Die Gastroszene in Berlin hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Mittlerweile gibt es immer mehr Spitzenrestaurants mit besonderen Angeboten. Neben den ausgezeichneten Sternerestaurants findet ihr auch mehr Restaurants zum Fine Dining, in denen kreative Köche euch köstliche Gerichte von höchster Qualität servieren.
Vor dem Lesen noch eine Warnung an alle Foodies: Unsere Restaurant-Tipps werden euch auf jeden Fall Appetit machen.
Tipp 1: Kin Dee
Saiblings-Kaviar, Knoblauchblüten, Limetten-Basilikumeis: Hier könnt ihr richtig gut essen. Und genau das bedeuten auch die thailändischen Worte kin dee. In aufgeräumter Umgebung bringt Dalad Khambu die Gerichte ihrer Kindheit auf euren Tisch. Alles kommt zum Teilen in die Mitte des Tischs. Genau so, wie sie es noch aus ihrer Kindheit kennt. Das Menü hat immer drei Gänge und viele Zutaten kommen saisonal aus der Berliner Umgebung.
Wo: Lützowstraße 81, Tiergarten
Wann: Dienstag bis Samstag ab 18 Uhr
Tipp 2: Berta
Was ist nur Ceviche Dudu? Risotto Ptitim? Demiglace-Harissa? Im Berta findet ihr es heraus. Der israelische Starkoch Assaf Granit schwingt in der Küche den Kochlöffel. Woher er seine Inspiration nimmt, verrät der Name des Restaurants: Großmutter Berta. Das Lokal liegt mitten in Berlin, wenige Minuten zu Fuß vom Potsdamer Platz. Ideal, wenn ihr nach einem aufregenden Besichtigungstag eine Stärkung der feineren Art sucht.
Wo: Stresemannstraße 99, Kreuzberg
Wann: Dienstag bis Samstag 11:30-14:30 Uhr; Montag bis Sonntag 18 -23 Uhr; Cocktailbar Mittwoch bis Samstag 18 - 2 Uhr
Tipp 3: Brasserie November
Eine Dorade wie in Japan, Yuzu-Fruchtsirup im Glasflakon und dazu ein Naturwein: Auch so kann ein Tag in Berlin ausklingen. Das Küchenteam ist genau so vielfältig wie Berlin, die Karte an der japanischen Cuisine orientiert. Der Name November verwirrt nur so lange, bis man den Hintergrund kennt. Er erinnert daran, dass in diesem Lokal zuvor jahrzehntelang deutsche Küche auf den Tisch kam. Als Hommage an den früheren November-Inhaber steht deshalb auch das Wiener Schnitzel auf der Karte.
Wo: Husemannstraße 15, Prenzlauer Berg
Wann: Dienstag bis Sonntag 18 Uhr - Mitternacht
Tipp 4: Oh, Panama
Stellt euch vor, ein kleiner Bär und ein kleiner Tiger gehen in Berlin auf kulinarische Entdeckungsreise. Sie landen natürlich im Oh, Panama. Was sie dort finden, kommt ihnen zwar bekannt vor, ist aber zugleich ganz anders: Es gibt Strudel-Cracker, Hanfsamenbutter und Sauerbier-Gulasch. Gerichte, Einrichtung und Kunstwerke an der Wand versöhnen Fernweh und Heimatgefühle. Das Küchenteam legt Wert auf nachhaltige Zutaten aus der Region und die Atmosphäre ist für ein gehobenes Restaurant sehr entspannt.
Wo: Potsdamer Str. 91, Schöneberg
Wann: Dienstag bis Samstag 18 - 1 Uhr
Tipp 5: Kink
Je nachdem, wann ihr hingeht, könntet ihr im Kink eine Überraschung der feinsten Sorte erleben: Immer wieder zeigen hier Chefs und Bartender aus der ganzen Welt ihr Können. Auf der normalen Speisekarte stehen viele vegetarische Highlights: glasierte Aubergine, Spaghettini mit Amalfi-Zitrone, Seegras-Kaviar. Ihr mögt Fisch oder Fleisch? Dann solltet ihr die Saibling-Tramezzini oder das Perlhuhn mit Pfifferlingen probieren. Je nach Saison, denn vieles liefern Erzeuger:innen aus dem Berliner Umland.
Wo: Schönhauser Allee 176, Prenzlauer Berg
Wann: Täglich ab 18 Uhr
Tipp 6: Buchholz Gutshof Britz
„In der Stadt und doch auf dem Land“ – das ist mitten in Neukölln schon ein gewagtes Versprechen. Doch der Buchholz Gutshof Britz löst es ein. Nach einem Tag in der wuseligen Hauptstadt landet ihr hier in einer völlig anderen Welt. Im restaurierten und denkmalgeschützten Schweitzer Haus serviert Küchenchef Matthias Buchholz gehobene ländliche Küche: Gulasch, Matjes und Frankfurter Grüne Sauce sind Teil des bodenständigen Programms. Wer es leichter mag, bekommt Linguine mit Madeira und Sommertrüffeln – je nach Verfügbarkeit, versteht sich. Hier schaffen es schließlich nur frischeste Zutaten in die Küche.
