Auch ein Ausflug auf die Kantstraße zu Camera Work lohnt sich. In den Straßenzügen rund um den Savignyplatz finden Sie eine ganze Reihe von privaten Galerien, etwa die CFA Gallery in der Grolmannstraße.
Interessieren Sie sich für Berliner Künstler:innen sollten Sie die Kommunale Galerie Berlin am Hohenzollerndamm 176 besuchen. Neben wechselnden Ausstellungen verleiht die Artothek der Galerie 1400 moderne und zeitgenössische Kunstwerke auf Zeit, zum Großteil von Berliner Künstler:innen: Malerei, Fotografie, Druckgrafik, Objekte und Skulpturen - und Kunst für Kinder. Ein Schwerpunkt sind Stadtfotografien. Und Digitale Kunst gibt es bei DAM Projects in der Nähe des Lietzensees zu bestaunen.
Architektur und Kunst im Prenzlauer Berg
Ausgehend vom Pfefferberg lässt sich die Galerienszene im Prenzlauer Berg erkunden. So beschäftigt sich das Aedes Architektur Forum im Pfefferberg mit Architektur und urbaner Stadtgestaltung - übrigens seit 1980, wenn damals auch noch in anderen Räumlichkeiten. Da der Prenzlauer Berg im Zweiten Weltkrieg großflächig unbeschädigt blieb, finden Sie hier viele architektonisch spannende Bauten, vor allem aus der Gründerzeit. 300 Gebäude stehen unter Denkmalschutz, etwa das Stadtbad Oderberger Straße.
Zeitgenössische Kunst & Diskurs in Schöneberg
Entlang der Potsdamer Straße und Lützowstraße finden Sie unweit von Potsdamer Platz und Gleisdreieckpark zahlreiche Galerien, etwa Esther Schipper. Hier erwartet Sie kein statischer Ausstellungsraum, sondern ein lebendiger Diskurs zur zeitgenössischen Kunst inklusive Vorträgen, Workshops, Konzerten und Performances. Etwas südlicher, unweit des Hauses am Kleistpark, liegt die Galerie ChertLüdde an der Hauptstraße in Schöneberg.
Wenn Sie sich für Street Art interessieren, empfehlen wir Ihnen einen Ausflug in die Bülowstraße. Hier spazieren Sie an zahlreichen Murals vorbei zum Urban Nation Museum of Contemporary Art.
Galerien und Ausstellungsräume in Friedrichshain und Kreuzberg
In Berlins Szene-Kiezen finden Sie die Kunst auf der Straße. Ausgehend von der berühmten East Side Gallery können Sie bei einer Tour durch Friedrichshain-Kreuzberg zahlreiche weitere Murals entdecken. Perfekte Ausgangspunkte, um die Street Art Szene in Berlin zu erkunden, sind auch der Holzmarkt oder Urban Spree. Hier tauchen Sie in Berlins junge Urban Art Szene ein und erleben Ausstellungen, Konzerte und mehr.
Spannend im gesellschaftskritischen Kontext sind auch die vielen Ausstellungsräume, die sich mit Themen wie Diversität und sozialer Gerechtigkeit auseinandersetzen. Mit der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (ngbk) finden Sie in der Oranienstraße 25 einen der aktivsten und mitgliederstärksten Kunstvereine Deutschlands – seit 1969 basisdemokratisch organisiert.
Nur sieben Gehminuten entfernt befindet sich der Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. Einst Diakonissen-Krankenhaus und in den 1960er Jahren als "Rauchhaus" besungene Basis von Berlins Besetzer:innenszene hat das Gebäude eine wechselhafte Geschichte. Heute stellen die Ausstellungen im Kunstraum soziale und kulturelle Gegenwartsprozesse in den Kontext von zeitgenössischer Kunst. An der Grenze zu Treptow befindet sich mit dem Flutgraben e.V. ein gemeinnütziger Kunstverein mit vielen Ateliers, Ausstellungs- und Projekträumen.
