Seit Jahrzehnten machen Berlins Clubs die Stadt zu einem Sehnsuchtsort – und zu einem Magneten für Nachtschwärmer aus der ganzen Welt. Ihre Geschichte ist eng mit den großen politischen Veränderungen in der Stadt verbunden: Wie kaum eine andere Branche spiegelt die Techno- und Clubkultur die Strömungen der Zeit – und gilt deshalb seit 2024 auch als Unesco-Kulturerbe. Techno sei zum Soundtrack der Aufbruchstimmung nach der Wende geworden, heißt es unter anderem in der Begründung. Gleichzeitig bieten Berlins Clubs geschützte Räume für Austausch und neue Ideen. Wir stellen euch 11 Berliner Clubs als Kulturorte vor.
Tipp 1: Clubkultur im Berghain: Beats, Trends & Live-Musik
Das Berghain hat sich vor allem als der Club mit der härtesten Tür der Welt einen Namen gemacht. Türsteher Sven Marquardt, der übrigens auch tolle Fotos macht, ist mittlerweile eine Art Celebrity in Berlins Nachtleben und in der Techno-Szene. Einmal drinnen, erwartet euch Stahl, Beton und Techno – und eine Welt, in der ihr abtauchen und bis Montagmorgen durchtanzen könnt. Mit Panorama Bar, Kantine und Säule gibt es im Berghain aber auch Platz für Konzerte und nicht ganz so harte Klänge. Im Mai öffnet auch jedes Jahr der Biergarten auf dem Gelände des ehemaligen Heizkraftwerks.
Wann: je nach Veranstaltung
Wo: Am Wrienzer Bahnhof
Tipp 2: Tango tanzen im KitKat Club
Die Partys im KitKat Club sind legendär, ebenso wie die Outfits der Gäste. Im KitKat könnt ihr eure Fantasien in geschützter Atmosphäre frei ausleben. Wechselnde Themenpartys laden zum lustvollen Club- und Partyerlebnis: Von heißen Symbiotika-Nächten bis zum chilligen Nachspiel am Sonntagmorgen und vielem mehr. So lädt auch Tango Rouge ins KitKat zu sinnlichen Tangonächten.
Übrigens: KitKat und Sage teilen sich Räumlichkeiten - am Donnerstag hört ihr im Sage Rock und Metal, zum Wochenende übernimmt das KitKat-Team.
Wann: Donnerstag – Montag, je nach Party
Wo: Köpenicker Straße 76, Mitte
Tipp 3: Licht- und Performancekunst vor rauem Beton im Tresor
Eine echte Berlin-Legende: Die Tür des 1991 im Tresorraum eines ehemaligen Warenhauses gegründeten Clubs könnt ihr in der Berlin Global Ausstellung im Humboldt Forum besichtigen. Geblieben ist auch der originale Sound - der seine Wurzeln in der Techno-Szene in Detroit findet und nach der Wende Jugendliche aus beiden Teilen der Stadt gemeinsam auf die Tanzfläche holte. Bis heute sind der Tresor Berlin Club und das gleichnamige Label eng mit der Szene in Detroit verbunden. Im Tresor hört ihr übrigens nicht nur internationale Top-Acts. Die rohen Industrie-Räume des ehemaligen Heizkraftwerks in Berlin Mitte bieten häufig auch die Kulisse für Kunst-Ausstellungen und Performances.
Tipp: Aktuell zeigt der Berliner Lichtkünstler Christopher Bauder mit Vektor seine dritte monumentale Installation im Kraftwerk, zu der er diesmal auch selbst den Soundtrack komponiert hat.
Wann: je nach Veranstaltung
Wo: Köpenicker Straße 70, Kreuzberg
Tipp 4: Im SO36 Rollschuh laufen und Lesungen hören
Seine Wurzeln hat das SO36 in der Punk- und Besetzerzeit. Heute versteht sich der Veranstaltungssaal in der Oranienstraße, der nach dem Kürzel des ehemaligen Postzustellungscodes dieses Kreuzberger Kiezes benannt ist, als kreativer Schmelztiegel für Berlins bunte und queere Szenewelt. Von Lesungen und Poetry Slams über Rollerdisco und Nachtflohmarkt bis hin zu Partys und Konzerten, findet ihr ein vielfältiges Programm, das einfach richtig Spaß macht!
Wann: Montag – Sonntag, Uhrzeit je nach Veranstaltung
Wo: Oranienstraße 190, Kreuzberg
Tipp 5: Trefft euch zu Yoga und Swing im Salon zur Wilde Renate
Mit dem große Sommergarten ist der Salon zur Wilden Renate ab April der perfekte Ort für lange Sommernächte. Hier könnt ihr euch zum Feierabendgetränk treffen, Yoga machen, zu Live-Musik Swing tanzen oder einfach den Tag in die Nacht übergehen lassen. Dann locken Electro- und Technoklänge in das zum Club umfunktionierte Mietshaus. Auf zwei Ebenen gibt es Dancefloors, Kuschelnischen und vieles mehr zu entdecken.
