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Staatsbibliothek zu Berlin Potsdamer Straße
Staatsbibliothek zu Berlin Potsdamer Straße © visitBerlin, Foto: Mareike Methner

Staatsbibliothek zu Berlin

Zwei himmlische Lesesäle und spannende Architektur

Nicht nur für regnerische Tage: Die Staatsbibliothek Berlin mit ihren beiden Häusern Unter den Linden und Potsdamer Straße ist mit über 32 Millionen Werken nicht nur eine der größten Bibliotheken Deutschlands. Sie ist auch ein spannender Ort für Architektur-Fans, steht exemplarisch für die Berliner Geschichte im 20. Jahrhundert und hatte sogar schon einmal eine Hauptrolle in einem international gefeierten Film.

Die Geschichte der Staatsbibliothek zu Berlin ist ein spannendes Stück Geschichte, Sinnbild für die Geschichte Berlins im 20. Jahrhundert, und dazu bekannter Drehort des Films "Der Himmel über Berlin" von Wim Wenders.

Zwei Häuser, eine Bibliothek  

Von 1903 bis 1914 als Vergrößerung der damaligen Bibliothek errichtet, zeigte das prunkvolle Haupthaus Unter den Linden zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Stellenwert von Wissenschaft und Forschung in Berlin. 

Doch nach Kriegsende 1945 waren nicht nur weite Teile des damals noch einzigen Hauptgebäudes schwer beschädigt. Auch befanden sich große Teile der aus der Stadt evakuierten Sammlungen in den Gebieten der Westalliierten. Eine Wiedervereinigung der Bestände schien in ebenso weiter Ferne wie die Wiedervereinigung Deutschlands.

Für West Berlin war es zunächst ein wichtiges Anliegen, die „Staatsbibliothek im Exil“ zurück in die Stadt zu holen. Die im Zweiten Weltkrieg evakuierten Bestände wurden aus den Gebieten der Westalliierten in der Marburger Universitätsbibliothek gesammelt. Ihre Rückholung sollte aber noch etwas dauern. Erst in den 1960er-Jahren einigte man sich auf einen Neubau in Berlin, das zu diesem Zeitpunkt bereits geteilt war. Nach den Plänen des berühmten Architekten Hans Scharoun wurde am 10. Oktober 1967 der Grundstein für das Haus Potsdamer Straße gegenüber der Berliner Philharmonie, am Kulturforum gelegt.

Die Potsdamer Straße: Ein Bau mit Tücken

Skandal am Kulturforum: Explodierende Kosten, zahlreiche Planänderungen und Konflikte zwischen künstlerischem Anspruch und bibliothekarischer Praktikabilität führten zu Verzögerungen. Diese gingen so weit, dass die Staatsbibliothek an der Potsdamer Straße vom Magazin Der Spiegel als „Bau-Chronik scandaleuse“ bezeichnet wurde. 

Heute zeigt sich, dass sich der Aufwand letztlich gelohnt hat: Berlinerinnen, Berliner und unzählige Forschende und Studierende aus der ganzen Wel) lieben das „Bücherschiff“ genannte Gebäude. Seit der Eröffnung 1978 werden hier Bücher gewälzt und der filmreife Charme des Gebäudes genossen.

Staatsbibliothek zu Berlin Potsdamer Straße, Foyer
Staatsbibliothek zu Berlin Potsdamer Straße, Foyer © visitBerlin, Foto: Jan Frontzek

Zwei himmlische Lesesäle für Berlin 

Bei Ihrem Besuch in der Staatsbibliothek Potsdamer Straße könnten Sie ein Déjà-vu erleben. Vor allem Film-Fans haben oft das Gefühl, den weitläufigen Raum mit den endlosen Reihen an Bücherregalen schon einmal gesehen zu haben. Keine Sorge, Ihr Gehirn spielt Ihnen keinen Streich:Der Lesesaal war einer der Drehorte für Wim Wenders Film „Der Himmel über Berlin“. In diesem international gefeierten Film aus dem Jahr 1987 spazieren die Engel Damiel und Cassiel zwischen den Lesenden und lauschen deren Gedanken. Die Einsamkeit und Isolation in der Großstadt, aber auch die Lebensfreude wecken in einem von ihnen den Wunsch, selbst zu einem Menschen zu werden.

