Urlaub machen und dabei etwas für die Umwelt tun: In Berlin gibt es viele Angebote, bei denen ihr euch inspirieren lassen und auch selbst aktiv werden könnt. Wir haben euch die besten Tipps und Orte für euren nachhaltigen Berlin-Besuch zusammengestellt. Hier könnt ihr shoppen, essen, genießen, erleben und dabei die Welt verbessern. 11 innovative und nachhaltige Orte, von denen ihr spannende Ideen und Eindrücke aus Berlin mit nach Hause nehmen könnt.
Tipp 1: Probiert euch aus beim Survivaltraining im Ökowerk
Am Teufelssee im Grunewald ist das Ökowerk, das älteste unter Denkmalschutz stehende Wasserwerk Berlins. Vor über 30 Jahren begann der Verein Naturschutzzentrum Ökowerk e.V. mit seiner Arbeit, um mit zahlreichen Biotopen die Artenvielfalt im Grunewald zu erhalten. Hier könnt ihr die Mauern des alten Wasserwerks erkunden und euch über das Wasserleben informieren, in naturnahem Themengärten historische Obst- und Gemüsesorten kennenlernen und sogar ein Survivaltraining in der Natur absolvieren. Gerade für Kinder ist das Ökowerk ein einzigartiger Lern- und Erlebnisort, bei dem sie ganz viel selbst ausprobieren, bauen und anbauen können.
Das Ökowerk ist ein faszinierender Ort, der Industriegeschichte und Naturparadies verknüpft, den ihr auf jeden Fall besuchen solltet.
Weitere Informationen über das Ökowerk
Tipp 2: Esst gesund und tut was Gutes für den Planeten
„Full taste, zero waste“ ist das Motto im Restaurant FREA in der Torstraße in Mitte. Hier werden für euch spannende Gerichte aus nachhaltigen Produkten von regionalen Ökobauern gezaubert. Alles vegan und super lecker! Das Besondere im FREA: neben dem Verzicht auf Plastik werden alle Essensreste innerhalb von 24 Stunden kompostiert und an die Zuliefer-Bauernhöfe zurückgeführt. So schließt sich der Kreis.
Mehr über nachhaltige Restaurants in Berlin erfahrt ihr in unserem Podcast Berlin Unboxed. In der Folge "So gut schmeckt Nachhaltigkeit" sprechen wir mit dem Gründerinnen-Team des veganen Restaurants HAPPA über pflanzenbasierte Küche und Work-Life-Balance in der Gastro-Szene. Jasmin und David Suchy von FREA geben Einblick in die Herausforderungen und Chancen von Zero-Waste-Konzept im Restaurantbetrieb.
Nachhaltige Restaurants in Berlin
Tipp 3: Macht euch schlau zum Thema Klimawandel
In der aktuellen Ausstellung "Nach der Natur" beschäftigt sich das Humboldt Labor im Humboldt Forum damit, wie sich politische Ordnungen auf Natur und Umwelt auswirken. In einer Art moderner Wunderkammer wird eine Vielzahl an Forschungsansätzen vorgestellt, die sich mit Mensch-Umwelt-Systemen beschäftigen. Wie sind gesellschaftliche Krisen und Krisen der Natur miteinander verflochten? Wie stehen Umwelt- und Ressourcenfragen und politische Systeme in Wechselwirkung? Welche Auswirkung hat das liberale Gesellschaftsmodell mit seinem Wohlstands- und Fortschrittsversprechen auf die Natur? Zur Ausstellung gibt es Führungen in englischer und deutscher Sprache, sowie spezielle Familienangebote. Außerdem könnt ihr mit der Medienguide Tour die Ausstellung alleine mit eurem Smartphone erkunden.
