Fahrzeuggeschichte in Berlin
Klinkenbergs Zweiradmuseum
Als private Sammlung beginnt es: Heute umfasst Stefan Klinkenbergs Zweiradmuseum etwa 30 historische Motorräder und Fahrräder aus den 1920er bis 1950er Jahren.
Alles, was zwei Räder hat, ist die Leidenschaft von Stefan Klinkenberg. Der studierte Architekt häuft in einem sonst unscheinbaren Hinterhof an der Oberbaumbrücke Motorräder und Fahrräder an. Die Modelle sind historisch und stammen aus der Zeit zwischen 1920 und 1960 – der ideale Ausgangspunkt für ein Zweiradmuseum. Das Museum ist gleichzeitig eine Werkstatt. Klinkenberg restauriert alte Liebhaberstücke, fertigt aber auch originalgetreue Nachbauten an.
Von der privaten Sammlung zum Museum
Stefan Klinkenberg ist Sammler und Bastler aus Leidenschaft. Früher besorgt er sich alte Mopeds vom Schrott und baut sie wieder auf. Daraus wird ein Geschäft: In Kreuzberg eröffnet er einen Motorradshop und ergattert nach und nach mehrere historische Modelle. 1987 macht Klinkenberg seine Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich. Das Museum finden Sie in einem alten Pferdestall. Aufgebaut ist es passenderweise wie eine Werkstatt. Hier stehen etwa 30 Motorräder, Fahrräder, Mopeds und Beiwagen zur Schau – allesamt mit historischem Wert. Die Oldtimer tragen deutsche Markennamen wie NSU, BMW oder HOREX. Auch internationale Raritäten aus England oder Russland sind dabei. Ein Highlight der Ausstellung ist die NSU mit Tankschaltung aus den 1920er Jahren. Klinkenberg hat sie sorgfältig restauriert und auf Hochglanz poliert. Neben den Fahrzeugen versprühen die alten Kataloge, Betriebsanleitungen und Motorradmagazine Nostalgie pur. Auf den Regalen tümmeln sich historische Ersatzteile. Das Team um Klinkenberg fertigt auch selbst Teile für Vor- und Nachkriegsmotorräder an. Andere kaufen sie von Herstellern. So werden etwa regelmäßig die Steib-Seitenwagen aus den 50er Jahren nachgebaut. Oder auch Ersatzteile hergestellt für die Restaurierung originaler Wagen.
Die Highlights der Ausstellung
- NSU mit Tankschaltung aus dem Jahr 1927
- restaurierte 500er Gold Star von BSA aus dem Jahr 1962
- komplette Steib-Seitenwagen
- historische Modelle von HOREX und BMW
- Reproduktionen von Motorrad- und Mopedteilen aus den 20er bis 50er Jahren
Mehr Nostalgie in Ostberlin: DDR-Motorräder und historische Computerspiele
Direkt am Alexanderplatz und nur 20 Minuten mit der Bahn vom Zweiradmuseum entfernt, finden Sie das 1. Berliner DDR-Motorradmuseum. Die Ausstellung zeigt echte Ost-Klassiker: Die MZ, die Simson und die EMW sind für viele ehemalige DDR-Bürger untrennbar mit ihrer Jugend verbunden. Das Museum verteilt sich auf zwei Etagen und bündelt 40 Jahre Motorradgeschichte. In Berlin-Friedrichshain finden Sie das Computerspielemuseum. Konsolenklassiker wie Asteroid und Space Invaders, der Atari und der DDR-Automat Poly-Play sind heute echte Raritäten. Selbst aktiv werden, lautet hier die Devise. So gibt es eine Spielhalle mit mehreren Arcades. Kleine Räume sind originalgetreu wie Jugendzimmer aus den 80ern und 90ern eingerichtet. Hier zocken Sie am Commodore 64 oder der Playstation. Neben historischen Modellen können Sie auch die 3D-Brillen aufsetzen und sich in die Welt der Virtual Reality begeben.
Unsere Empfehlungen für Ihren Besuch im Zweiradmuseum
Mit der U-Bahn U1 erreichen Sie das Zweiradmuseum über den Bahnhof Schlesisches Tor. Von dort aus trennen Sie nur 200 Meter von der Ausstellung. Alternativ nutzen Sie die Busse 165 oder 265. Geöffnet haben Werkstatt, Laden und Museum das ganze Jahr über. Statt wie üblich montags, hat das Museum sonntags geschlossen. Die beste Chance auf einen Plausch mit Klinkenberg selbst haben Sie am Samstag. Der Eintritt zu Stefan Klinkenbergs Zweiradmuseum ist kostenfrei.