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© visitBerlin, Foto: Käthe Kollwitz Museum, Kienzle/Oberhammer

Käthe-Kollwitz-Museum Berlin

Kunst, die berührt und bewegt

Mehr als 50 Jahre lebte und arbeitete die berühmte Bildhauerin in Berlin und schrieb damit ein Stück bedeutende Kunstgeschichte. Ihre Werke spiegeln großes soziales und menschliches Engagement und berühren auch jenseits deutscher oder europäischer Grenzen. Sehen Sie ihre weltbekannten Bilder und Skulpturen in den repräsentativen Räumlichkeiten des Theaterbaues am Schloss Charlottenburg.

Willkommen im Käthe-Kollwitz-Museum Berlin

Käthe-Kollwitz-Museum Berlin Außenansicht
Käthe-Kollwitz-Museum Berlin Außenansicht © Käthe-Kollwitz-Museum Berlin

einem Ort, der die beeindruckende Lebens- und Schaffensgeschichte einer der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts würdigt. Mehr als fünf Jahrzehnte lang war die Stadt Berlin die Wirkungsstätte der gebürtigen Königsbergerin Käthe Kollwitz (1867-1945). Sie hinterließ ein Werk, das weit über die Grenzen Deutschlands hinausstrahlt. Ihre Werke sind nicht nur künstlerisch bedeutsam, sondern auch kraftvolle Zeugnisse ihres sozialen und menschlichen Engagements. Sie werden von Kunstliebhaber:innen und sozial engagierten Menschen gleichermaßen als bereichernd empfunden.

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© visitBerlin, Foto: Käthe Kollwitz Museum, Kienzle/Oberhammer

Bedeutende Kunst, gleich am Schloss Charlottenburg

Seit September 2022 befindet sich das ehemals in der Fasanenstraße gelegene Museum in den neuen, repräsentativen Räumlichkeiten des Theaterbaus am Schloss Charlottenburg und ermöglicht Ihnen, in die Welt von Käthe Kollwitz einzutauchen. Die Dauerausstellung bietet einen breiten Überblick über das Gesamtschaffen der Grafikerin und Bildhauerin und würdigt ihr großes künstlerisches Können. 

Turm der Mütter
© visitBerlin, Foto: Käthe Kollwitz Museum, Kienzle/Oberhammer

Hier erwartet Sie eine beeindruckende Sammlung zeichnerischer, grafischer und bildhauerischer Werke, darunter der berühmte Holzschnitt-Zyklus über den Krieg, Zeichnungen als Vorbereitungen für die Druckgrafiken und die berühmte Plastik „Pieta“ in Originalgröße. Ein besonderes Highlight der Sammlung sind die Selbstporträts, die über 50 Jahre hinweg entstanden sind und einen tiefen Einblick in das Selbstgefühl der Künstlerin gewähren. Das Herzstück der Sammlung stellt ein frühes Selbstbildnis dar - das einzige bekannte Porträt von Kollwitz, auf dem sie sich lachend darstellt.

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© visitBerlin, Foto: Käthe Kollwitz Museum, Kienzle/Oberhammer

Künstlerin und leidenschaftliche Kämpferin

Käthe Kollwitz war nicht nur eine herausragende Grafikerin und Bildhauerin, sondern auch eine leidenschaftliche Kämpferin für soziale Gerechtigkeit und Frieden. Ihre Erfahrungen im Arbeiterviertel Prenzlauer Berg prägten ihr Werk entscheidend. Der Verlust ihres Sohnes Peter im Ersten Weltkrieg verstärkte ihren Einsatz gegen den Krieg und die soziale Ungleichheit, Themen, die sie in ihren Arbeiten eindringlich verarbeitete.

Bereits 1898 erlangte sie mit ihrem Werk „Ein Weberaufstand“ erste Bekanntheit und wurde schnell zu einer wichtigen Stimme in der Kunstszene. Ihre Mitgliedschaften im Deutschen Künstlerbund und der Berliner Secession sowie zahlreiche Auszeichnungen, darunter der Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste, zeugen von ihrem Engagement, ihrem Einfluss und ihrer Anerkennung. 1919 zum Mitglied an die Preußische Akademie der Künste berufen, leitete sie dort ab 1928 als erste Frau die Meisterklasse für Grafik.

Ohne Zweifel gehörte Käthe Kollwitz zu jenen Frauen, die die Berliner Kunstszene nachhaltig geprägt haben. Lesen Sie mehr zu Frauen, die großen Einfluss auf die Stadt hatten:

11 Frauen, die Berlin geprägt haben

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© visitBerlin, Foto: Käthe Kollwitz Museum, Kienzle/Oberhammer

Das Käthe-Kollwitz-Museum bietet Ihnen nicht nur einen Blick auf die bedeutendsten Werke der Künstlerin, sondern auch auf die Zeit, in der sie lebte. Den Zeitgeist der Epoche und ihr großes Netzwerk von Künstlerkolleg:innen, Freund:innen und Mitstreitenden erleben Sie digital aufbereitet als Begleitung zum Rundgang durch die Bestandsausstellung. 

Rückblick: Eine Künstlerin der Arbeiter- und Friedensbewegung

Als Käthe Kollwitz Ende des 19. Jahrhunderts nach Berlin zieht, landet sie im rauen Arbeiterviertel Prenzlauer Berg. Als Frau eines sozial engagierten Arztes lernt sie dort Armut, Leid und Hunger kennen. 1914 wird ihr Sohn Peter im 1. Weltkrieg fallen. Die soziale Frage und der Kampf gegen den Krieg werden zu den Themen, die sie sich zu eigen macht und in ihrem Werk verarbeitet.

Erste Bekanntheit erreicht Käthe Kollwitz 1898 mit ihrer Teilnahme an der Großen Berliner Kunstausstellung. Mit der Arbeit Ein Weberaufstand, zieht sie die Aufmerksamkeit Max Liebermanns auf sich. 1906 wird sie mit dem Villa-Romana-Preis geehrt. Sie wird Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, der Berliner Secession, engagiert sich für die internationale Arbeiterhilfe, ist Professorin der Preußischen Akademie der Künste und erhält als erste Frau den Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste.

1933 zwingen sie die Nationalsozialisten zum Austritt aus der Preußischen Akademie der Künste. Käthe Kollwitz wird ihres Amtes als Leiterin der Meisterklasse für Grafik enthoben. 1936 werden ihre Werke aus der Berliner Akademieausstellung als entarte Kunst entfernt.
1940 stirbt ihr Mann. Während der Bombenkriege verlässt sie Berlin und geht nach Nordhausen. Noch im Kriegsjahr 1945 stirbt sie in Moritzburg bei Dresden.
Ab 1950 sammelt der Kunsthändler Hans Pels-Leusden die Zeichnungen von Käthe Kollwitz. Ab 1986 stellt er seinen Kunstschatz schließlich öffentlich aus: Das Käthe-Kollwitz-Museum öffnet damit seine Tore.