Tipp: Die Ausstellung KLIMA_X im Museum für Kommunikation beschäftigt sich mit der Frage, warum die Politik und auch viele Menschen nicht klimafreundlicher handeln obwohl sie es doch besser wissen. Neben den Fakten zur Klimakrise lernt ihr in der Machbar-Sektion auch Initiativen kennen, bei denen ihr selbst aktiv werden könnt.
Wann: Mittwoch bis Montag 10.30 - 18 Uhr
Wo: Humboldt Forum, 1. OG, Schlossßpatz, Mitte
Tipp 4: Repariert und upcycled bei Workshops im Haus der Statistik
Nach über zehn Jahren Leerstand hat sich das Haus der Statistik mittlerweile zu einem inspirierenden Modellprojekt entwickelt. Basierend auf dem gemeinwohlorientierten Konzept für das Areal haben sich eine ganze Vielzahl von Initiativen und Werkstätten etabliert, die sich für eine klimaschonende Ressourcennutzung stark machen. In verschiedenen Workshops könnt auch ihr lernen, wie ihr nachhaltig konsumiert, Taschen aus Verpackungsmaterialien upcycled, Vintage Möbel restauriert und vom Radio bis zum Fahrrad kaputte Dinge selbst repariert. Wer Lust auf mehr hat, findet im Zero Waste Bau- und Kreativmarkt Material und Anregungen und kann sich etwa bei der offenen Textilwerkstatt oder im Café Essbar mit anderen nachhaltig orientierten Menschen austauschen.
Zum Modellprojekt "Haus der Statistik" gehört außerdem das Haus der Materialisierung, in dem eine Vielzahl an Bildungsangeboten und Workshops zu finden sind. Neben einer Fahrradwerkstatt, einer Holzwerkstatt und Textilwerkstatt finden auch regelmäßige Führungen statt.
Tipp 5: Bewusst einkaufen bei Now & Then und im Naturkaufhaus Steglitz
Das größte Naturkaufhaus Deutschlands steht in der Schloßstraße in Steglitz. Hier könnt ihr auf über 4.000 Quadratmetern nachhaltige und umweltfreundliche Produkte für den täglichen Bedarf, wie Heimtextilien, Naturkosmetik, Taschen, pädagogisch wertvolles Kinderspielzeug und natürliche Feinkost kaufen. Wenn ihr also Lust auf einen alternativen und nachhaltigen Shoppingbummel habt, dann nichts wie los in den Südwesten der Hauptstadt.
Ein weiterer Berliner Insider-Tipp ist die Boutique NOW & THEN. Hier bieten sechs Berliner Designerinnen ihre Kollektion an und zeigen wie schön handgefertigte, nachhaltige Mode sein kann.
Auf den Touren von GREEN FASHION TOURS BERLIN schaut ihr hinter die Kulissen der nachhaltigen Modeszene und lernt Designer und Ladenbesitzer persönlich kennen.
Tipp 6: Findet Schätze im Gebrauchtwarenhaus NochMall
"Alles außer neu" lautet das Motto des im August neu eröffneten Gebrauchtwarenhauses der Berliner Stadtreinigung (BSR). Auf der 2.500 Quadratmeter großen Fläche findet ihr Möbel, Kleidung, Bücher, Spielzeug und viele andere tolle Dinge, die eine zweite Chance verdienen. In Workshops lernt ihr, wie ihr aus gebrauchten Sachen etwas Neues machen könnt. Events rund um Kreislaufwirtschaft und Abfallvermeidung runden das Angebot für eine saubere Stadt ab. Macht mit!
Wann: Montag bis Samstag 10 – 18 Uhr, Donnerstag 10 - 20 Uhr
Wo: NochMall, Auguste-Viktoria-Allee 99, Reinickendorf
Natürlich könnt ihr auch auf einem der zahlreichen Berliner Flohmärkte auf Schatzsuche in Berlin gehen. Hier wechseln Bücher, Haushaltswaren, Antiquitäten aber auch Schmuck und Second-Hand-Mode die Besitzer. Ihr könnt auf dem Flohmarkt also wunderbar besondere Andenken an euren Besuch in Berlin kaufen.
