Documentary in Flux
Julian Rosefeldt gehört zu den bedeutendsten und international renommierten Medienkünstlern der Gegenwart. Mit seinen aufwendig inszenierten Film- und Videoinstallationen verwandelt er museale Räume, Theater, Opernhäuser, Kinosäle und postindustrielle Orte in eindrucksvolle Schauplätze seiner Kunst. Weltweite Beachtung fand seine 13-Kanal-Filminstallation Manifesto mit der Schauspielerin Cate Blanchett, die mehrfach ausgezeichnet wurde.
Mit Nothing is Original präsentiert C/O Berlin einen umfassenden Überblick über Rosefeldts Schaffen der letzten 30 Jahre und zeigt damit die erste große Retrospektive des Künstlers in Berlin. Die Ausstellung zeichnet den Werdegang des Künstlers nach – von seinem Architekturstudium über frühe Fotoreportagen und Arbeiten am Theater bis hin zur Entwicklung seiner charakteristischen cinematischen Fiktionen.
Zentrale Themen seiner Werke, wie die Aneignung von Archivmaterial und Found Footage, die Dekonstruktion medialer Stereotype und visueller Tropen oder das Zitieren aus Kultur- und Filmgeschichte, stehen ebenso im Fokus wie seine kritische Auseinandersetzung mit nationalen Mythen und den Absurditäten der menschlichen Existenz.
Neben seinen aufwendigen Mehrkanal-Projektionen geben bisher unveröffentlichte Fotografien und begleitende Materialien Einblicke in die Entstehungsprozesse seiner Werke. Sie beleuchten nicht nur die gesellschaftskritischen Reflexionen des Künstlers, sondern machen auch die Mechanismen der Erzähl- und Filmgenre-Konstruktion greifbar.