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Museum im Alten Wasserwerk

Ein Zeugnis Berliner Industriegeschichte

Das Museum im Wasserwerk am Berliner Müggelsee steht für zwei der bedeutendsten technischen Errungenschaften der Metropole: sauberes Wasser und saubere Straßen.

Wasserversorgung und Kanalisation – ein Thema aus dem Untergrund und doch so bedeutend für das Leben an der Oberfläche. In Friedrichshagen am Müggelsee steht seit 1893 das dritte Wasserwerk Berlins. Hier erzählt Ihnen das Museum im Wasserwerk die Geschichte der Berliner Wasserversorgung und Stadtentwässerung. Rund 7.000 Quadratmeter umfasst es. Fotos, Zeichnungen, Pläne, Karten, Dokumente und circa 5.000 Gegenstände versetzen Sie ins ausgehende 19. Jahrhundert. Die großen Exponate finden Sie auf der Freifläche, darunter Pumpen, Röhren und Kanalreinigungsgeräte.

Frisches Wasser für Berlin

Zusammen mit Stadtbaumeister Richard Schultze baut der englische Ingenieur Henry Gill bis 1893 das Friedrichshagener Wasserwerk. Es zählt zu den größten seiner Art in Europa und ist ein spannendes Zeugnis Berliner Industriekultur. Wer das Museum besucht, wird vielleicht erst mal erstaunt sein: Stehen hier doch Gebäude über Gebäude! Die sechs Maschinenhäuser aus rotem Backstein erinnern mit ihren Türmchen eher an ein Kloster als an städtische Einrichtungen. Dazu kommen vier Rieseler, mehrere Sandfilter, Nebengebäude und auch Wohnhäuser. Das Museum selbst finden Sie in einem stillgelegten Teil der Anlage, in einem ehemaligen Schöpfmaschinenhaus. Sein Herzstück ist die original erhaltene Maschinenhalle mit einem Sammelsurium an riesigen Rädern, Rohren, Kesseln und Manometern. Darunter auch eine Dampfkolbenmaschine, die lautstark anspringt. Durch einen stollenartigen Gang im Untergrund kommen Sie (nur mit Führung) in den Kreiselraum mit den elektrisch angetriebenen Pumpen. Beachten Sie die Schalttafeln, die aus Marmor gefertigt sind. Spannend ist auch ein anderes Thema: Wo Wasser hinfließt, muss es wieder abfließen. Auch die Abwasserversorgung dokumentiert das Museum. Jahrhundertelang kippen die Berliner die Abwässer auf die Straße. Die stinkenden Pfützen sind Quellen von Seuchen. Ab 1873 beginnt man mit dem Bau einer Kanalisation nach dem Vorbild von Metropolen wie London oder Paris. 1909 hängen alle Berliner Haushalte am Netz. Auf der weiten Freifläche des Museums erinnern Pumpen, Rohre und alte Kanalreinigungsgeräte an diese Anfänge.

Highlights des Museums im Wasserwerk

  • die große Maschinenhalle
  • eine Dampfkolbenmaschine in (elektrischem) Betrieb
  • historische Pumpen, Rohrleitungen und Schieber
  • die „Unterwelt“ eines Schöpfmaschinenhauses
  • der Kreiselraum mit elektrischen Pumpen

Große Kultur- und Sportgeschichte an der Dahme

Rund fünf Kilometer westlich vom Museum im Wasserwerk, auf einer Insel der Dahme, steht das Barockschloss Köpenick. Hier residieren ab Mitte des 16. Jahrhunderts die Kurfürsten von Brandenburg. Das Schloss unterhält eine Zweigstelle vom Kunstgewerbemuseum am Kulturforum. In den prunkvoll ausgestatteten Räumen können Sie in die Welt bürgerlicher und höfischer Wohnräume eintauchen. Großformatige Tapisserien, aufwändige Lackarbeiten und Wandpaneele, edle Ledertapeten, ein Kabinett mit barocken Kunstkammerschränken, kostbare Tafelaufsätze, Porzellane und Silber präsentieren den Glanz vergangener höfischer Wohnräume. Wenige Kilometer Dahme-aufwärts zeigt Ihnen das Grünauer Wassersportmuseum die Welt des Boot- und Rudersports auf der Dahme. Schlendern Sie durch die Schauräume mit ihren historischen und auch modernen Ruder- und Paddelbooten. Alte Dokumente, Fotografien, Vereinsfahnen und -abzeichen erinnern an berühmte Regatten wie die Wettkämpfe der Olympischen Spiele im Jahr 1936. Auch die DDR-Ruderer feiern hier internationale Erfolge.

Infos rund um das Museum im Wasserwerk

Das Museum in Berlin Treptow-Köpenick erreichen Sie gut mit der Tram Linie 60 bis zur Station Altes Wasserwerk. Von dort sind es noch fünf Minuten zu Fuß. Beachten Sie, dass Sie das Museum nur im Rahmen von Führungen besuchen können. Bitte informieren Sie sich auf der Website der Berliner Wasserbetriebe.

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