Tipp 7: Besucht Berlins grüne Utopie - das Tempelhofer Feld
Das Tempelhofer Feld, eine der größten innerstädtischen Freiflächen der Welt, ist DER Großstadtspielplatz für Jung und Alt in Berlin: das Areal bietet eine sechs Kilometer lange Fahrrad-, Skating- und Joggingstrecke, verschiedene Grillflächen, eine rund vier Hektar große Hundewiese sowie einen riesigen Picknick-Bereich. Hier grasen dann und wann auch mal Schafe oder Kühe. Und die weitläufigen Wiesen sind ein Paradies für Feldlerchen und andere heimische Tier- und Vogelarten.
Tipp: Bei den stadtökologischen Führungen über das Tempelhofer Feld lernt ihr mehr über dessen Rolle als Naturraum. Auch im Spreepark könnt ihr an Führungen teilnehmen.
Nach der Schließung des berühmten Flughafen Tempelhof wird die riesige Fläche nun also nachhaltig genutzt. Hier könnt ihr laufen, Fahrrad fahren, Drachen steigen lassen, picknicken – einfach eine tolle Zeit mit euren Lieben im Freien genießen. Verschiedene Stehlen informieren über die bewegende Geschichte des Tempelhofer Felds. Mit den „Gemeinschaftsgarten Allmende-Kontor e.V.“ hat sich auch ein Urban Gardening Projekt angesiedelt, in dem ihr die Gartenkunst der Gemeinschaftsgärtner bewundern könnt. Mit etwas Glück, erlebt ihr einen der spektakulären Sonnenuntergänge über dem Tempelhofer Feld.
Unsere Bitte an euch: Helft uns diesen riesigen Park sauber zu halten und nehmt euren Müll wieder mit.
Weitere Informationen über das Tempelhofer Feld
Tipp 8: Seht grün beim Urban Gardening
Die Prinzessinnengärten auf dem Friedhof Neuer St. Jacobi in Neukölln, sowie der Klunkerkranich in Neukölln gehören zu den berühmtesten Urban Gardening Projekten in Berlin.
Das Team des Gleisbeets, einem gemeinschaftlichen Permakultur-Projekt auf dem Gelände des ehemaligen Wriezener Bahnhofs in Berlin-Friedrichshain, bietet regelmäßig Workshops rund um Balkonbepflanzung, Permakultur und Umweltschutz an.
Einen Besuch wert ist auch der Klunkerkranich auf dem Dach der Neukölln-Arkaden. Der wohl höchste Dachgarten Berlins lockt euch mit einer unschlagbaren Aussicht, leckeren Kräutern und seltenen Färbe-Pflanzen. Der Zugang zum Dachgarten ist kostenlos. In der alternativen Outdoor Roof-Top-Bar könnt ihr außerdem noch kühle Drinks und leckere Snacks genießen. Für die Bar zahlt ihr einen geringen Betrag Eintritt, sie lohnt sich aber allemal!
Weitere Urban Gardening Projekte in Berlin
Tipp 9: Spaziert zu Berlins ältestem Baum
Der älteste Baum Berlins steht im Nordwesten der Hauptstadt, im Tegeler Forst, einem wunderbaren Erholungsgebiet. Mehr als 900 Jahre soll die knorrige Stiel-Eiche schon sein. Ihren Namen bekam die alte Dame von den Brüdern Wilhelm und Alexander von Humboldt, weil der Baum sie an ihre beleibte Köchin erinnert hat. Unweit der „Dicken Marie“ liegen der Schriftsteller und der Naturwissenschaftler im Schlosspark Tegel begraben.
Der Tegeler Forst lädt außerdem wunderbar zum Spazieren und Fahrradfahren in der Ruhe der Natur ein und bei heißen Temperaturen könnt ihr ein Bad im kühlen Tegeler See genießen.