Staatsbibliothek zu Berlin Potsdamer Straße, Innenansicht
Staatsbibliothek zu Berlin Potsdamer Straße, Innenansicht © visitBerlin, Foto: Jan Frontzek

Lesen und Lernen in Atlantis

Zwar noch kein Filmstar, aber ebenso imposant ist der Lesesaal des Hauses Unter den Linden. Nach mehrjährigen Bauarbeiten können Sie die Bibliothek nun wieder durch den eindrucksvollen Haupteingang betreten.

Staatsbibliothek zu Berlin Unter den Linden
Staatsbibliothek zu Berlin Unter den Linden © visitBerlin, Foto: Mo Wüstenhagen

Der imposante Aufgang mit Treppe öffnet sich oben zu einem offenen Raum mit Studienplätzen in der Mitte und Bücherregalen auf mehreren Ebenen an den Wänden. In Atlantis, so der Name des Lesesaals, sind rund 140.000 Werke aus den unterschiedlichsten Forschungsbereichen aufgestellt. Neben Philosophie, Religion, Wirtschaftswissenschaften, Biologie und Medizin finden Sie hier auch Bücher zu Geschichte, Literatur sowie allgemeine Nachschlagwerke und Enzyklopädien. Mehr als genug Lesestoff für alle Tage: Schlendern Sie am besten durch die Regale wie Damiel und Cassiel und lassen Sie sich von den Gedanken in Buchform ansprechen.

Integriert in das Haus Unter den Linden befindet sich übrigens auch seit einigen Jahren ein kleines Museum, das Stabi Kulturwerk. Es präsentiert interessante Wechselausstellungen zur Buchkunst.

Stabi Kulturwerk Bibliotheksmuseum Berlin
Stabi Kulturwerk Bibliotheksmuseum Berlin © Staatsbibliothek zu Berlin

Highlights der Staatsbibliothek

  • Filmreife Bibliothek und perfekter Ort, um sich von Buch zu Buch treiben zu lassen
  • Imposanter Treppenaufgang im Haus Unter den Linden und offener Lesesaal Atlantis
  • Wechselhafte Baugeschichte im Haus Potsdamer Straße, in dem sich künstlerischer Anspruch mit bibliothekarischen Anforderungen verbinden
  • Spektakuläre Ansicht bei Sonnenuntergang auf der goldenen „Außenhaut“ des Hauses Potsdamer Straße 
  • Öffentliche Führungen zu Geschichte, Architektur und Aufgaben der Staatsbibliothek


Ihr Besuch

Die beiden Häuser der Staatsbibliothek sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Das Haus Unter den Linden erreichen Sie fußläufig von der S-Bahn-Station Friedrichstraße oder der U-Bahn-Station Unter den Linden. Das Haus Potsdamer Straße befindet sich in der Nähe der S- und U-Bahn-Station Potsdamer Platz.

Kultur in der Nähe

Die beiden Häuser der Staatsbibliothek sind ideale Ausgangsorte für weitere Erkundungen in der näheren Umgebung. Mit Philharmonie und Kammermusiksaal erwarten Sie direkt gegenüber vom Haus Potsdamer Straße zwei Konzerthäuser der Spitzenklasse. Für ruhige Spaziergänge bietet sich der Tiergarten mit der Siegessäule an. Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants finden Sie am Potsdamer Platz. Vom Haus Unter den Linden sind es nur wenige Minuten zu Fuß bis zur Museumsinsel und dem Berliner Dom. Auch das Brandenburger Tor und die lebendige Friedrichstraße mit Shoppingmöglichkeiten, Theatern und mehr können Sie von hier aus gut erreichen.