Kammermusiksaal
Der kleine Bruder der Philharmonie Berlin
Was lange währt, wird endlich gut – so ließe sich die Geschichte des Kammermusiksaals zusammenfassen. Denn lange mussten die Berliner Klassik-Fans auf den „kleinen Bruder“ der großen Philharmonie warten. Als er endlich kam, war er größer als gedacht und erfüllt seitdem seinen Zweck in brillanter Weise : ein Saal mit großartiger Akustik für kleine und große Konzerte.
Ein kleiner Bruder für die große Philharmonie
Einst am Rande West-Berlins gelegen ist das Areal mit Berliner Philharmonie und Kammermusiksaal spätestens seit dem Mauerfall im Herzen der Stadt. Und das im doppelten Sinne: geographisch und musikalisch. Denn der Kammermusiksaal mit 1136 Sitzplätzen bietet beste Akustik und ist den Berliner:innen trotz der großen Dimensionen für einen kleinen Musiksaal ans Herz gewachsen.
Die Größe widerspricht auf den ersten Blick auch den Worten des Architekten des Kammermusiksaals Edgar Wisniewskis. Für ihn geht es bei der Kammermusik darum, dass „ein paar Freunde Beethoven oder Schubert beim Spielen eines neuen Werks über die Schultern blicken“. Ganz und gar nicht untypisch für Berlin sind es nun eben ein paar Freund:innen mehr als ursprünglich geplant. Und das, obwohl es lange so aussah, als würde der Wunsch nach einem Saal für Kammermusik in Berlin überhaupt nicht Realität werden.
Der lange Weg zum Kammermusiksaal
Ohne die hartnäckigen Liebhaber:innen der Kammermusik in Berlin gäbe es heute wohl keinen Kammermusiksaal. Sein Bau stand lange Zeit auf der Kippe:
Nach der Eröffnung der Philharmonie am 15. Oktober 1963 scheint zunächst vielen Mitgliedern der Gesellschaft der Freunde der Berliner Philharmonie die Aufgabe erfüllt. Die Sammlung weiterer Gelder für den Bau des Kammermusiksaals verläuft schleppend, sogar die Auflösung der Gesellschaft steht zur Debatte.
Zwar wird der Bau eines Kammermusiksaals als Ziel in der Satzung festgehalten, bis zum Baubeginn sollten aber noch rund 20 Jahre vergehen. 1976 verspricht der damalige Regierende Bürgermeister Klaus Schütz, den Kammermusiksaal zum 100-jährigen Jubiläum des Orchesters zu eröffnen. Doch finanzielle Probleme der Stadt sorgen für weitere Verzögerungen, das Budget wird durch Spenden der Gesellschaft aufgestockt. Die Grundsteinlegung erfolgt dann endlich 1984, und am 28. Oktober 1987 wird der Kammermusiksaal feierlich eröffnet.
Klassische Musik für das 21. Jahrhundert
Heute ist der Kammermusiksaal eine feste Größe unter den Berliner Konzerthäusern. Renommierte Künstler:innen aus der ganzen Welt kommen für Gastspiele und er bietet trotz seiner Größe ein intimes Konzerterlebnis. Die zeltartige Architektur in Zusammenspiel mit den goldenen Platten im Innern verleihen dem Konzertraum eine festliche Atmosphäre.
Highlights des Kammermusiksaals
- Herausragende Akustik, die feinste Nuancen der Musik zur Geltung bringt
- Beeindruckende Architektur von Architekt Edgar Wisniewski, der schon an den Plänen für die Philharmonie beteiligt war
- Intime Musikerfahrung trotz unüblicher Größe für einen Kammermusiksaal
- Vielfältiges Programm aus klassischer Musik, Jazz, Choraufführungen und mehr
- Interessante architektonische Nachbarschaft mit Philharmonie, Neuer Nationalgalerie und Potsdamer Platz
Ihr Besuch im Kammermusiksaal
Den Kammermusiksaal erreichen Sie gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. U2, S1, S2, S25 und S26 sowie einigen Regionalbahnen, alle halten fußläufig erreichbar am Potsdamer Platz. Auch die Buslinien M48, M85 und M29 halten in der Nähe. Es gibt zudem Stellplätze für Fahrräder und in begrenzter Menge kostenpflichtige Parkplätze für PKW.
Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Kammermusiksaals
Der Kammermusiksaal liegt am Kulturforum mit allen seinen berühmten Museen, Institutionen wie der Staatsbibliothek oder dem Ibero-Amerikanischen Institut und der St. Matthäus Kirche. Direkt neben dem Kammermusiksaal befindet sich mit der Philharmonie Berlin ein weiteres berühmtes Konzerthaus. Wenn Ihnen vor dem musikalischen Genuss der Sinn nach Gemäldekunst steht, lädt die Gemäldegalerie zu einem Besuch ein. Um sich die Beine nach einem langen Konzert zu vertreten, bietet sich ein Spaziergang durch den Tiergarten oder das angrenzende Diplomatenviertel mit vielen interessanten Gebäuden und Botschaften verschiedener Länder an. Ein großes Angebot an Restaurants und Shopping-Möglichkeiten finden Sie am Potsdamer Platz und etwas weiter dahinter in der Mall of Berlin am Leipziger Platz.