Kathrin Linkersdorff: Microverse

Die Ausstellung zeigt Arbeiten aus mehreren Werkserien der letzten Jahre, darunter „Wabi Sabi“ (2013–2017), „Floriszenzen“ (ab 2019) und „Fairies“ (ab 2020), sowie ihre jüngste Reihe „Microverse“ (seit 2023).


Im Fokus stehen vor allem Werke der neuen Serien „Microverse I, II und III“, darunter eine noch nie gezeigte, wandfüllende, vierteilige Arbeit, deren Komposition an die beeindruckende Weite von kosmischen Nebeln und Galaxien erinnert.

Diese Bilder entstanden im Rahmen ihrer Artist-in-Residence-Tätigkeit am Exzellenzcluster „Matters of Activity“ des Instituts für Biologie/Mikrobiologie der Humboldt-Universität zu Berlin, wo sie mikroskopische Prozesse von Bodenbakterien während biochemischer Verfallsprozesse untersucht. Ihre Werke machen diese unsichtbaren Kreisläufe der Natur auf eindrucksvolle Weise sichtbar.


Linkersdorffs künstlerische Arbeit ist tief von der japanischen „Wabi Sabi“-Philosophie inspiriert, die Vergänglichkeit, Unvollkommenheit und das Schöne im Vergehen zelebriert. Bereits in früheren Projekten erforschte sie das Zusammenspiel von Wachstum und Verfall – insbesondere an verwelkenden Blüten. In ihrem Atelier, das zugleich ein Labor ist, entzieht sie Pflanzen durch chemische Prozesse ihre Pigmente und legt dabei filigrane, sonst verborgene Strukturen frei.


Ihre Werke sind nicht nur faszinierende Dokumentationen biologischer Abläufe, sondern auch visuelle Metaphern für die Vergänglichkeit – eine poetische Erinnerung daran, dass Verfall und Erneuerung untrennbare Bestandteile des Lebens sind.


PROGRAMM

Eröffnung am Donnerstag, 20. März 2025, 19 Uhr mit einer Einführung von Prof. Horst Bredekamp


Mittwoch, 9. April, 19 Uhr
Künstlerinnengespräch mit Kathrin Linkersdorff und Prof. Dr. Regine Hengge, Moderation Dr. Christiane Stahl


Donnerstag, 5. Juni, 19 Uhr
Künstlerinnenführung mit Kathrin Linkersdorff und Barbara Esch Marowski

• Im Rahmen des EMOP Berlin – European Month of Photography