Stasi-Museum
Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstrasse
Im Stasi-Museum (Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße) bekommen Sie einen tiefen Einblick in das Wirken des DDR-Geheimdienstes.
Einblicke in die Räume der Stasi
Im Stasi-Museum (Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße) können Sie sich über die Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit, kurz MfS informieren. Sie schauen hier sozusagen hinter die Kulissen: Originale Überwachungstechnik wie versteckte Kameras, Wanzen und Waffen zeigen Ihnen die Methoden des DDR-Geheimdienstes. Kernstück ist das Büro von Erich Mielke, dem Minister für Staatssicherheit. Überhaupt besteht die ganze zweite Etage aus Arbeitsräumen, die Sie betreten dürfen. Sie sind nahezu unverändert mit Schreibtischen, Sesseln und Aktenschränken ausgestattet.
Im Stasimuseum deutsche Zeitgeschichte verstehen
Der Gebäudekomplex an der Normannenstraße fängt als Finanzamt für den Stadtteil Lichtenberg an. 1961 zieht das Ministerium für Staatssicherheit ein. Im Haus 1 sitzt Erich Mielke fast 30 Jahre lang. Das MfS erweitert das ganze Gelände in den 70ern enorm, sogar eine Neuapostolische Kirche siedelt es dafür um. Stellen Sie sich die Zentrale als Inbegriff des Machtapparats und der Überwachung in der DDR vor – das gilt bis zum Mauerfall. Am 15. Januar 1990 besetzen Demonstranten das Gebäude. Daraus wächst eine Bürgerbewegung, die die Auflösung vom MfS koordiniert und überwacht. Vor allem macht sie den Erhalt der Akten und Originalräume überhaupt erst möglich. Danach geht alles sehr schnell: Gleich im November 1990 zeigt der Verein „Antistalinistische Aktion Berlin-Normannenstraße e. V.“ die erste Ausstellung. Und plötzlich darf die Öffentlichkeit das Gebäude betreten – für viele jahrzehntelang undenkbar. Heute können Sie sich hier die Dauerausstellung „Staatssicherheit in der SED-Diktatur“ anschauen (seit Januar 2015): Nie gezeigte Objekte, Medienstationen und Technik zur Bespitzelung informieren Sie über die weitreichenden Praktiken. Darunter zum Beispiel der rote Koffer aus Kunstleder, in dem Mielke Informationen über Honecker verwahrt. Schauen Sie sich auch die Details zur Anwerbung von Mitarbeitern an, die zur Kontrolle der Bevölkerung eingesetzt wurden. Einzelschicksale erzählen mit Fotos und Infotafeln von den Auswirkungen auf die Menschen. Zum Herzstück des Museums kommen Sie auf der Minister-Etage im zweiten Stock. Hier sind die Arbeitsräume von Mielke und seinen engsten Mitarbeitern. Sein Büro können Sie sich heute so gut wie unverändert anschauen. Nur die Akten entfernt das Museum zwecks Dokumentation. Diese ist übrigens noch nicht abgeschlossen: Nach wie vor trägt es Dokumente und Sachzeugnisse zusammen. Die Gedenkstätte ist heute ein Begegnungsort. Das Museum organisiert auf Nachfrage Treffen mit Zeitzeugen oder Vorträge und Seminare zu bestimmten Themen.
Die Highlights im Stasi-Museum
- Dienstbüro von Erich Mielke
- Dauerausstellung zur „Staatssicherheit in der SED-Diktatur“
- Schicksale und Geschichten observierter Personen
- Bespitzelungstechnik wie verstecke Fotoapparate, Mikros und Waffen
- Konferenzsaal und Casino auf der Minister-Etage
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Die Open-Air-Ausstellung Revolution und Mauerfall finden Sie auch auf dem Gelände an der Normannenstraße. Neun Mediastationen gibt es mit Fotos, TV-Mitschnitten und Dokumenten. Alles dargestellt aus Sicht der Akteure. Beim Alexanderplatz liegt die BStU, die Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen. Mit der U-Bahn-Linie U5 brauchen Sie vom Stasi-Museum etwa 20 Minuten bis dorthin. Das Haus ist für die Stasiakten zuständig. Hier können Sie bei einer Führung durch das Archiv mitmachen. Ein Teil der DDR-Vergangenheit ist auch der Gedenkort Rummelsburg. Er erinnert an die Zeiten des Geländes als zentrales Männergefängnis. 21 Stelen gibt es auf dem Freigelände mit Biografien zu den ehemaligen Insassen – vom Kaiserreich über den Zweiten Weltkrieg bis zur Zeit der DDR. Politische Gefangene bringt die DDR-Staatssicherheit in die Untersuchungshaftanstalt Hohenschönhausen. Die heutige Gedenkstätte vermittelt Ihnen ein Bild von den Methoden des DDR-Regimes. Anschauen können Sie sich hier die Zellen und die Verhörzimmer. Ehemalige Häftlinge berichten auf Führungen von ihren Erfahrungen. Vom Stasi-Museum brauchen Sie etwa 30 Minuten mit Tram oder Bus zu der Gedenkstätte. Ein bisschen anders, aber auch mit DDR-Bezug ist das Computerspielemuseum. Das finden Sie 15 Minuten mit der U5 vom Stasi-Museum entfernt. Mehr als 300 Exponate gibt es hier, darunter der erste PC von Apple und Konsolen von Nintendo und Co. Auch 3D-Games können Sie ausprobieren. Eine echte Rarität ist der einzige Spielautomat der DDR, Poly-Play.
Alles Wichtige zum Besuch im Stasi-Museum
Am einfachsten kommen Sie zum Stasi-Museum (Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße) mit der U5. Sie hält in der Magdalenenstraße, von wo Sie noch etwa 10 Minuten gehen. Alternativ fahren S-Bahnen bis zur Frankfurter Allee. Mit dem Auto können Sie ganz unkompliziert auf den Besucherparkplätzen des Museums parken. Führungen für Gruppen buchen Sie am besten frühzeitig per E-Mail. An öffentliche Führungen ohne Anmeldung können Sie am Wochenende teilnehmen. Mit der Berlin WelcomeCard bekommen Sie Rabatt auf den Eintritt. Auch Schülergruppen erhalten Vergünstigungen. Wichtig: Vor Ort können Sie nur in bar bezahlen. Das Museum hat durchgängig auch montags und an Feiertagen geöffnet.
Öffnungszeiten (Zusatzinfos)
Mo - Fr: 10.00 - 18.00 Uhr
Sa, So: 11.00 - 18.00 Uhr