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Wochenendtipps 15. - 17. 11. 24

Games, Theater, Nachhaltigkeit & Chanson

Regierungsviertel in Berlin im Herbst
© visitberlin, Foto: Wolfgang Scholvien

Das Berliner Freizeit- und Kulturleben ist zwar zum Großteil nach drinnen umgezogen, doch das Angebot bleibt auch im Herbst enorm vielfältig. Spiele-Enthusiasten werden den neuen Games Ground lieben. Meret Becker singt Chansons im Tipi am Kanzleramt. Ihr könnt erlesene Klassik hören, mehr zu jüdischem Leben und Nachhaltigkeit erfahren und eine wilde Tanzperformance erleben. Wenn die blasse November-Sonne dann doch mal scheint, ist es gut zu wissen, dass der Berliner Tierpark ganzjährig geöffnet ist.

Tipp 1: Besucht Games Ground Berlin und taucht in coole Spielewelten ein

Gamescom 2017
© Getty Images, Foto: Lukas Schulze

Beim neuen Festival Games Ground in der Alten Münze könnt ihr neue Videospiele testen, an Workshops teilnehmen und euch in Turnieren messen. eSports, Indie Games und Retrospiele ziehen euch in ihren Bann. Entdeckt die besten Brettspiele und macht immersive Virtual-Reality-Erfahrungen. Für Kinder gibt es einen speziellen Bereich mit kindgerechten Spielen. Auch riesige, plüschige Tier- und Fantasiewesen fehlen nicht. Cosplayer können sich vorab über die Seite des Veranstalters Gratistickets sichern und werden hoffentlich in Scharen erscheinen. Wie verkleidet ihr euch?

Wo: Alte Münze, Molkenmarkt 2, Mitte
Wann: Freitag 9 – 19 Uhr Konferenz, Samstag 10 - 23 Uhr Publikumstag

Games Ground

Tipp 2: Nutzt den Tages-Pass für einen prallen Kulturtag auf der Museumsinsel

Blick auf den Kolonnadenhof auf der Museumsinsel
© Foto: Marcello Zerletti

Das Pergamonmuseum wird zwar saniert, aber Neues und Altes Museum, Bode-Museum und Alte Nationalgalerie haben ihre Tore für euch geöffnet. Ihr könnt sie, bei ausreichender Kondition, alle an einem Tag und mit nur einem Ticket erkunden. Im Bode-Museum erwarten euch meisterhafte Skulpturen und das große Münzkabinett. Im Neuen Museum ist und bleibt die Büste der Nofretete der größte Publikumsmagnet. Auch im Alten Museum bewegt ihr euch inmitten von Kostbarkeiten, die uns antike Meister:innen ihres Fachs hinterlassen haben. Und nicht zuletzt huldigt auch die Alte Nationalgalerie den ganz Großen ihrer Zunft, von Caspar David Friedrich bis Renoir und Liebermann. Seid ihr reif für die (Museums-)Insel?

Wo: Museumsinsel, Mitte
Wann: Freitag bis Sonntag 10 - 18 Uhr

Tages-Pass Museumsinsel

Tipp 3: Seht im Maxim Gorki Theater "Der Tag, an dem ich sterben sollte"

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Maxim Gorki Theater © visitBerlin, Foto: Wolfgang Scholvien

Der rassistische Mordanschlag von Hanau erschütterte 2020 das ganze Land und wirkt bis heute nach. Er kostete neun Menschen ihr Leben, darunter auch der Bruder von Said Etris Hashami. Dieser selbst überlebte nur knapp und engagiert sich seither mit anderen Betroffenen in der „Initiative 19. Februar Hanau“ für Erinnerung, Gerechtigkeit und Aufklärung. In seinem Buch „Der Tag, an dem ich sterben sollte“ versucht er die schreckliche Erfahrung zu verarbeiten und uns alle wachzurütteln. Es gibt viel zu tun, wenn wir als Gesellschaft keinen Nährboden für Hass und Fremdenfeindlichkeit bieten wollen. Dass Maxim Gorki Theater eröffnet Hashami einen Raum für trauerndes Gedenken und wichtigen kritischen Diskurs.