Auch hier: bitte geht rücksichtsvoll mit der Natur um und nehmt euren Müll wieder mit.
Noch mehr Parks & Gärten in Berlin
Tipp 10: Berlin summt - probiert mal süßen Hauptstadthonig
Fans von Biene Maja und Willi aufgepasst, denn auch in der Hauptstadt summt es gewaltig. Wie überall auf der Welt, ist auch unser Ökosystem in Berlin abhängig von den Bienen. An verschiedenen repräsentativen Orten werden deshalb Bienenvölker gehalten und nebenher noch leckerer Hauptstadthonig produziert. Unter anderem stehen die Bienenstöcke auf dem Dach des Berliner Doms, auf dem Dach des Abgeordneten Haus der Bundesregierung, dem Haus der Kulturen der Welt (Kongresshalle) und dem Rathaus Marzahn-Hellersdorf, am Tempelhofer Feld, am Jagdschloss Grunewald oder am Planetarium am Insulaner. Manche Bienenstöcke sind frei zugänglich, andere nicht.
In verschiedenen Läden und Einrichtungen könnt ihr den leckeren Honig der Berliner Bienen auch kaufen und mit nachhause nehmen. So zum Beispiel im Café Botanico, wo außerdem fast das ganze Jahr über frische Produkte aus dem eigenen Permakulturgarten verarbeitet werden. Auch auf der Domäne Dahlem summt es. Dort gibt es sogar eine Lehr-Imkerei, in der regelmäßig Bienenworkshops stattfinden.
Tipp 11: Werdet zu innovativen Klimaschützer:innen
Innovation und Umweltschutz: Das gehört in Berlin zusammen. Angefangen bei kleinen Reparaturläden und Recycling-Stellen bis hin zu technologiegetriebenen Startup hat Berlin in Sachen Nachhaltigkeit eine Menge Projekte und Ideen zu bieten. Ein Beispiel sind die Programme von EIT Climate-KIC, die Branchenübergreifend gemeinsam mit der TU Berlin, mit Startups und etablierten Unternehmen nachhaltige Lösungen für den Klimaschutz vorantreiben. Der Climate-KIC Accelerator ist übrigens am EUREF Campus angesiedelt, Berlins Reallabor für die Energiewende und mit verschiedenen Cafés und Restaurants ein schönes Ausflugsziel. Der am Gasometer angebrachte Zähler ist ein Countdown und zeigt, wieviel CO2 wir noch ausstoßen dürfen, um das Klima-Ziel von maximal 1,5 Grad Erwärmung noch erreichen zu können.
Wenn ihr mehr über das Thema Klima- und Umweltschutz erfahren und vielleicht sogar selbst aktiv werden wollt, dann schaut doch mal in unsere nachhaltigen Events vorbei oder nutzt unsere ABOUT BERLIN App, um auf eigene Faust noch mehr grüne & innovative Orte zu entdecken.
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Und noch mehr Tipps:
- Nehmt immer eine Mehrweg-Trinkflasche mit, ihr könnt sie an 100 öffentlichen Trinkbrunnen in der Innenstadt mit kostenlosem Trinkwasser selbst auffüllen oder bei Cafés und Restaurants von Refill Berlin mit kostenlosem Leitungswasser befüllen lassen.
Und wenn ihr einen Kaffee-To-Go genießen wollt, legen wir euch BETTER WORLD CUP ans Herz. Die Initiative hat mit ihren Pfand-Mehrwegbechern dem Einwegkaffeebecher-Müllberg den Kampf angesagt. - Wer nicht gerne selber kocht, sollte sich die App Too Good To Go für seinen Berlin-Urlaub aufs Smartphone laden. Über 5.000 Restaurants, Hotels und Märkte machen schon mit und bieten übrig gebliebene Mahlzeiten zu reduzierten Preisen an. Also, schaut mal rein und holt euch eure Portion oder Wundertüte fürs Picknick im Park.