Nirgendwo sonst könnt ihr Demokratie so hautnah erleben wie in Berlin. Nicht nur beschäftigen sich viele Ausstellungen und Angebote mit dem Thema; rund ums Jahr könnt ihr – nach Anmeldung – live an öffentliche Sitzungen teilnehmen, Führungen durch den Reichstag und die Regierungsgebäude buchen und natürlich von der gläsernen Kuppel des Reichstags aus, über Berlin und das Regierungsviertel blicken. Mit dem sogenannten Band des Bundes werden die beiden Spreeufer der einst von der Mauer getrennten Stadt städtebaulich verbunden. Auch hier zeugen große Glasfronten von der Offenheit und Transparenz der Deutschen Demokratie. Wo ihr hier und an anderen Orten in Berlin Demokratie erleben können, das stellen wir euch hier vor.
Tipp 1: Aktiv für die Demokratie - Wähl Liebe & Winter-CSD
Der Berliner CSD beteiligt sich an der bundesweiten Aktion „Wähl Liebe – solange du noch kannst“ und ruft am 15. Februar zum Winter-CSD in Berlin. Mit dem Umzug wird ein starkes Zeichen für Vielfalt, Toleranz und Demokratie gesetzt. Start ist um 11:55 Uhr am Bundestag. Von dort geht es über den Potsdamer Platz und Lützowplatz bis in den Nollendorf-Kiez. Packt euch warm ein, bringt Thermoskannen, bunte Schilder und vor allem gute Laune mit, um die queere Community zu unterstützen und gemeinsam für eine freie und faire Zukunft einzutreten. Der Winter-CSD ist ein Highlight für alle, die sich für Freiheit, Solidarität und Gemeinschaft einsetzen möchten!
Tipp: Der FLINTA-March zum Thema findet bereits am 19. Januar statt. Start ist um 12 Uhr am Brandenburger Tor.
Wann: 15. Februar ab 11.55 Uhr
Wo: Bundestag bis Nollendorfkiez
Tipp 2: Erlebt Europa im Europäischen Haus
Nur wenige Schritte vom Brandenburger Tor entfernt lädt die Ausstellung ERLEBNIS EUROPA zu einer virtuellen Reise durch die Europäische Union ein. Interaktive Medienstationen vermitteln Wissenswertes über europäische Politik und Bürgerbeteiligung in 24 Sprachen. Ein Highlight ist das 360°-Kino, das Besucher in eine Plenartagung des Europäischen Parlaments eintauchen lässt. Zusätzlich können Gruppen an spannenden Rollenspielen teilnehmen, die europäische Entscheidungsprozesse simulieren.
Wann: täglich 10 - 18 Uhr
Wo: Unter den Linden 78, Mitte
Tipp 3: Von der Reichstagskuppel über ganz Berlin schauen
Rund 1 Million Menschen besuchen jährlich die 23 hohe, gläserne Kuppel des Reichstags. Von hier aus habt ihr eine tolle Aussicht über die ganze Stadt. Ein Audioguide erklärt genau, was ihr auf dem Weg entlang der Spirale bis zur Spitze der Kuppel alles seht. Einmal oben angekommen, könnt ihr durch den riesigen Glastrichter einen Blick in den Plenarsaal werfen. Beeindruckend ist die Konstruktion aus 360 Spiegel im Inneren des Trichters, die das Sonnenlicht reflektieren und für angenehmes Tageslicht im Plenarsaal sorgen.
Wann: nach Anmeldung
Wo: Platz der Republik 1, Mitte
Tipp 4: Kunst und Demokratie im Regierungsviertel entdecken
Das Band des Bundes verbindet symbolisch das ehemals geteilte Berlin. Spaziert über die Brücke zwischen Paul-Löbe-Haus und Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, und schaut dabei den Abgeordneten auf die Finger. Schlendert entlang der Spree bis zum Schloss Bellevue, genießt den Sonnenschein auf der großen Freitreppe, beobachtet die Schiffe, die vorüberziehen oder tanzt im Sommer Tango auf der Terrasse vor der Abgeordneten-Kantine. Durch die Glasfassade könnt ihr den Volksvertreten sogar beim Essen zusehen. Übrigens ist nun auch ein öffentliches Café in Planung.
