In keiner anderen Stadt liegen Vergangenheit und Zukunft so nah beieinander wie in Berlin. Geschichte ist überall in der Stadt zu spüren und in vielen zukunftsweisenden Projekten wird auch Bezug darauf genommen. Teils werden ehrwürdige Gebäude und Strukturen mit neuem Leben gefüllt, teils entstehen auf Baulücken und einst trostlosen Leerräumen in der Stadt futuristisch anmutende Projekte und architektonische Meisterwerke. Die schönsten haben wir für euch herausgesucht. Entdeckt die Zukunftsstadt Berlin. Hier könnt ihr euch in Berlin zukunftsweisend in Szene setzen.
Tipp 1: Skywalk mit Ausblick: Futurium
Berlins Museum für Zukünfte beschäftigt sich nicht nur mit dem Thema sondern ist selbst ein Aushängeschild für zukunftsweisende Architektur und Städteplanung. Als Niedrigst-Energiehaus nutzt das Futurium Photovoltaik und Solarthermie. Ein Ausflug auf den Skywalk auf dem Dach ist – wie der Besuch des Museums – kostenlos. Und neben der futuristisch anmutenden Kulisse des Meers aus Kollektoren habt ihr gleich noch einen tollen Ausblick auf Spreebogen und Kanzleramt.
Wo: Alexanderufer 2, Mitte
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Tipp 2: Kaleidoskop-Spiegel: The Cube
Mit dem richtigen Winkel könnt ihr vor der Fassade des Cube spektakuläre Kaleidoskop-Bilder zaubern. 8000 Quadratmeter Glasfläche reflektieren Sonne, Wolken und Umgebung. Ein wenig wirkt das quadratische Bürogebäude wie ein futuristischer Spiegel für die Stadt. Zukunftsweisend ist das „smarte“ Gebäude allemal – und zwar nicht nur durch sein Aussehen. Mit 3800 Sensoren ist der Cube eines der „smartesten“ Gebäude in Berlin.
Wo: Washingtonplatz 3, Mitte
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Tipp 3: High Tech Lichterwelten: Dark Matter
Grenzenlos scheinen die Möglichkeiten: Bei Dark Matter verwandeln raumgreifende Lichtinstallationen die dunklen Hallen eines ehemaligen Fabrikgeländes in völlig neue Welten. Licht, Klang, Bewegung und Bass-Vibrationen verschmelzen zu einem immersiven Universum, das euch dazu einlädt, eure Umgebung mit allen Sinnen zu erleben. Ihr erkundet sieben Räume mit unterschiedlichen Installationen, die jede für sich einen Instagram-Post würdig sind.
Wo: Köpenicker Chaussee 46, Lichtenberg
Tipp 4: Extraskeletale Trägerkonstruktion: 50 Hertz
Das 50Hertz ist ein echter Hingucker inmitten des neuen Zukunftsquartiers Europacity, das auf dem einst trostlosen 40 Hektar großen Gelände nördlich des Berliner Hauptbahnhofs entsteht. Herausstechendes Element des 50Hertz Gebäudes sind die weißen Streben, die diagonal und horizontal entlang der Fassade verlaufen und die sonst innen liegende Tragkonstruktion ersetzen. Solar- und Kleinwindkraftanlagen auf dem Flachdach erzeugen grünen Strom, sind aber nur ein Teil des energieeffizienten Zusammenspiels zwischen Fassade und Haustechnik, die dem 50Hertz mehrere Auszeichnungen einbrachte.
Wo: Heidestraße 2, Mitte
Tipp 5: Gotisch inspirierte Pilze: U-Bahn Rotes Rathaus
In einem gläsernen Fahrstuhl saust ihr hinab in eine von Berlins neuesten U-Bahnstationen. Hell, offen und modern wirkt die Station Rotes Rathaus in ihrer minimalistischen Farbgestaltung von rein weißen und schwarzen Terrazzoplatten, erhellt von LED-Downlights, die in die ebenfalls weißen Betondecken integriert sind. Gläserne Zwischenwände geben den Blick frei auf das Geschehen rundherum und verstärken das Gefühl, sich in einer einzigen, großen Halle zu befinden. Pilzförmige weiße Säulen „wachsen“ von den Gleisen bis hoch zur Decke. Eine futuristische Anspielung auf die gotischen Gewölbeformen, die an die Entstehungszeit des Rathauses erinnern sollen.
Wo: U5-Haltestelle Rotes Rathaus, Mitte
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Tipp 6: Architekturikone des 20. Jahrhunderts: Neue Nationalgalerie
Neben der spektakulären Architektur der Philharmonie Berlin ist die 2021 wiedereröffnete Neue Nationalgalerie ein weiterer Blickfang auf dem Gelände des Kulturforums. Wie ein Tempel aus Glas und Stahl wirkt das ikonische Gebäude, das – 1968 eröffnet - zu den Höhepunkten im Schaffenswerk von Ludwig Mies van der Rohe zählt. Gleichzeitig gibt es den Blick frei auf die anderen Bauwerke dieses westlichen Gegenstücks zur Museumsinsel. Im richtigen Winkel könnt ihr durch die Glasscheiben einige interessante Perspektiven auf die St. Matthäus Kirche oder das umgebende Stadtpanorama machen.