Wo: Maxim Gorki Theater, Am Festungsgraben 2, Mitte
Wann: Sonntag 16 Uhr

Der Tag, an dem ich sterben sollte

Tipp 4: Lauscht dem Ukrainischen Nationalorchester

Philharmonie am Kulturforum
© visitberlin, Foto: Wolfgang Scholvien

Während die Berliner Philharmoniker auf Reisen sind, steht Berlins renommierteste Adresse für klassische Musik anderen Ensembles und Solisten offen. Bereits am Donnerstag könnt ihr das kommende Wochenende klassisch einläuten und das Ukrainische Nationalorchester erleben. Zusammen mit der Star-Cellistin Raphaela Gromes hat es gerade ein gefeiertes Album aufgenommen, dessen Erlöse Hilfsorganisationen zugutekommen. Im Zentrum steht Antonín Dvořáks Cellokonzert. Es wird begleitet von zeitgenössischen Werken ukrainischer Komponist:innen. Das gemeinsame Konzert in der Philharmonie eröffnet mit einem Werk von Dmitrij Bortnjanskij gefolgt von Dvořáks Cellokonzert und seiner Symphonie aus der neuen Welt. Verbindet praktische Solidarität mit erhebendem Kunstgenuss.

Wo: Philharmonie Berlin, Herbert-von-Karajan-Straße 1, Tiergarten
Wann: Donnerstag 20 Uhr

Ukrainisches Nationalorchester

Tipp 5: Verbringt einen tierisch tollen Tag im Tierpark Berlin

Tierpark Berlin
© Tierpark Berlin

Er ist der größte Landschaftstiergarten Europas und mit seinen verschlungenen Wegen, dem alten Baumbestand und historischen Gebäuden wie dem Schloss Friedrichsfelde allein schon einen Ausflug wert. Nun freut sich der Tierpark auch noch über Nachwuchs: Entzückende kleine Bären, Giraffen und Otter erwarten euren Besuch. Fotografiert die pinken Flamingos im bunten Herbstlaub, entdeckt den scheuen Schneeleoparden in der Himalaya-Welt oder besucht die großen Raubtiere, die ihr auch bei einer Fütterung erleben könnt. Be einer Führung werft ihr einen Blick hinter die Kulissen des Tierparks. Streicheltiere und Spielplätze für die kleinen Besucher:innen runden euren tierisch guten Tag. ab

Wo: Tierpark Berlin, Am Tierpark 125, Lichtenberg
Wann: Täglich 9 - 16:30 Uhr (letzter Einlass 15:30 Uhr)

Tageskarte für den Tierpark

Tipp 6: Erlebt packendes zeitgenössisches Theater im Haus der Berliner Festspiele

Foreign-Affairs - Berliner Festspiele
Haus der Berliner Festspiele © C.Hewitt

Die Geschwister Felix und Charlotte haben früh ihre Eltern verloren. Das Stück begleitet die Waisen über Jahrzehnte und zeigt, wie sie in ihrem „Mama-und-Papa-Spiel“ mit dem Trauma des Verlustes umgehen und ihr eigenes Sein reflektieren. Der Regisseur Thorsten Lensing bringt sein erstes eigenes Stück "Verrückt nach Trost" auf die Bühne. Das Ensemble um Sebastian Blomberg, André Jung, Ursina Lardi und Devid Striesow erweckt den Text zum Leben. Dabei geht es traurig und berührend, aber auch komisch und surreal zu. Wer sind wir? Was ist unser Weg? Wie leben wir eigentlich richtig? Es sind die großen Fragen von universeller Gültigkeit, die an diesem Abend so eindringlich wie originell verhandelt werden.

Wo: Haus der Berliner Festspiele - Große Bühne, Schaperstraße 24, Wilmersdorf
Wann: Freitag und Samstag 19 Uhr

Tickets für Verrückt nach Trost

Tipp 7: Feiert mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Robin Ticciatis Abschied

Musiker mit Geige
Musiker mit Geige © Getty Images, Foto: Heidi Harting / EyeEm

Nach sieben Jahren gibt Robin Ticciati den Taktstock weiter und verbschiedet sich mit „Lärm, Skandal, Unfug, Umsturz“– Ja, Gustav Mahlers Symphonie Nr. 2 erntete bei der Uraufführung großenteils entsetzte Kritiken. Heute gilt die Auferstehungssymphonie als ebenso visionär wie revolutionär. Sie wird in dieser Aufführung flankiert von Alma Mahlers „Die Stille Stadt“. Der Rundfunkchor Berlin präsentiert das Werk a cappella. Lasst euch von virtuoser und mitreißender Musik vom Dunkel ins Licht führen.

