Bröhan-Museum
Jugendstil, Art Déco, Funktionalismus und Berliner Secession
Das Bröhan-Museum in Berlin zeigt eine kostbare Sammlung von Möbeln, Porzellan, Glas, Keramik, Metallarbeiten und Kunstobjekten aus der Zeit des Jugendstils, des Art Déco und des Funktionalismus, dazu die Kunst der Berliner Secession. Die Wechselausstellungen im Bröhan-Museum legen den Fokus auf die Ursprünge der Moderne und legen dar, wie sich die Frühmoderne immer mehr zum Funktionalismus entwickelte.
Das Bröhan-Museum im Stadtteil Charlottenburg in Berlin zeigt Ihnen Kunst und Handwerk zwischen 1880 und 1940. Machen Sie sich selbst ein Bild von der verspielten Ornamentik des Jugendstil, der klaren Schlichtheit des Funktionalismus und der hochwertigen Eleganz des Art Déco. Im Bröhan-Museum finden Sie Glaskunst von Emile Gallé, Meißner Porzellan und Gemälde der Berliner Secessionisten. Der Fokus liegt auf Kunsthandwerk und Möbeldesign. Das sehen Sie gleich, wenn Sie die Ausstellungsräume betreten: Ganze Zimmer sind mit Möbelensembles drapiert. Zwischen elfenbeinfarbenen Sofas und geschwungenen Schreibtischen aus exotischen Hölzern empfinden Sie so ganz lebensnah den Stil der Epoche nach.
Ein leidenschaftlicher Sammler: Karl Bröhan
Falls Sie sich fragen, warum das Bröhan-Museum eigentlich den Namen seines Gründers trägt, hilft Ihnen diese Aussage von Karl Bröhan vielleicht weiter: „Ich hatte bemerkt, dass in der Epoche um 1900 ein kaum bekannter Schatz lag, der nur darauf zu warten schien, gehoben zu werden.“ Mit diesem Zitat stellt sich das Bröhan-Museum auf seiner Webseite vor. Und tatsächlich erzählt es von der großen Hingabe des Kunstsammlers, Kunstwerke aus Jugendstil und Art Déco sowie der Berliner Secession zu vereinen.
Zu seinem 60. Geburtstag schenkt Bröhan die komplette Sammlung der Stadt. 1983 wird das Bröhan-Museum in einem ganz besonderen spätklassizistischen Bau eröffnet: Die ehemalige Kaserne gehört zum Gebäudeensemble von Schloss Charlottenburg. Seit 1994 ist das Bröhan-Museum offiziell das "Berliner Landesmuseum für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus"
Auf drei Etagen zwischen Berliner Porzellan und Möbelkunst
Drei Etagen umfasst das Museum. Jede von ihnen ist in unterschiedlichen Farbtönen gestaltet. Sie werden feststellen, dass das Besondere die Einrichtung der Räume selbst ist. Passende Möbelgruppen eines bestimmten Stils stehen hier zusammen. Sie geben Ihnen einen guten Eindruck von einer gesamten damaligen Zimmereinrichtung:
Perlmuttfarben bezogene Stühle stehen hier neben Tischen und Anrichten aus hochwertigem Rosenholz. Darauf drapiert liegen Löffel aus Silber mit floralen Ornamenten. Darüber hängen raffiniert geschwungene Lampen.
Ihren Rundgang beginnen Sie im Erdgeschoss, wo sich alles um Jugendstil dreht. Hier finden Sie unter anderem Gemälde von Hector Guimard und Eugène Gaillard, Porzellan aus den Königlichen Porzellan-Manufakturen Berlin oder Glaskunst von Emile Gallé. Dazu Vasen aus der Schule von Nancy: Die französischen Kunstwerke wirken im Ensemble wie eine Blumenwiese aus Glas. Weiter geht es mit Art Déco und Funktionalismus im ersten und dritten Obergeschoss – und somit weg von den geschwungenen, verspielten Ornamenten des Jugendstils hin zu den geraden Kanten und abstrakten Formen der Moderne. Silberne und metallene Dekogegenstände und das Kaffeeservice von Edgar Brandt oder von Jean Puiforcat wirken elegant und schlicht. Die Keramiken des Deutschen Werkbundes und die Möbel von Gerrit Rietveld sind frühe Beispiele des Funktionalismus. In einem anderen Raum begegnen Sie den Berliner Secessionisten um Hans Baluschek mit Aquarellen und Illustrationen. Hier hängen Werke von Karl Hagemeister, Lesser Ury und Walter Leistikow.
