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Top 11 Ausstellungen beim EMOP Berlin

Was zwischen uns steht

Balance Study with boy
© visitBerlin, Foto: Simon Lehner

Berlin wird 2025 erneut zur Bühne für eines der größten Fotografie-Events Europas: Zum Europäischen Monat der Photograpy (EMOP) verwandelt sich die Stadt in einen Hotspot für Kunstliebhaber:innen, Fotograf:innen und Kreative aus aller Welt. Mit über 100 Ausstellungen, Workshops und Künstler:innengesprächen bietet der EMOP 2025 ein facettenreiches Programm, das unter dem Motto "Was zwischen uns steht" der aktuellen gesellschaftlichen Polarisierung zum Dialog einlädt. Und dazu, genauer hinzuschauen.

Tipp 1: Was zwischen uns steht - Fotografie als Medium der Chronik

Neuköln Heroes
© visitBerlin, Foto: Hannah Darabi, Benoit Grimbert

Was zwischen uns steht. Mit dieser Fragestellung thematisiert die zentrale Festivalausstellung des EMOP Berlin wie Fotografien und Texte uns emotionalisieren und in einer Zeit krisenhafter Ereignisse die Spaltung verstärken können. Gleichzeitig wird jedoch beleuchtet, wie Fotografie als Medium durch kritische Reflexion und differenzierte Perspektiven zur Verständigung beitragen? Kuratorin Maren Lübbke-Tidow hat dazu die Werke von ausgewählten 20 Künstler:innen mit Archivmaterialien ergänzt - und so erhaltet ihr mit vielschichtigen Mikrogeschichten einen Einblick ins große Ganze der aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklung.

Wann: 28. Februar bis 4. Mai, Dienstag bis Freitag 14 – 19 Uhr, Samstag & Sonntag 11 – 19 Uhr
Eröffnung: 27. Februar 19 Uhr
Wo: Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, Charlottenburg

Was zwischen uns steht

Tipp 2: A World in Common – Contemporary African Photography

Untitled Prologue III
© Dawit L. Petros. Courtesy of the artist and Tiwani Contemporary

Einen neuen Blick auf Afrika eröffnete diese Ausstellung, in der 23 unterschiedliche Fotograf:innen mit ihren Visionen den Platz dieses Kontinents in der Welt neu definieren.  A World in Common hinterfragt das westliche Weltbild und zeichnet eine alternative Geschichtserzählung, die so vielfältig und reich ist wie der afrikanische Kontinent selbst. Erfahrt mehr über die Geschichte und Traditionen des Landes und schaut mit neuer Perspektive auf aktuelle Themen wie Globalisierung oder Klimagerechtigkeit.

Außerdem zeigt das C/O Sam Youkilis „Under the Sun“ und Siliva Rosi. Protektorat - C/O Berlin Talent Award 2024.

Wann: 1. Februar bis 7. Mai, täglich 11 – 20 Uhr
Eröffnung: 31. Januar 20 Uhr
Wo: C/O Berlin, Hardenbergstraße 22 – 24, Charlottenburg

A World in Common

Tipp 3: Marina Monaco. Neue Welle – We were never here

MM 14 "Neue Welle"
© Foto: Marina Mónaco

Einen sehr intimen Einblick in die Liebes- und Lebenswelt junger Menschen gestattet euch Marina Monaco in ihrer Ausstellung Neue Welle – We were never here. Der Titel ist eine Anspielung auf die auf die Kids der Neuen Neuen Deutschen Welle, die in ihrer Szene Nostalgie und Synth-Pop-Sounds der 1980er Jahre wiederaufleben lassen. Stilsicher, dokumentarisch und voller Melancholie.

Wann: 4. März bis 14. Juni, Dienstag bis Samstag 14 – 19 Uhr
Eröffnung: 1. März 17.30 – 23 Uhr
Wo: Aperture Film Lab, Schlüterstraße 68, Charlottenburg

Neue Welle – We were never here

Tipp 4: Johanna-Maria Fritz: Zeit der Umbrüche – Ostkreuz

aus der Serie "The Most Powerful Witch of Europe", 2018–2020
© Foto: Johanna-Maria Fritz / Ostkreuz

Wochenlang lebt Johanna-Maria Fritz mit den Menschen, die sie fotografiert – und kehrt auch immer wieder an dieselben Orte zurück. Ihre Bilder zeigen die Realität in Konflikt- und Kriegsgebieten, beleuchten das Leben verfolgter Minderheiten und porträtieren Menschen am Rand der Gesellschaft. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort entwickelt sie ihre Arbeiten aber auch weiter. So ließ sie von Mädchen, denen die Islamisten den Schulbesuch verbieten, die Porträts von Taliban-Kämpferinnen in Teppiche weben. Eine mutige und menschliche Auseinandersetzung mit den Auswirkungen von Macht und Unterdrückung.

