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Top 11 Brücken in Berlin

Schön, berühmt und sehr verbindend

Berliner Dom
© visitBerlin, Foto: Fragasso

Berlin hat mehr Brücken als Venedig! Insgesamt sind es - je nach Definition - zwischen 960 und 2100. Gar nicht so leicht, sich bei dieser Auswahl auf die Top 11 zu beschränken. Außen vorgelassen haben wir deshalb Eisenbahnbrücken oder auch solche, die vor allem dem Autoverkehr dienen. Mit unserer Auswahl wollen wir euch zeigen, dass Brücken in Berlin oft mehr verbinden, als nur ein Ufer mit dem anderen. Sie sind Symbol für die wiedervereinigte Stadt, bieten Raum für Kunst und Skulpturen in der Stadt, sind Schauplatz historischer Ereignisse, Drehort oder Treffpunkt für Liebespärchen. Schickt uns gerne Geschichten und Bilder eurer Lieblingsbrücke.

Tipp 1: Glienicker Brücke - die Agentenbrücke

Radfahrer auf der Glienicker Brücke bei Sonnenuntergang
Radfahrer auf der Glienicker Brücke bei Sonnenuntergang © visitBerlin, Foto: Dagmar Schwelle

Zwischen 1962 und 1986 wurden auf der Glienicker Brücke mehrfach hochrangige Agenten ausgetauscht. Der Austausch des US-Piloten Gary Powers gegen den sowjetischen Spitzenspion Rudolf Abel im Jahr 1962 wurde in Steven Spielbergs Film „Bridge of Spies -  Der Unterhändler“ verfilmt – natürlich am Originalschauplatz. Heute ist die Brücke vor allem bei Erholungssuchenden beliebt. Sie führt über die Havel und verbindet den Berliner Ortsteil Wannsee mit Potsdam. Von hier aus könnt ihr zahlreiche malerische Ausflugsziele einfach zu Fuß oder mit dem Rad erreichen, unter anderem das Schloss Glienicke, die Liebermann-Villa oder auch den zum UNESCO-Welterbe gehörenden Babelsberg Park.

Glienicker Brücke

Tipp 2: Band des Bundes Brücke - Symbol der Wiedervereinigung

Paul-Löbe-Haus und Reichstag in Berlin - Mitte
Übergang des Paul-Löbe-Haus © visitBerlin, Foto: Wolfgang Scholvien

Hier am Band des Bundes spazieren Parlamentarier in luftiger Höhe zwischen Ost und West hin- und her. Die Brücke zwischen Paul-Löbe-Haus, wo die Abgeordneten in der Kantine speisen, und dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus mit dem großen Anhörungssaal, ist damit nicht nur praktisch für den „kurzen Dienstweg“ sondern auch ein Symbol für die Wiedervereinigung des einst geteilten Berlins. Alle, die keine höhere Beamtenlaufbahn eingeschlagen haben, können die untere Brückenebene nutzen.

Band des Bundes

Tipp 3: Die Schlossbrücke - Schinkels Schöne

Deutsches Historisches Museum
Schlossbrücke Zeughaus © visitBerlin, Foto: Fragasso

Ursprünglich überquerte hier eine schlichte Holzbrücke den westlichen Arm der Spree. Sie wurde vor allem dafür genutzt, das Baumaterial für das Stadtschloss heranzuschaffen. Als dieses endlich stand, erschien Friedrich Wilhelm III. die Holzbrücke zu profan. Baumeister Friedrich Schinkel sollte ein Prachtwerk aus Stein erschaffen. Zwar konnte die von Schinkel geplante Figurengruppe, die den Lebensweg eines Helden schildert, erst nach seinem Tod vollendet werden; doch noch heute gilt die Schlossbrücke als die schönste Brücke Berlins.

Unter den Linden

Tipp 4: Monbijoubrücke - Verbindung zur Museumsinsel

Spreeufer am Monbijoupark
Spree und Museumsinsel © (c) visumate

Vor allem bei Sonnenuntergang ist der Blick von hier auf das Bodemuseum einfach wunderschön. Die denkmalgeschützte Monbijoubrücke verbindet den Monbijoupark mit der Museumsinsel. Der nördliche Teil der Doppelbrücke, der während des Zweiten Weltkriegs von der Wehrmacht gegen Ende der Schlacht um Berlin gesprengt wurde, wurde nach der Wende rekonstruiert. Da die Brücke für Autos gesperrt ist, laden hier oft Straßenmusiker*innen zum Verweilen ein.

Monbijoubrücke

Tipp 5: Die Moltkebrücke - dem Feldherren gewidmet, den Liebenden geweiht

Moltkebrücke
© c visumate, Foto: Sylvia Matzkowiak

Skulpturen von Greif, Adler und Eule versinnbildlichen auf der Moltkebrücke die Weisheit und den Mut des preußischen Feldherrn, dem die Brücke gewidmet ist. Auf dem Schlussstein im mittleren Brückenbogen findet ihr sogar ein Porträt des Generalfeldmarschalls Moltke (1800 – 1891). Sein Urgroßneffe war übrigens ein Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Die denkmalgeschützte Moltkebrücke verbindet das Regierungsviertel im Spreebogen mit dem Hauptbahnhof. Pärchen bringen hier gerne ihre Liebesschlösser an. 

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Tipp 6: Bösebrücke - erster offener Grenzübergang nach dem Mauerfall

Die referenzierte Medienquelle fehlt und muss neu eingebettet werden.

Hier strömten am 9. November die ersten DDR-Bürger gen Westen. Der Grenzübergang an der Bösebrücke war der erste, der am Tag des Mauerfalls geöffnet wurde. Heute verbindet die Bogenbrücke über die Fern- und S-Bahn-Gleise die Ortsteile Gesundbrunnen und Prenzlauer Berg. Ihren heutigen Namen verdankt die ursprünglich als Hindenburgbrücke eingeweihte Stahlkonstruktion dem kommunistischen Widerstandskämpfer Wilhelm Böse.