Wann: Garten Dienstag bis Freitag, 17 – 22 Uhr, Samstag ab 16 Uhr, Montag geschlossen, Club Donnerstag bis Samstag
Wo: Alt-Stralau 70, Friedrichshain
Tipp 6: Im Watergate mit Blick auf die Spree Konzerte hören
Im Watergate tanzt ihr stilvoll mit Panoramablick auf die Spree. Da die Vorhänge vor den raumhohen Fenstern lichtdurchlässig sind, könnt ihr nach der durchtanzten Nacht die Morgendämmerung heraufziehen sehen. In den dunklen Nachtstunden beeindruckt die LED-Lichtshow. Auf beiden Ebenen wird Elektro, House und Techno gespielt. Aber auch klassische Kammermusikkonzerte hat es zum Clubabend schon gegeben.
Wann: Donnerstag bis Sonntag, je nach Veranstaltung
Wo: Falckensteinstraße 49, Kreuzberg
Tipp 7: Bei Percussion-Workshops im Yaam neue Rhythmen lernen
Seit 1994 ist das Yaam bereits Treffpunkt und Eventlocation. Hinter dem Club an der Schillingbrücke mit direktem Zugang zur Spree steht ein gemeinnütziger Verein. Neben Partys und Konzerten mit Reggae, HipHop, Dub, Afrobeat und Soul veranstaltet dieser auch Sport- und Percussion-Workshops, sowie gelegentlichen kulturellen Events von Comedy bis Zaubershows. Entspannt an der Beachbar bei Reggae-Klängen und genießt mit der ganzen Familie einen Tag am Berliner Spreestrand. Für Kids gibt’s eine extra Kinderecke. Und für seine multikulturelle Jugendarbeit wurde das Yaam bereits ausgezeichnet.
Wann: Montag bis Donnerstag 13 – 2 Uhr, Freitag bis Sonntag 14 – 4 Uhr
Wo: An der Schillingbrücke 3, Friedrichshain
YAAM
Tipp 8: Testet euer Fußballwissen im Astra Kulturhaus
Zu DDR-Zeiten war das Astra auf dem ehemaligen Reichsbahngelände RAW in Friedrichshain ein waschechtes Kulturhaus. Zwar finden hier heute vorwiegend Konzerte und Club-Partys statt, aber es gibt auch immer wieder Lesungen und andere kulturelle Veranstaltungen. Legendär ist das 11Freunde Kneipenquiz bei dem die beiden 11Freunde-Redakteure Tim Jürgens und Uli Hesse euer Fußballwissen testen. Und was, wenn nicht Fußball, ist echte Popkultur in deutschen Landen.
Wann: Kneipenquiz am Montag ab 19 Uhr (zunächst August, September und Oktober)
Wo: Revaler Straße 99, Friedrichshain
Tipp 9: Amüsiert euch bei Stand-Up Comedy im Ritter Butzke
Natürlich lässt es sich in der alten Fabrikhalle am Moritzplatz wunderbar zu Techno-Beats tanzen. Aber regelmäßig könnt ihr hier unter Kronleuchtern und Discokugeln auch mal richtig ablachen. In unregelmäßigen Abständen lädt der Ritter Butzke zu Stand-Up Comedy. Next up ist die "Ice-Cream Stand Up Show" präsentiert von Till Reiners & Falk Pyrczek.
Wann: je nach Veranstaltung
Wo: Ritterstraße 24 – 27, Kreuzberg
Tipp 10: Genießt freien Eintritt bei queeren Kulturveranstaltungen im SchwuZ
Das SchwuZ ist nicht nur der älteste queere Club in Deutschland, sondern auch einer der Größten. Hier ist fast 365 Tage im Jahr etwas los. Die Hallen der ehemaligen KINDL Brauerei bieten auf drei Floors Platz für bis zu 1000 Menschen. Zusätzlich zu den ausgelassenen Tanzpartys gibt es ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm inklusive Drag-Show-Einlagen, Talentwettbewerben, Karaoke aber auch Lesungen und Diskussionsrunden in der Pepsi Boston Bar. Der Eintritt dafür ist unter der Woche kostenfrei, am Wochenende bis 22.30 Uhr.
Wann: Mittwoch, Donnerstag 19 – 1 Uhr, Freitag 19 Uhr – Samstag 7 Uhr, Samstag 10 Uhr – Sonntag 8 Uhr
Wo: Rollbergstraße 26, Neukölln
Tipp 11: Theater, Konzerte und mehr in der KulturBrauerei
Wie der Name schon erahnen lässt, findet ihr in der KulturBrauerei eine gute Mischung aus Kultur, Party und Freizeitvergnügen. Auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei haben sich neben Clubs und Restaurants auch ein Museum, das RambaZamba Theater, das Haus der Poesie, ein Kino, eine Tanzschule, eine Zweigstelle der New York University und viele verschiedene weitere Kulturanbieter und Vereine angesiedelt. Im Sommer lockt der Innenhof mit Festen und Performances.
Wann: je nach Veranstaltung
Wo: Schönhauser Allee 36, Prenzlauer Berg