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11 Jazz Bars in Berlin

Live-Musik & Jam-Sessions

Yorkschlösschen
Jazzclub Yorkschlösschen in Kreuzberg © visitBerlin, Foto: Pierre Adenis

In Berlin ist Jazz lebendig - und sich dabei doch treu geblieben: Während auf den großen Jazz-Festivals die internationale Avantgarde ihr Stelldichein gibt, trifft sich der Nachwuchs regelmäßig in den Clubs & Jazz Bars, um ganz traditionell zu jammen - oder eigene Interpretationen  auf die Bühne zu bringen. Dabei hat der Jazz in Berlin eine lange Tradition.

Manche von euch haben vielleicht noch einen Großvater, der von den Jazz-Abenden in der ehemaligen Eierschale schwärmt, wo man anno dazumal in den 1950er Jahren Louis Armstrong, Duke Ellington und Ella Fitzgerald bei einem intimen Gig hören konnte. In den 1970er waren es dann Branford Marsalis oder Maceo Parker im Quasimodo. Mittlerweile hat Berlin Generationen von eigenen Jazz-Größen hervorgebracht. Und jeden Abend gibt es gleich in mehreren Jazz Clubs ein spannendes Live-Musik Programm - mal hochkarätig und international, mal typisch Berlin und total abgefahren. Lasst euch überraschen. In diesen 11 Jazz Bars ist fast jeden Abend etwas los.

Tipp 1: Jazz nach Mitternacht hören im A-Trane Jazz Club

A-Trane
Im Jazzclub A-Trane © visitBerlin, Foto: Pierre Adenis

Das A-Trane ist einer der bekanntesten Jazzclubs in Berlin. Hier standen schon Wynton Marsalis, Herbie Hancock, Brad Mehldau und Diana Krall auf der Bühne. Kevin Spacey, der auf einen Whiskey vorbeikam, sang einst hier spontan „Fly me to the moon“ aus seinem Film „Beyond the Sea – Musik war sein Leben“. Auch einige Live Jazz-Alben wurden im A-Trane aufgenommen. Jeden Samstag trifft man sich bei „Jazz after Midnight“ zur Jam-Session. Benannt ist das A-Trane übrigens nach John Coltrane (Spitzname Trane) und dem von Duke Ellington bekannt gemachten Jazz-Standard Take the A-Train.

Wann: 12 – 1 Uhr
Wo: Bleibtreustraße 1, Charlottenburg

A-Trane Jazz Club

Tipp 2: B-flat Acoustic Music & Jazz Club - hier spielt fast täglich die Musik

Jazz in Town
© visitBerlin, Foto: Günter Steffen

Auch das B-flat ist aus Berlins Jazz-Szene nicht mehr wegzudenken. Seit dem Ende der 1990er Jahre wird hier fast jeden Abend Musik gemacht, dabei ist das Programm vielfältig und bietet Raum für unterschiedliche Stilrichtungen: Jazz, Soul, Swing, Bepop, Funk und Rock. Jamsessions finden in der Regel mittwochs statt. 

Wann: Dienstag bis Sonntag, 20 – 1 Uhr
Wo: Dircksenstraße 40, Mitte 

b-flat

Tipp 3: Kunstfabrik Schlot - Jazz, Jams und ein breites Kulturprogramm

© GettyImages, Foto: Onradio

Neben Jazz stehen im Schlot auch Lesungen, Filmvorträge und Gesprächsrunden statt. Am Sonntag wird zum literarischen Frühschoppen geladen. Einen besonderen Fokus legt die Kunstfabrik Schlot auf das Angebot für Jugendliche und Kids. Regelmäßig gastieren im Club Musikschulen aus ganz Berlin. Außerdem gibt es mehrmals in der Woche kostenlose Konzerte. Auch Speis & Trank ist erschwinglich und reicht von der Schmalzstulle für 1,50 Euro bis hin zu leckerem Käse-Auswahl zum Gläschen Wein.