Mehr zur Berliner Mauer

Tipp 7: Tegeler Hafenbrücke - die Sechserbrücke

Reinickendorf, Tegeler See
© visitBerlin, Foto: Dagmar Schwelle

Sechs Pfennige Zoll kostete es einst, die Tegeler Hafenbrücke zu überqueren. Damit sollten damals die Baukosten der stählernen Fachwerkbogenbrücke refinanziert werden. Heute wandert ihr auf der sogenannte „Sechserbrücke“ über Tegeler Hafen und die Mündung des Tegeler Fließ. Ein prima Ausgangspunkt für Ausflüge, etwa zur Greenwichpromenade oder zum Strandbad am Tegeler See. Oder ihr macht eine Wanderung in Berlins unberührte Natur. Neben dem Tegeler Fließ sind es auch zur „Dicken Marie“, Berlins ältestem Baum, nur ein paar Minuten zu Fuß.

Mehr zum Tegeler Fließ

Tipp 8: Oberbaumbrücke - Knotenpunkt für Urbane Kunst

Kunst im öffentlichen Raum an der Oberbaumbrücke: Lichtinstallation Stein, Papier, Schere von Thorsten Goldberg
Kunst im öffentlichen Raum an der Oberbaumbrücke: Lichtinstallation Stein, Papier, Schere von Thorsten Goldberg © visitberlin, Foto: Chris Martin Scholl

Wie auch die Glienicker Brücke ist die Oberbaumbrücke ein beliebter Drehort. So wird sie etwa auch von Lola in „Lola rennt“ überquert, obwohl sie gar nicht wirklich auf deren Strecke lag. Tja, die Oberbaumbrücke ist eben ein unverkennbares Stück Berlin. An die Zeit als Grenzübergang zwischen Ost und West erinnern die beiden Neon-Leuchtkästen, in denen je eine rote und eine grüne Leuchthand „Stein, Schere, Papier“ spielen. Damit soll ein symbolisches Zeichen gegen die Willkür politischer Entscheidungen gesetzt werden. Neben der nahegelegenen East Side Gallery könnt ihr rund um die Oberbaumbrücke noch einige weitere spannende urbane Kunstwerke entdecken.

Urban Art Berlin

Tipp 9: Greifenhagener Brücke - spazieren zwischen Jugendstil-Elementen

Greifenhagener Brücke
© visitBerlin, Foto: Arthur F. Selbach

Diese denkmalgeschützte, eiserne Fachwerkbrücke aus dem Jahr 1910 überstand beide Weltkriege unbeschadet, ebenso die ins Metallgeländer eingelegten jugendstilartigen Ornamente und die schmiedeeisernen Laternen. Die Greifhagener Brücke dient heute Fußgänger*innen und Radfahrer*innen als Überquerung der Bahnanlagen an der Schönhauser Allee. Schaut doch bei einem Spaziergang durch den Prenzlauer Berg oder einem Einkaufsbummel auf der Schönhauser Allee vorbei. Übrigens: Auch die Gethsemanekirche, Treffpunkt der Bürgerbewegung und DDR-Oppositionellen im Wendejahr 1989, ist ganz in der Nähe.

Shopping in der Schönhauser Allee

Tipp 10: Modersohnbrücke - Hotspot bei Sonnenuntergang

Fernglas auf der Warschauer Brücke
Blick von der Modersohnbrücke in Berlin © visitBerlin, Foto: Thomas Kierok

Von hier aus seht ihr die Sonne hinter dem Fernsehturm untergehen. Alleine schon wegen des wunderbaren Blicks hat sich die Modersohnbrücke längst als abendlicher Treffpunkt etabliert. Straßenmusiker*innen liefern den Soundtrack für erste Dates und gemeinsame Stunden. Unter euch kreuzen Fernzüge und S-Bahnen auf ihrer Fahrt. Urbane Romantik pur. Weitere tolle Aussichtspunkte, um den Sonnenuntergang oder einfach nur Berlin zu betrachten, haben wir hier für euch zusammengestellt.

12 Aussichtspunkte in den Kiezen

Tipp 11: Jannowitzbrücke - ganz vorn bei Fahrradfans

Berliner Fernsehturm
© (c) visumate

Die Jannowitzbrücke zählt zu den am stärksten frequentierten Fahrradstrecken in Berlin. Von hier aus habt ihr auch eine tolle Aussicht auf die Stadt. Spannend ist auch, was sich unter der Brücke abgespielt hat. Denn am 13. August, dem Tag des Mauerbaus, wurden hier die Zugänge zum U-Bahnhof geschlossen, die Zugäne zur S-Bahn wurden sogar zugemauert. Bis zum Mauerfall war die Station an der Jannowitzbrücke ein „Geisterbahnhof“. Zwei Tage nach dem historischen 11. November öffnete die DDR jedoch den U-Bahnhof als Grenzübergang – und Ost-Berliner*innen bekamen von hier aus Zugang zum Nahverkehrssystem West-Berlins.

Grenz- und Geisterbahnhöfe im geteilten Berlin

Josefine Köhn-Haskins

Josefine

ist in München aufgewachsen, hat dort studiert und bei der SZ volontiert. Bevor sie in Berlin ihr Zuhause fand, berichtete sie als Korrespondentin und Trendscout aus den USA. Heute ist sie kreuz und quer in Berlins Kiezen unterwegs und beschäftigt sich mit Kultur, Musik und Zukunftsideen für ein innovatives Berlin. Alle Beiträge