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© GettyImages, Foto: JGI/Tom Grill

Die Berliner Gipsformerei

Die weltweit größte Kunstmanufaktur für Nachbildungen

Die Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin ist weltweit die größte Kunstmanufaktur auf diesem Gebiet.

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Antike Helden im Kampf. Anmutige Prinzessinnen beim Lustwandeln. Dichter und Denker, in Büsten verewigt. Und manchmal auch einfach nur ein Körperteil. Impressionen aus der Werkstatt der Berliner Gipsformerei. Diese Institution archiviert Abdruckformen und erhält historische Skulpturen durch deren Repliken für die Nachwelt. Mit ihren über 7.000 Objekten ist sie weltweit eine der größten ihrer Art. Von der Ur- und Frühgeschichte über die Antike bis hin ins 19. Jahrhundert reicht die Sammlung. Eine Auswahl davon sehen Sie im Ausstellungs- bzw. Verkaufsraum. Den Großteil der Exponate entdecken Sie jedoch im Bestandskatalog der Gipsformerei. Dieser bietet Ihnen die Möglichkeit, Kopien zu Ihrem privaten Kunstgenuss zu erwerben.

Der Klassizismus und die neue Lust auf die Antike

Die Epoche des Klassizismus im 19. Jahrhundert sorgt für eine große Nachfrage nach Repliken antiker Kunstwerke. Bürger und Adlige erwerben diese zumeist in Italien. Preußische Kunstfreunde sollen jedoch ihr Geld in Berlin ausgeben. Gleichzeitig will man nach den Napoleonischen Kriegen die Kunst, die Wissenschaft und die Industrie stärken. 1819 gründet König Friedrich Wilhelm III. deshalb die Königlich Preußische Gipsgussanstalt. Mit der Entwicklung der Museen in Berlin wächst zugleich ihr Bestand. So zum Beispiel durch die Ausgrabungen von Heinrich Schliemann in Troja. 1891 bezieht die Gipsformerei der Staatlichen Museen neue Räume in Charlottenburg. Seit 1960 begrüßt das Haus Besucher auch in einem extra eingerichteten Verkaufs- und Ausstellungsraum.

Zum 200-jährigen Jubiläum präsentiert sich die Gipsmanufaktur noch immer in den Räumen im Charlottenburger Westend. Kaum zu glauben, welche Kulturschätze sich hinter der nüchternen Klinker-Fassade des Industriegebäudes befinden. Doch sobald sie die Schwelle übertreten, werden Sie überrascht sein: In modernem Ambiente treffen Sie sogleich auf beeindruckende Büsten historischer Persönlichkeiten, auf schlafende Schönheiten und andere kunstgeschichtliche Klassiker. Die Formen dazu befinden sich im Archiv. Dies ist ein Lagerraum, in dem die Modelle in langen Metallregalen darauf warten, zum Leben erweckt zu werden. In der auf drei Etagen verteilten Werkstatt arbeiten Kunstformer, Stuckateure und Maler an den Objekten. Spachtel und Pinsel, Werkzeuge und Farben zeugen von der Kreativität dieses Ortes.

Was Sie erwartet

  • Repliken von Kunstwerken aus allen Epochen und von allen Kontinenten, z.B. Rodins „Denker“
  • Abguss der 25.000 Jahre alten Venus von Willendorf
  • Informationen über die angewandten Techniken: Gipsabdruck, Silikon und 3-D-Abtastung
  • Verkaufsraum mit einer Auswahl von Gipsabgüssen

Zwischen Keramik, Jugendstil und Art Déco: Sehenswertes in der Nähe

Nur einen Fußweg von circa 20 Minuten entfernt befindet sich das Keramik-Museum. Dieses residiert im ältesten Bürgerhaus Charlottenburgs aus dem Jahr 1712. Eine private Initiative gründet 1990 dieses außergewöhnliche Museum. Mittlerweile präsentiert das Haus circa 7.000 Gebrauchs- und Kunstgegenstände aus der Welt der Keramik. Diese bewundern Sie in einer Dauerausstellung sowie in wechselnden temporären Ausstellungen. Nur zehn Gehminuten entfernt liegt das Bröhan-Museum. Dieses zeigt Exponate aus Jugendstil, Art Déco und Berliner Secession. Kunsthandwerkliche Objekte wie auch Werke der bildenden Kunst werden hier zusammengeführt. Erhalten Sie so einen Eindruck vom Design der Epoche zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und dem Beginn der 1940er-Jahre.

Unsere Empfehlungen für einen Besuch der Gipsformerei

Die Gipsformerei ist montags bis freitags geöffnet. Am Mittwoch ist die Öffnungszeit um zwei Stunden verlängert. Jeden ersten und dritten Mittwoch finden Führungen durch die Werkstatt statt. Der Eintritt zum Ausstellungsraum ist frei, die Führungen kostenpflichtig. Besitzer eines Museumspasses erhalten jedoch kostenlosen Eintritt.

Das Haus erreichen Sie am besten mit den S-Bahnlinien 41, 42 und 46, Haltestelle S-Bahnhof Westend. Oder Sie fahren bequem mit den Buslinien 309 und M45 bis zur Haltestelle Sophie-Charlotten-Straße.

 

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Öffnungszeiten

Montag 9:00 – 16:00
Dienstag 9:00 – 16:00
Mittwoch 9:00 – 16:00
Donnerstag 9:00 – 16:00
Freitag 9:00 – 16:00
Öffnungszeiten (Zusatzinfos)

Bitte um Beachtung: Die derzeitigen, Covid-19-bedingten Öffnungs- und Schließzeiten sowie die besonderen Hygieneregeln entnehmen Sie bitte der Webseite.