Tipp 5: An Dani Karavan's Grundgesetz 49 die 19 ersten Artikel lesen
Wenn ihr an der Spreepromenade entlang spaziert seht ihr zum Jakob-Kaiser-Haus hin 19 große Glasscheiben, auf die der israelische Künstler Dani Karavan die 19 Grundrechtsartikel eingraviert hat. Durch diese 19 ersten Artikel des Grundgesetztes schaut ihr auf das Haus der Fraktionen, in dem ja dafür Sorge getragen werden soll, diese in unserer Demokratie aufrecht zu erhalten. Mehr zu Dani Karavans Grundgesetz 1949 und weiteren öffentlichen Kunstwerken, die ihr bei einem Spaziergang durchs Regierungsviertel entdecken könnt, erfahrt ihr in unserer Podcast-Folge zur Transparenz der Demokratie.
Wann: jederzeit
Wo: Reichstagsufer 4, Mitte
Berlin Unboxed: Transparenz der Demokratie
Tipp 6: Bucht eine Führung durch den Deutschen Bundestag
Bei einer Führung durch das Reichstagsgebäude bekommt ihr Einblicke in die Entwicklung des Parlamentarismus in Deutschland und erfahrt spannendes über die Geschichte des Bauwerks. Hausführungen finden täglich statt und sind für Jugendliche ab 15 Jahren empfehlenswert. Für jüngere Besuchende werden in speziellen Familienführungen Aufgaben, Arbeitsweise und Zusammensetzung des Parlaments sowie Geschichte und Architektur des Reichstagsgebäudes kindergerecht erläutert. An Wochenenden und Feiertagen gibt es Kunst- und Architekturführungen Führung durch das Reichstagsgebäude, sowie das Paul-Löbe-Haus und Jakob-Kaiser-Haus. Danach ist ein Besuch der Reichstagskuppel möglich.
Außerdem könnt ihr euch für den Besuch einer Plenarsitzung oder für Vorträge auf der Besuchertribüne des Plenarsaals anmelden.
Wann: Führungen nur in der sitzungsfreien Zeit und nur nach schriftlicher Anmeldung
Wo: visite.bundestag.de
Mehr zur Kunstsammlung des deutschen Bundestags
Tipp 7: Probiert euch in der Rolle eines Bundestagsabgeordneten
Wenn ihr euch selbst mal in der Rolle eines Bundestagsabgeordneten ausprobieren wollt, dann empfehlen wir euch das Rollenspiel „Plenarsitzung“ im Deutschen Dom. Dafür gibt es einen extra Raum, der dem originalen Plenarsaal im Reichstagsgebäude nachempfunden ist. Auf den weiteren Ebenen des Doms zeigt die Ausstellung „Wege – Irrwege – Umwege“ die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland, die Einblicke in die Geschichte von 1848 bis heute gibt. Schwerpunktthemen sind unter anderem die Weimarer Republik, der NS-Staat und der Scheinparlamentarismus in der DDR, der politische Neubeginn nach 1945, Frauen und Politik sowie die Europäische Integration. Zusätzlich könnt ihr euch kostenfrei für verschiedene Führungen und Workshops anmelden.
Wann: Dienstag bis Sonntag von 10 – 18 Uhr, (Mai bis September 10 – 19 Uhr) Anmeldung für Führungen und Projekte unter besucherdienst [at] bundestag.de
Wo: Gendarmenmarkt 1, Mitte
Tipp 8: Im Futurium bei der Demokratie-Ausstellung die Zukunft wählen
Wusstet ihr, dass die Idee der Demokratie bereits 2000 Jahre alt ist? Was sich seither verändert hat und wie Demokratie in Zukunft gelingen kann, das zeigt die Ausstellung „Demokratie – Zukunft könnt ihr wählen“ im Futurium. In verschiedenen Simulationen probiert ihr selbst, wie Demokratie funktioniert. Comics zeichnen visionäre Entwürfe demokratischer Gesellschaften. Und in kleine Videos seht ihr mögliche Lösungen für die Zukunft. Erlebt im Lab welche Möglichkeiten und Risiken neue Technologien für die Demokratie haben können. In der Wahlkabine „Smile to Vote“ genügt einer KI etwa ein kurzer Blick von euch in die Kamera, um zu bestimmen, welche Partei ihr wählt. Fiktion oder schon bald Realität? Entscheidet selbst.