In Kreuzberg finden sich aber auch etablierte Galerien wie die von einem Künster:innen-Team geführte BBA Gallery, die auch regelmäßig Artist-Prizes ausschreibt. In einer ehemaligen Kirche ist die private Galerie König untergebracht, die rund 40 internationale Kunstschaffende repräsentiert.
Zeitgenössische Kunst in Neukölln
Neukölln zählt zwar (noch) nicht zu den kulturellen Zentren Berlins, aber es gibt in diesem von Vielfalt und Diversität geprägten Viertel doch einige Galerien und interessante Projekte zu entdecken. Perfekter Ausgangspunkt ist das KINDL - Zentrum für Zeitgenössische Kunst. Zu den insgesamt 1600 Quadratmetern Ausstellungsfläche zählt das ehemalige Kesselhaus, das mit einer Höhe von 120 Metern oft spektakuläre ortspezifische Arbeiten zeigt.
Nur 15 Gehminuten von hier zeigt die Galerie im Körnerpark kommunale Kunst. Schlendern Sie noch zehn Minuten weiter über die belebte Karl-Marx-Straße und Sie erreichen die Galerie im Saalbau, ebenfalls ein kommunales Projekt. Wie erfindungsreich der junge Szenekiez ist, sehen Sie an der Kunstbrücke Wildenbruch. Im Sommer 2021 wurde die historische Toilettenanlage zu einem skurrilen Ausstellungsort umgebaut, der an Zeiten erinnert, als ungewöhnliche, nicht kommerzielle Kunst- und Kulturräume noch selbstverständlich zum Stadtbild gehörten.
Ungewöhnliche Kulturorte im Wedding
In dem alten Arbeiterstadtteil gibt es mittlerweile zahlreiche spannende Kulturorte. Ehemalige Fabrikhallen, Kasernen und weitere altehrwürdige Gemäuer liefern die perfekte Kulisse für zeitgenössische Kunst und kreative Projekte. Im Silent Green, einem ehemaligen Krematorium, finden heute Konzerte und Ausstellungen statt. Ebenso in der Wiesenburg, einem ehemaligen Obdachlosenasyl, erbaut im Jahre 1896. In den denkmalgeschützten Uferhallen und Uferstudios auf dem ehemaligen Gelände der Berliner Verkehrsbetriebe sind Ateliers und Studios untergebracht. Ein zentraler Kulturort für ganz Berlin – und auch Ausgangspunkt für die jährliche Berlin Art Week.
Ausflugsziele: Kunstausstellungen im Grünen
Auch außerhalb des Berliner Zentrums gibt es zeitgenössische Kunst zu entdecken. Nahe am idyllischen Grunewald gelegen lockt das Haus am Waldsee mit einem weitläufigen Skulpturengarten. 1946 gegründet, ist das Ausstellungshaus heute eine feste Institution mit bedeutenden Werken von zeitgenössischen Berliner Künstler:innen. Nur 25 Minuten Fußweg entfernt finden Sie im Brücke-Museum die international größte Sammlung der expressionistischen Künstlergruppe. Noch einmal 25 Minuten weiter entdecken Sie bei Köppe Contemporary in einer Jugendstilvilla wechselnde Ausstellungen junger und etablierter zeitgenössischer Künstler:innen.
Weitere spannende Ausflugsziele für Kunstinteressierte sind das von Mies van der Rohe entworfene Haus Lemke in Pankow, die Liebermann Villa im ehemaligen Sommerhaus des Malers am Wannsee oder die Schwartzsche Villa in Steglitz. In diesem ehemaligen Sommersitz einer Berliner Bankiersfamilie finden Sie heute ein breites kulturelles Programm, außerdem ein nettes Café und einen großen Biergarten.
Bei einem Besuch der Zitadelle Spandau, einer der bedeutendsten Festungen der Hochrenaissance, gibt es ebenfalls aktuelle Kunst zu entdecken.
Die Haubrok Foundation zeigt in der Fahrbereitschaft in Lichtenberg, einem ehemaligen DDR-Gewerbehof aus den 1950er Jahren, vor allem Konzept-Arbeiten. In der Nähe befindet sich mit Dark Matter das weltweit einzigartige Museum für Lichtkunst und interaktive Installationen.