Beachtenswerte Kunstwerke im Bröhan-Museum
- das Speisezimmer mit Möbelkunst von Jacques-Emile Ruhlmann (um 1900)
- das silberne Kaffee- und Teeservice von Karl Heubler (vor 1933)
- filigrane Glasvasen von Emile Gallé (um 1903)
- Gerhard von Ruckteschells rustikal-verspielte Eichenmöbel (um 1928)
- das Gemälde Grunewaldsee von Walter Leistikow (1895)
Mehr sehen in den Museen der Umgebung
Das Bröhan-Museum gehört zum Ensemble mehrerer Museen direkt am Schloss Charlottenburg. Einst als Sommerschloss errichtet, ist Schloss Charlottenburg heute das größte und prachtvollste Schloss in Berlin und beherbergt eine imposante Kunstsammlung. Unmittelbar neben dem Bröhan-Musuem zeigt Ihnen das Museum Berggruen die Sammlung des Kunsthändlers Heinz Berggruen. Sie besteht überwiegend aus Kunst der klassischen Moderne. Der „Liegende Akt“ von Picasso aus dem Jahr 1942 ist eines der berühmten Bilder. Gegenüber zeigt die Sammlung Scharf-Gerstenberg Gemälde von Surrealisten wie Goya, Dalí oder Max Ernst. Oder Sie besuchen das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim. Hier können Sie tief in die Stadtgeschichte eintauchen und die Schwesterbezirke Charlottenburg und Wilmersdorf (seit 2001 vereint) noch besser kennenlernen.
In der Sophie-Charlotten-Straße treffen Sie auf die Gipsformerei: Ein Museum der etwas anderen Art, aus dem Sie sogar auch mal ein Kunstwerk mitnehmen können. Diese tatsächlich weltweit größte Gipsformerei stellt seit fast 200 Jahren Repliken aus Berliner und europäischen Museen her. Darunter zum Beispiel Gipsabdrücke der Nofretete. Das Keramik-Museum eröffnet erst im Jahr 1990. Gefäße und Plastiken, dazu Bau- und Ofenkeramik aus dem 19. und 20. Jahrhundert können Sie sich hier anschauen. Alle Exponate werden Ihnen in wechselnden Ausstellungen präsentiert.
Tipps für das Bröhan-Museum: Anfahrt, Eintritt, Führungen
25% Rabatt auf den Eintritt erhalten Sie mit der Berlin WelcomeCard. Mit dem Erwerb des Museumspasses haben Sie freien Eintritt an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Kinder unter 18 Jahren haben freien Eintritt. Generelle Führungen in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch oder Türkisch dauern circa eine Stunde. Auf der Internetseite des Museums gibt es barrierefreie Angebote. Gehörlose können Führungen auf Anfrage buchen. Gruppen werden um Voranmeldung gebeten. Das Bröhan-Museum erreichen Sie am einfachsten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Nehmen Sie den Bus 109, 309 oder M45 vom Bahnhof Zoo direkt bis zum Schloss Charlottenburg. Einen kleinen Fußweg entfernt sind die Haltestellen Richard-Wagner-Platz oder Sophie-Charlotte-Platz für die U-Bahn und Westend für die S-Bahn.
Weitere Informationen: www.broehan-museum.de Anmeldung: Tel. 030 - 32690600 und E-Mail info@broehan-museum.de
Die Schlossstraße am Bröhan-Museum
Nach einem Besuch im Schloss Charlottenburg und den Museen bummeln Sie doch noch einmal entlang der Schlossstraße. Die Straße zaubert französisches Flair in die Stadt, mit ihren großbürgerlichen Häusern und prachtvollen Fassaden. Boulespieler treffen sich auf der Mittelpromenade im Schatten der Bäume und werfen ihre Kugeln. Schauen Sie ihnen ein wenig zu, setzen Sie sich in das gemütliche Café Frau Bäckerin in der Villa Oppenheim (ist zugleich auch das sehenswerte Bezirksmuseum) oder ruhen Sie sich ein wenig im kleinen, idyllischen Schustehruspark aus.
Umfassende Informationen zu den Bauten der Berliner Moderne und ihrer Geschichte finden Sie auf unserer Webseite:
Zur Architektur der Berliner Moderne
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