Wann: jeweils eine Stunde vor Beginn des Konzerts
Wo: Invalidenstraße 117, Mitte

Kunstfabrik Schlot

Tipp 4: Badenscher Hof - Seit 1985 wird hier Jazz und mehr serviert

Jazz in Town
© visitBerlin, Foto: Günter Steffen

Jazz Club, Restaurant und Musikcafé in einem, empfängt euch der Badenscher Hof in stilvoll-altmodischer Atmosphäre. Seit den ersten Konzerten im Jahr 1985 hat sich nicht viel geändert. Das Familienbetriebene Jazz-Lokal ist ausschließlich unter der Woche geöffnet, das Ambiente ist entspannt und die Küche deftig. Auf der Karte findet ihr Berliner Schamkerl genauso wie Cajun-Jambalaya, ein Reismix mit Obst, Gemüse, Nüssen und Rosinen, der liebevoll als Jazzfood bezeichnet wird. Ebenso divers ist das Musikprogramm.

Wann: Montag bis Freitag ab 16 Uhr, Küche ab 18 Uhr, Konzerte ab 20 Uhr
Wo: Badensche Straße 29, Wilmersdorf

Badenscher Hof 

Tipp 5: Quasimodo - Berlins ältester Jazz Club

Jazz in Town
Jazzband © visitBerlin, Foto: Günter Steffen

Seit 1975 spielt im Quasimodo die Musik. Hier sind Jazz-Größen wie Branford Marsalis oder Maceo Parker aufgetreten. Internationale Stars wie Prince, Chaka Khan, Nigel Kennedy oder auch Helge Schneider überraschten mit kleinen, privaten Auftritten oder spontanen Partys. Direkt unter dem Delphi Kino und der Quasimodo Bar gelegen, bietet das Quasimodo echte Clubatmosphäre.

Wann: je nach Veranstaltung
Wo: Kantstraße 12 a, City West

Quasimodo

Tipp 6: ZigZag Jazzclub - hier treffen sich der Jazz-Nachwuchs und internationale Stars

© GettyImages, Foto: gece33

Im ZigZag Jazzclub wechseln sich der Berliner Jazz-Nachwuchs mit internationalen Gigs auf der Bühne ab. 2015 gegründet zählt der Club im gutbürgerlichen Friedenau zu den eher jüngeren Jazz-Locations, ist mittlerweile jedoch nicht mehr aus der Szene wegzudenken. Fast jeden Abend ist hier Programm, meist Jazz, manchmal auch Funk, Soul, Swing, Latin oder Worldmusic – und eine Prise Chanson ist auch dabei. Kleine Tischchen, Stehlampen und ein paar Retro-Sofas geben dem ZigZag ein gemütliches Wohnzimmer-Ambiente.

Wann: 20 – 24 Uhr
Wo: Hauptstraße 89, Friedenau

ZigZag Jazzclub

Tipp 7: The Hat - Jazz Club Atmosphäre unter dem S-Bahn-Bogen

© gettyimages, Foto: Westend61

The Hat ist eine klassische Jazz-Bar, die an die Tradition der amerikanischen Jazz-Jams anknüpft. Eine fast endlos wirkende Bar zieht sich vom Eingang bis ans Ende des Backstein-Gewölbes, das direkt unter der S-Bahn liegt – und dem Etablissement so einen Hauch von Verruchtheit verleiht. Vor euch die Bartender, hinter euch die Bühne lasst ihr euch hier durch die Nacht treiben. Einen Ruhetag gibt es nicht. Ab 21 beginnt die Jam-Session. In Absprache mit dem jeweiligen Host könnt ihr auch selbst in die Session mit einsteigen.

