Käthe-Kollwitz-Museum Berlin
Über eine Stimme des sozialen Bewusstseins
Mehr als 50 Jahre lebte und arbeitete die berühmte Bildhauerin in Berlin und schrieb damit ein Stück bedeutende Kunstgeschichte. Ihre Werke spiegeln großes soziales und menschliches Engagement und berühren auch jenseits deutscher oder europäischer Grenzen.
Das Käthe-Kollwitz-Museum freut sich, Sie in den neuen repräsentativen Räumlichkeiten des Theaterbaues am Schloss Charlottenburg zu begrüßen.
Die Bildhauerin und Grafikerin Käthe Kollwitz steht für ein Werk, das soziale Ungleichheit und den Kampf gegen den Krieg in den Fokus stellt. Das Charlottenburger Käthe-Kollwitz-Museum präsentiert 200 Zeichnungen und Drucke, bildhauerische Werke sowie den berühmten Holzschnitt-Zyklus über den Krieg. Gleichzeitig lernen Sie die Künstlerin auch von ihrer persönlichen Seite kennen: Zum Kern der Sammlung gehören die 50 Jahre umfassenden Selbstporträts.
Nie wieder Krieg: Eine Künstlerin der Arbeiter- und Friedensbewegung
Als Käthe Kollwitz Ende des 19. Jahrhunderts nach Berlin zieht, landet sie im rauen Arbeiterviertel Prenzlauer Berg. Als Frau eines sozial engagierten Arztes lernt sie dort Armut, Leid und Hunger kennen. 1914 wird ihr Sohn Peter im 1. Weltkrieg fallen. Die soziale Frage und der Kampf gegen den Krieg werden zu den Themen, die sie sich zu eigen macht und in ihrem Werk verarbeitet.
Erste Bekanntheit erreicht Käthe Kollwitz 1898 mit ihrer Teilnahme an der Großen Berliner Kunstausstellung. Mit der Arbeit Ein Weberaufstand, zieht sie die Aufmerksamkeit Max Liebermanns auf sich. 1906 wird sie mit dem Villa-Romana-Preis geehrt. Sie wird Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, der Berliner Secession, engagiert sich für die internationale Arbeiterhilfe, ist Professorin der Preußischen Akademie der Künste und erhält als erste Frau den Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste.
1933 zwingen sie die Nationalsozialisten zum Austritt aus der Preußischen Akademie der Künste. Käthe Kollwitz wird ihres Amtes als Leiterin der Meisterklasse für Grafik enthoben. 1936 werden ihre Werke aus der Berliner Akademieausstellung als entarte Kunst entfernt.
1940 stirbt ihr Mann. Während der Bombenkriege verlässt sie Berlin und geht nach Nordhausen. Noch im Kriegsjahr 1945 stirbt sie in Moritzburg bei Dresden.
Ab 1950 sammelt der Kunsthändler Hans Pels-Leusden die Zeichnungen von Käthe Kollwitz. Ab 1986 stellt er seinen Kunstschatz schließlich öffentlich aus: Das Käthe-Kollwitz-Museum öffnet damit seine Tore.
Das Museum
Die Dauerausstellung macht den Zeitgeist der Epoche nachvollziehbar. Gleichzeitig berichtet sie von Vorbildern und Freunden der Künstlerin wie z.B. Max Liebermann. Bemerkenswert ist die beachtliche Sammlung von Selbstbildnissen aus dieser Zeit.
Von 1914 bis 1945 schafft Käthe Kollwitz einige der bedeutendsten Grafiken und Plastiken ihrer Zeit. Zu sehen sind unter anderem Lithografien in Form von Plakaten. Zum Ende ihres Lebens setzt sich Käthe Kollwitz zudem künstlerisch stark mit dem Tod auseinander.
Die Höhepunkte der Ausstellung
- Ausstellung zum Lebenswerk der Künstlerin
- Plakatdrucke
- rund 100 Zeichnungen und Lithografien, darunter etliche Selbstbildnisse sowie die Holzschnittsammlung „Krieg“
- Coming soon: Käthe-Kollwitz-Skulptur von Gustav Seitz
- die Sammlung bildhauerischer Werke von Käthe Kollwitz