Wann: Montag, Mittwoch, Freitag, Samstag & Sonntag 10 – 18 Uhr, Donnerstag 10 – 20 Uhr (Dienstag geschlossen)
Wo: Alexanderufer 2, Mitte
Mehr zum Futurium
Tipp 9: Einladung zum Staatsbesuch
Jedes Jahr Ende August laden die Bundesregierung sowie die Ministerien in Berlin ein Wochenende lang beim Tag der Offenen Tür zum Staatsbesuch. Hundertausende Besucher:innen nutzen in der Regel die Gelegenheit um einen Blick hinter die Kulissen der Bundesregierung zu werfen. Besucht das Bundeskanzleramt, das Presse- und Informationsamt und die Bundesministerien. Ein Shuttlebus bringt euch von Haus zu Haus. Trefft Politiker:innen, erfahrt mehr über deren Alltag und informiert euch über aktuelle Themen. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz ist vor Ort und wird vermutlich im Rahmen eines Bühnengesprächs Publikumsfragen beantworten.
Tipp: Zum Tag der Ein- und Ausblicke öffnet der Deutsche Bundestag im September seine Türen. Auch hier habt ihr Gelegenheit hinter die Kulissen zu blicken und mit den Abgeordneten zu diskutieren.
Wann: tbd
Wo: Regierungsviertel und verschiedene Orte in Berlin
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Tipp 10: Begebt euch auf Spurensuche an Orten der Demokratie
Neben Regierungsviertel und Reichstag findet ihr in Berlin noch viele weitere Orte der Demokratie, darunter so große Sehenswürdigkeiten wie Alexanderplatz, Brandenburger Tor, Nikolaikirche oder auch die Zionskirche als Sammelpunkt demokratischer Bewegungen. Dabei geht es jedoch nicht immer nur um Geschichte. Das Deutsche Historische Museum, das Humboldtforum oder auch die Bezirksmuseen laden regelmäßig zum offenen Diskurs. Und am Friedhof der Märzgefallenen finden seit fast 175 Jahren regelmäßig Gedenkfeiern für die Männer und Frauen statt, die einst unter Einsatz ihres Lebens Freiheits- und Menschenrechte einforderten.
Wann: je nach Veranstaltung
Wo: Überall in der Stadt
Tipp: Entdeckt noch mehr Orte der Demokratie mit unserer ABOUT BERLIN App. Hier könnt ihr den digitalen Stadtführer kostenlos herunterladen:
Tipp 11: Besucht den Campus für Demokratie
Ein historischer Ort des Wandels: Die ehemalige Zentrale des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit, einst ein Symbol der Unterdrückung, ist heute ein „Campus für Demokratie“. Hier bekommt ihr spannende Einblicke in die SED-Diktatur und erfahrt Wissenswertes zur Friedlichen Revolution. Unter anderem könnt ihr hier das von der Robert-Havemann-Gesellschaft verwaltete Archiv der DDR-Opposition einsehen, darunter nicht nur Schriftstücke und Fotos, sondern auch Audio- und Videomaterial, Transparente und andere Objekte. Im Stasi-Museum schaut ihr hinter die historischen Kulisse des ehemaligen Dienstsitzes von Staatsminister Mielke und bekommt einen guten Einblick in die Arbeit des DDR-Geheimdienstes.
Tipp: Die kostenfreie Dauerausstellungen zu „Revolution und Mauerfall“ und das Stasi-Unterlagen-Archiv sind täglich geöffnet.
Wann: Montag bis Freitag: 10 – 18 Uhr, Samstag & Sonntag: 11 – 18 Uhr
Wo: Normannenstraße 21a "Haus 7", Lichtenberg