Wann: 28. Februar bis 25. Mai
Eröffnung: 27. Februar, 18 Uhr
Wo: Freundeskreis Willy-Brandt-Haus, Stresemannstraße 28, Kreuzberg

Zeit der Umbrüche

Tipp 5: Ein Dorf wird über 70 Jahre hinweg dokumentiert

Ute Mahler, o.T.
© Foto: Ute Mahler / Ostkreuz

Die Ausstellung Farbenrausch bringt die Werke dreier außergewöhnlicher Fotograf:innen aus einer Familie zusammen: Gezeigt werden Bilder von Ludwig Schirmer, einem der wichtigsten Werbefotografen der DDR, seiner Tochter Ute Mahler und ihrem Mann Werner Mahler. Ein spannender Einblick in die unterschiedlichen Herangehensweisen. Während Werner Malers atmosphärische Landschaften durch seine experimentelle Herangehensweise fast wie gemalt wirken, erzählt Ute Mahler in ihrer Spurensuche Geschichten, die große Persönlichkeiten mit subjektiven Bildern verbinden. Ludwig Schirmer, von dem bisher vor allem Schwarzweiß Arbeiten gezeigt wurden, überrascht mit seinem subtilen Humor.

Tipp: Mit „Ein Dorf 1950-2022“ hat die Fotografenfamilie gemeinsam das Leben in Berka, einem Dorf in Thüringen, über sieben Jahrzehnte dokumentiert. Das Ergebnis zeigt die Akademie der Künste am Hanseatenweg 10 vom 28. Februar bis 4. Mai.

Wann: 4. März bis 19. Juli Dienstag bis Freitag 12 – 18 Uhr, Samstag 12 – 15 Uhr
Eröffnung: 1. März 14 Uhr
Wo: Galerie Springer, Fasanenstraße 13, Charlottenburg

Farbenrausch 

Tip 6: Multimedia & KI mit Ayoung Kim im Hamburger Bahnhof

Delivery Dancer’s Sphere, 2022, Filmstill
© Filmstill "Delivery Dancer´s Sphere, Ayoung Kim, Gallery Hyundai

Mit „Many Worlds Over“ nimmt euch die südkoreanische Künstlerin Ayoung Kim mit in ihr fiktives Universum. Auf mehreren großen Leinwänden wandeln sich die Personen und Bildwelten vor euren Augen – und spinnen eine spekulative Erzählung, die Themen wie Migration, Xenophobie, Queerness anspricht und auch bio- und geopolitische Fragen stellt. Mit ihrem multimedialen Ansatz, der Künstlicher Intelligenz, Virtual Reality, Video, Spielsimulationen, Skulpturen und Klangfiktionen verschmilzt, rückt Ayoung Kim in dieser ersten Einzelausstellung auch die Symbiose zwischen Daten, Menschen und unserem Planeten ins Blickfeld.

Wann: 28. Februar bis 20. Juli, Dienstag bis Freitag 10 – 18 Uhr (Donnerstag bis 20 Uhr), Samstag & Sonntag 11 – 18 Uhr
Eröffnung: 27. Februar 19 Uhr
Wo: Invalidenstraße 50, Mitte

Many Worlds Over

Tipp 7: Träum weiter - Fotoausstellungen mit Berlin im Fokus

Picnick an der Mauer
© visitBerlin, Foto: Ann-Christine Jansson

Sicher haben viele von euch die große Ausstellung zur Wendezeit in Berlin im C/O gesehen. Wer Träum weiter -  Berlin, die 90er Jahre verpasst hat, der wird sich freuen, dass auch beim EMOP 2025 Berlin in vielen Ausstellungen im Fokus stehen wird. Hier unsere Ausstellungs-Tipps für Berlin-Fans zum Europäischen Monat der Fotografie.

Projektraum Alte Feuerwache – Zeitreise, Fotografien von Ann-Christine Jansson

Kommt mit auf eine Zeitreise. In ihren Porträts erzählt die in Berlin lebende schwedische Fotografin Ann-Christine Jansson ein Stück deutsch-deutsche Geschichte. Ihre Fotos dokumentieren Angst, Wut, Mut, Verzweiflung, Freude, Skepsis und Hoffnung der Menschen, die auf beiden Seiten der Mauer für gesellschaftliche Veränderung kämpften – und setzen aus der Geschichte heraus Impulse für den Umgang mit den aktuellen Krisen und Konflikten unserer Zeit.