Wo: Alt-Britz 81, Britz
Wann: Donnerstag bis Montag 12 –21 Uhr
Tipp 7: Jungbluth
Schon vor 100 Jahren war in diesem Eckladen ein traditionelles Weinlokal. Der historische Tresen reicht bis in die Küche hinein, wo heute das Jungbluth-Team arbeitet. Kabeljau, Eichblatt, Schwarzwurzel: Was hier verarbeitet wird, hat meist einen kurzen Weg hinter sich. Die Zutaten stammen in der Regel aus Berlin und Brandenburg. Der Fisch kommt von den deutschen Küsten. Der Gastraum verströmt Berliner Gründerzeitcharme, und für schönes Wetter gibt es auch noch eine Terrasse.
Wo: Lepsiusstraße 63, Steglitz
Wann: Dienstag bis Freitag 17 Uhr- Mitternacht; Samstag + Sonntag 12 Uhr - Mitternacht
Tipp 8: 893 Ryōtei
Babyspinat mit Sesamdressing, frittierter Spargel, Seebrasse an Trüffelsauce: Das 893 Ryōtei pflegt japanische Cuisine mit hohem Anspruch. Kämt ihr zufällig dort vorbei, würdet ihr hier bestimmt kein Fine Dining vermuten. Fassade und Fensterfront des unscheinbaren Lokals sind über und über mit Graffiti besprüht; das Neonschild mit dem Namen des Restaurants ist winzig; die Einrichtung besteht im Wesentlichen aus quadratischen Holztischen, einer langen Bank und schlichten Stühlen. Doch hier dreht sich eben alles ums Wesentliche und das entsteht in der Küche.
Wenn ihr es probieren wollt, beachtet unbedingt die Reservierungsbedingungen. Mehr Informationen dazu gibt es auf der ebenfalls minimalistischen Website.
Wo: Kantstraße 135/136, 10625 Charlottenburg
Wann: Dienstag bis Samstag 18 –23 Uhr
Tipp 9: Pars
Radieschenbutter, gedörrte Sommertomaten und Chili-Mandel-Makrele: Das Pars passt in keine Schublade. Umso mehr Spaß macht es, sich durch das Menü zu probieren. Das Team weiß das. Deshalb bietet es neben der Viergang-Option auch eine siebengängige Speisefolge an. Als wäre das nicht Abwechslung genug, locken im Anschluss kleine süße Kunstwerke der Pars-Inhaberin Kristiane Kegelmann. Ihre saisonal wechselnde Pralinen-Kollektion hat es in sich: Zutaten wie Hopfen, Lavendel und sizilianische Zitronen schenken euch ganz neue Eindrücke.
Wo: Grolmanstraße 53, Charlottenburg
Wann: Mittwoch und Samstag 12 - 16 Uhr + 18:30–23 Uhr
Tipp 10: Irma la Douce
Modernes, französisch inspiriertes Fine Dining mitten in Berlin: Das ist Irma la Douce. Das Lokal liegt an der quirligen Potsdamer Straße in Schöneberg, zwischen Galerien, türkischen Supermärkten und Designerläden. Inspiration erhält das Team um Jonathan Kartenberg also aus allen Richtungen. Vielleicht ist deshalb jedes Gericht ein kleines Kunstwerk. Qualität geht hier über Quantität. Die Speisen sind so schön anzusehen, dass ihr sie wahrscheinlich erst mal eine Zeitlang bestaunen werdet. Doch irgendwann solltet ihr euch auch trauen, die Gabel hineinzustechen. Es lohnt sich!
Wo: Potsdamer Str. 102, Schöneberg
Wann: Dienstag bis Samstag 18 –23 Uhr
Tipp 11: Mastan
Quadratische Tische mit weißer Decke, einfache Holzstühle, weiße Wände: Im Restaurant Mastan lenkt nichts vom Wesentlichen ab. Es gibt zum Beispiel geschmorte Sucrines, Thunfisch a la Plancha oder Coulis von roten Paprikaschoten. Zum Dessert dann ein Kirschen-Clafoutis. „An den einfachsten Gerichten zeigt sich die wahre Meisterschaft“, schreibt das Küchenteam auf seiner Website – ein Blick auf den Teller zeigt, dass es die Herausforderung angenommen und bravourös gemeistert hat.
Wo: Gneisenaustraße 67, Kreuzberg
Wann: Dienstag bis Donnerstag 18 – 22; Freitag + Samstag 18 –23 Uhr