Wann: täglich 20 Uhr – 2 Uhr
Wo: Lotte-Lenya-Bogen 550, Charlottenburg

The Hat

Tipp 8: Jazzkeller - Jazziges Erbe aus DDR-Zeiten

© GettyImages, Foto: baytunc

Die Geschichte des Jazzkellers geht bis auf DDR-Zeiten zurück. Die Szene trifft sich regelmäßig im Keller des Kreiskulturhauses Treptow – trotz des Generalverdachts, dass alle Musiker:innen ja irgendwie mit dem 1976 ausgebürgerten Wolf Biermann sympathisieren. Ulrich Gumpert, mit der bekannteste Jazz-Pianist der DDR, lässt zwar immer wieder mal Melodien aus Biermann-Liedern einfließen, doch zum Verbot kommt es nicht. Es gibt sogar Sonderkonzerte im Rathaus sowie in der Archenhold Sternwarte und im Astra Kino. Einige der Jazzer aus der DDR dürfen ins Nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet, also die Bundesrepublik, ausreisen und machen Jazz aus der DDR international bekannt. Mit dem Jazzkeller 69, den einige Veteranen aus dieser Zeit nach der Auflösung der DDR im Oktober 1991 gründen, findet die Treptower Tradition ihre Fortsetzung. Einen eigenen Raum gibt es nicht, dafür aber regelmäßig Konzerte, etwa im Kühlspot Social Club einmal monatlich oder im Industriesalon Schöneweide.

Wann: je nach Programm
Wo: Industriesalon Schöneweide, Reinbeckstraße 10, Schöneweide

Industriesalon Schöneweide

Tipp 9: Yorckschlösschen - Traditioneller Jazz und gute Stimmung

Yorkschlösschen
© visitBerlin, Foto: Pierre Adenis

Seit 120 Jahre eine Institution im Kiez, war das Yorckschlösschen in den 60er Jahren beliebte Eckkneipe, dann Künstler:innen-Treff. Seit den 1980er Jahren gibt es mehrmals in der Woche Livemusik, meist Jazz, aber auch Blues, Swing, Funk und Soul stehen auf dem Programm. Das Publikum ist gut gemischt und gerade bei Konzerten, die jeden Mittwoch, Freitag und Samstag stattfinden, wird es schnell voll. Dafür ist die Stimmung umso besser. Unter der rot getünchten Decke von der ein glitzernder Kronleuchter baumelt, wird gerne getanzt. Tipp: An Konzertabenden vorher reservieren.

Wann: täglich 18 – 12 Uhr, Freitag und Samstag bis 1 Uhr
Wo: Yorckstraße 15, Kreuzberg

Yorckschlösschen

Tipp 10: Donau 115 - Experimenteller Jazz in Neukölln

Jazz Bar Donau115
Jazz Bar Donau115 © Niklas Alt

Klein und unscheinbar hat sich das Donau 115 in Neukölln doch einen großen Namen in der Jazz-Szene gemacht. Grund dafür, ist die Offenheit für neue Ideen und Experimente. Neben coolem Jazz hört ihr hier auch mal intellektuelle A-Tonal-Kompositionen und schrägen Akustik-Pop. Das Publikum ist jung, die Solos lang, die Getränke erschwinglich.

Wann: täglich 19 – 24 Uhr, Showtime 20.30 – 23 Uhr
Wo: Donaustraße 115, Neukölln

Donau 115

Tipp 11: Loci Loft - Stilvoller Jazz in gehobener Atmosphäre (aktuell leider kein Programm)

Curtain from the theatre with a spotlight as background
© Getty Images, Foto: R. Tsubin

Jazz, Soul und auch mal eine Drag- oder Burlesque-Show: Das Loci Loft überrascht immer wieder mit musikalischen Event-Ideen. Die Speisekarte wird übrigens thematisch auf das jeweilige Konzert abgestimmt. Jahreszeitliche Veranstaltungen, etwa zu Weihnachten oder Halloween runden das Programm ab. Im Vordergrund steht jedoch ein bodenständiges Jazz-Programm in für Berlin-Verhältnisse schon fast gehobener Atmosphäre, inklusive polierter Weingläser und stimmungsvollem Kerzenlicht.

Wann: Donnerstag bis Samstag ab 19 Uhr
Wo: Oraniendamm 72, Reinickendorf

Loci Loft

Josefine Köhn-Haskins

Josefine

ist in München aufgewachsen, hat dort studiert und bei der SZ volontiert. Bevor sie in Berlin ihr Zuhause fand, berichtete sie als Korrespondentin und Trendscout aus den USA. Heute ist sie kreuz und quer in Berlins Kiezen unterwegs und beschäftigt sich mit Kultur, Musik und Zukunftsideen für ein innovatives Berlin. Alle Beiträge