Ann-Christine Jansson

Mehr Berlin-Fotografie seht ihr hier:

Tipp 8: Camera Work zeigt Steve Schapiro - Ein Leben in Bildern

Redford and Hutton
© Steve Schapiro / Courtesy of CAMERA WORK Gallery

Viele Gesichter werden euch bekannt vorkommen: Robert Redford, Romy Schneider, Barbara Streisand, David Bowie, Muhammad Ali. Fotografiert von Steve Schapiro, einem der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Seine Karriere begann 1961, während der „Goldenen Zeit des Fotojournalismus“. Er war an über 600 Filmsets live dabei, dokumentierte aber auch bedeutende historische Momente, wie den Präsidentschaftswahlkampf von Robert F. Kennedy oder die Ermordung von Martin Luther King.

Mehr bekannte Persönlichkeiten: Etwas genauer hinsehen müsst ihr bei der Ausstellung Frank Ockenfels 3. Introspection im Fotografiska. Denn der Künstler verfremdet die Porträts weltbekannter Schauspieler:innen und Musiker:innen mittels Schere, Tinte und Kohle zu einem Spiegelbild seiner eigenen inneren Welt.

Spannend wird sicher auch die Ausstellung Fotogaga. Max Ernst und die Fotografie. Bereits in den 1920er experimentierte der Künstler mit dem Medium und nutzte Fotografien als Inspiration und für seine Collagen.

Wann: 15. Februar bis 29. März, Dienstag bis Samstag 11 – 18 Uhr
Wo: Kantstraße 149, Charlottenburg

Steve Schapiro

Tipp 9: Jörg Dedering zeigt Queer Artists

Peter Welz
© Peter Welz, Berlin 2024, Foto: Jörg Dedering

Queer Artists präsentiert eine beeindruckende Porträtserie des Fotografen Jörg Dedering, die sich auf queere Künstler:innen konzentriert. Mit dieser Arbeit setzt Dedering seine vorherige Serie Berlin Artists fort. Indem er nun Persönlichkeiten in den Fokus rückt, die aufgrund ihrer sexuellen Identität oft Diskriminierung und Vorurteile erfahren haben, setzt er ein deutliches Zeichen für Toleranz und Diversität. Seine einfühlsamen Porträts zeigen, wie wichtig queere Menschen für eine spannende und vielfältige Kulturszene sind.

Wann: 1. März bis 29. März
Eröffnung: 28. Februar, 18 Uhr
Wo: Tunnel 19 EV, Kohlfurter Straße 42, Kreuzberg

Queer Artists

Tipp 10: F3 Freiraum für Fotografie – Radical Beauty

fhochdrei - Freiraum für Fotografie
© Heike Overberg

Was ist eigentlich schön? Die Ausstellung Radical Beauty hinterfragt unsere Vorstellungen Attraktivität und Ästhetik auf radikale Weise. In diesem weltweit einzigartigen Fotoprojekt haben über 60 international renommierte Mode- und Kunstfotograf:innen, darunter Brian Griffin, Gottfried Helnwein, Eva Losada, Erwin Olaf und Elizaveta Porodina, gemeinsam mit Menschen mit Down-Syndrom individuelle Porträts und Fotoserien entwickelt. Mal zärtlich und intim, mal nüchtern mal voller Lebensfreude feiert Radical Beauty alle Facetten des menschlichen Seins und die Vielfalt einer inklusiven Gesellschaft.

Wann: 7. März bis 25. Mai
Eröffnung: 6. März, 19 Uhr
Wo: Waldemarstraße 17, Mitte

Radical Beauty

Tipp 11: Herspective im Cank – Passing Distance

Sebiana, Venice, Florida
© Foto: Lisa Wassmann

Abstand zu halten bietet Sicherheit. Aber wann ist wieviel Distanz erforderlich? Zwischenmenschlich lässt sich die „passing distance“, wie der Sicherheitsabstand in der Schifffahrt genannt wird, nicht ganz so einfach definieren. Deshalb nehmen die 24 Fotografinnen des Kollektivs Herspective Photographers diesen Zwischenraum mit der Ausstellung im Cank in den Fokus – und zeigen vor der spannenden Kulisse des ehemaligen Neuköllner Einkaufszentrums Bilder von Kollision und Entfernung.

Wann: 2. März bis 8. März, Montag bis Samstag 14 – 20 Uhr, Sonntag 12 – 20 Uhr
Eröffnung: 1. März 18 Uhr
Wo: Cank, Karl-Marx-Straße 95, Neukölln

Herspective

Josefine Köhn-Haskins

Josefine

ist in München aufgewachsen, hat dort studiert und bei der SZ volontiert. Bevor sie in Berlin ihr Zuhause fand, berichtete sie als Korrespondentin und Trendscout aus den USA. Heute ist sie kreuz und quer in Berlins Kiezen unterwegs und beschäftigt sich mit Kultur, Musik und Zukunftsideen für ein innovatives Berlin. Alle Beiträge