Wo: Philharmonie Berlin, Herbert-von-Karajan-Straße 1, Tiergarten
Wann: Freitag und Samstag 20 Uhr

DSO - Robin Ticciati

Tipp 8: Spürt bei Making Mitte dem Wandel im Kiez nach

Museum Fotografiska
© DZT, Foto: Dagmar Schwelle

Nirgendwo sonst in der Stadt erlebt ihr die urbane Transformation der vergangenen 35 Jahre so greifbar und spektakulär wie in Mitte. Die knapp dreistündige Tour „Making Mitte“ in englischer Sprache beginnt an den Stufen der Volksbühne. Das berühmte Theaterhaus ist eine der großen Konstanten im wandelbaren östlichen Zentrum der Hauptstadt. Auf der Route erfahrt ihr, wie die schillernde Kunst- und Kulturszene der Neunziger Jahre zum Motor der Stadtentwicklung und der rasanten Gentrifizierung wurde. An ikonischen Orten wie dem Tacheles könnt ihr nachvollziehen, wie rohe Subkultur von prestigeträchtiger Architektur abgelöst wurden. Nicht zuletzt wird euch auch das architektonische Erbe der DDR in Gestalt der berühmt-berüchtigten Plattenbauten präsentiert.

Wo: Volksbühne Berlin, Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte
Wann: Sonntag 11 Uhr

Making Mitte

Tipp 9: Reist mit Meret Becker durch die Chanson-Welten von Barbara

Tipi am Kanzleramt_Innenansicht_Bühne
TIPI AM KANZLERAMT © Foto: Darek Gontarski / Gestaltung: upstruct.com

Sie wird in einem Atemzug mit Edith Piaf und Jacques Brel genannt. Die 1997 verstorbene Sängerin und Pianistin Barbara ist eine der Ikonen des französischen Chansons. In ihren intimen Liedern geht es um Verlust und Einsamkeit, Sehnsucht und Liebe – zeitlos, präzise und berührend. Im Tipi am Kanzleramt macht sich nun Meret Becker Barbaras unverwechselbare Musik und Lyrik zu eigen. Am Piano sitzt Dietmar Löffler, der Barbara seit vielen Jahren verehrt. „NACHTBLAU – Chanson für eine Abwesende“ lautet der sinnfällige Titel des Abends. Wenn euer Herz für stil- und gefühlvolle Lieder schlägt, solltet ihr euch diese Hommage an die Frau in Schwarz nicht entgehen lassen.

Wo: Tipi am Kanzleramt, Große Querallee, Tiergarten
Wann: Freitag, Samstag und Sonntag 20 Uhr

Nachtblau

Tipp 10: Versteht Nachhaltigkeit noch besser beim Zero Waste Future Festival

NochMall
NochMall Gebrauchtwarenkaufhaus © Wolfgangson

Nachhaltigkeit ist keine Zumutung, sondern Chance. Deshalb ist ein Festival, das die vielen Facetten dieses Konzepts vorstellt und feiert, nur folgerichtig. Und wer könnte ein solches Thema authentischer präsentieren als die Berliner Stadtreinigung? Das fünfte Zero Waste Future Festival steigt in der NochMall, dem Gebrauchtkaufhaus der BSR. Informiert euch zu Themen wie Reparatur, Lebensmittelverschwendung und Upcycling und lernt, auf welchen Wegen Abfallvermeidung im Alltag umsetzbar ist. Für die offenen Workshops und Reparaturangebote könnt ihr defekte Brillen, Elektro-Kleingeräte oder Spielkonsolen mitbringen. Um auch bei Snacks und Getränken dem Festival-Motto treu zu bleiben, solltet ihr eigene Mehrwegbehältnisse dabeihaben.

Wo: NochMall, Auguste-Viktoria-Allee 99, Reinickendorf
Wann: Samstag 13 - 18 Uhr

Zero Waste Future Festival

Tipp 11: Lasst es krachen bei PunkDrumLove im Dock 11

Dock 11
Eingang ins Dock 11 © visitBerlin

Unser letzter Tipp ist ein Knaller. Das Frauentrio PunkDrumLove jagt in dieser Tanzperformance von einem Extrem zum nächsten. Die Tänzerin und Choreographin Johanna Lemke hat das Stück erdacht und erarbeitet. Sie beschwört den Lärm, das Chaos und die Gewalt unserer Gegenwart herauf. Die Performerinnen testen konsequent ihre eigenen Grenzen und die des Publikums aus. Sie übersetzen dabei unser Leiden und unsere Überforderung in direkt erlebbare Bühnenkunst. Das ist harte Kost, aber Aufgeben gilt nicht. Denn am Ende bleibt doch die Hoffnung auf die Kraft der Liebe und die Möglichkeit ehrlicher Begegnungen. Lasst euch bedröhnen, betören und aufwecken!

Wo: Dock 11, Kastanienallee 79, Prenzlauer Berg
Wann: Freitag, Samstag, Sonntag 19 Uhr

PunkDrumLove