Tipp: Mehr zur Utopie Kulturforum erfahrt ihr in unserem Podcast Berlin Unboxed. Hört doch mal rein!
Wo: Potsdamer Straße 50, Mitte
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Tipp 7: Gläserne Zeltkuppel: Sony Center
Wie Zukunft in der Vergangenheit aussah, das seht ihr heute bei einem Besuch des Sony Centers. Bereits in 2000 wurde der Komplex auf dem 26.000 Quadratmeter großen Grundstück eröffnet. Von weitem sichtbar ist etwa der 103 Meter hohe Bahntower. Für tolle Fotos könnt ihr euch aber auch unter die gläserne Zeltkuppel des Centers begeben. Das aufgefächerte Dach symbolisiert übrigens den Berg Fujisan, Wohnsitz der Kami, japanischer Gottheiten. Durch den „künstlichen“ Wohnsitz in Berlins Mitte wollte Sony sicherstellen, auch in Europa unter dem Schutz der Kami zu stehen.
Wo: Potsdamer Str. 4, Mitte
Tipp 8: In Bewegung: Freiheits- und Einheitsdenkmal
Immerhin könnt ihr schon mal die Entstehungsgeschichte des zukünftigen Freiheits- und Einheitsdenkmals dokumentieren. Während der Sockel bereits vor dem Humboldt Forum steht, wird das Denkmal selbst vermutlich erst zum Tag der Deutschen Einheit in ein paar Jahren eingeweiht. Die gigantische, vergoldete Schale, deren Innenseite die Inschrift „Wir sind das Volk. Wir sind ein Volk.“ trägt, ist begehbar und neigt sich wie eine Wippe leicht zu einer Seite, wenn entsprechend viele Menschen sich darauf bewegen.
Wo: Zwischen Humboldt Forum und Spree, Mitte
Berlin, Hauptstadt der Skulpturen
Tipp 9: Weitblick: Ehemaliger Flughafen Tempelhof
Wie ein ehemaliger Flughafen zum Zukunftsspot werden kann? Ganz einfach: Es tut sich viel in den Gebäuden und gigantischen Hangars. Sogar das Dach des 1.000 Meter langen Gebäudes soll in Zukunft zugänglich sein und eine Geschichtsgalerie präsentieren. Dabei sind der ehemalige Flughafen und das weite Tempelhofer Feld an sich schon einzigartige Foto-Motive. Und mit der Rosinenbar, dem thf Kino, spannenden Kunstausstellungen und Events in den Hangars sowie dem bunten Sport- und Community-Programm im Hangar 1 und dem Innovationslabor der Stadt CityLab öffnen sich immer mehr Türen für die Öffentlichkeit.
Wo: Platz der Luftbrücke 4, Tempelhof
Tipp 10: Verbindend: Kronprinzenbrücke und Golda-Meir-Steg
Bestimmt kennt ihr die Kronprinzenbrücke (Bild), die den Ortsteil Tiergarten mit dem Regierungsviertel verbindet. Aber wie ist es mit dem Golda-Meir-Steg, der seit Dezember 2021 wie ein goldgelber Sonnenstrahl über den Spandauer Schifffahrtskanal führt? Benannt nach der ersten israelischen Ministerpräsidentin Golda Meir (1898 – 1978) ist die Geh- und Radwegbrücke ein weiteres verbindendes Glied der einst geteilten Stadt und gleichzeitig Symbol für die Verbindung zwischen Israel und Deutschland. Von der Promenade im östlichen Moabit radelt ihr über die 77 Meter lange Verbindung direkt in die Europacity (hinter dem Hauptbahnhof) im Westen. Unter der Brücke lädt eine große Freitreppe zum Verweilen am Wasser ein.
Wo: zwischen Kieler Straße und Otto-Weidt-Platz, Moabit und Mitte
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Tipp 11: Ikonische Spirale: Rolltreppe im KaDeWe
Ein wenig erinnert die neue Rolltreppengestaltung im KaDeWe an die Zeichnungen von M.C. Escher. Dabei dienen die spiralförmigen Konstruktionen der Orientierung und bilden jeweils den Mittelpunkt der vier Zonen des Kaufhauses, die jeweils eine andere Kundengruppe ansprechen sollen. Verantwortlich für diese bisher tiefgreifendste Umgestaltung in der über einhunderjährigen Geschichte des Kaufhauses zeichnet sich übrigens das von Rem Kohlhaas gegründete Architekturbüro Office for Metropolitan Architecture (OMA). Durch die zueinander versetzten Treppenläufe, deren Durchmesser wie bei einem Tornado nach oben hin zunimmt, gelangt ihr auf jeder Etage an einen anderen Punkt. Die Verkleidung aus Walnussholz soll an die ersten modernen Rolltreppen im New Yorker Kaufhaus Macy's erinnern. Diese gingen 1902 in Betrieb.
Wo: Tauentzienstraße 21-24, Schöneberg