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Top 11 Street Art-Ikonen in Berlin

Wo ihr die besten Murals finden könnt

East-Side-Gallery
© visitBerlin, Foto: Tanja Koch

Berlin ist ein Magnet für internationale Street Art-Künstler. Das liegt zum einen an der Geschichte der einst geteilten Stadt. Nicht nur Thierry Noir hat im westlichen Teil Berlins den ehemaligen "Antifaschistischen Schutzwalls" ein wenig farbenfroher gemacht, auch viele andere Artists nutzten die Gelegenheit. Einige der Bilder könnt ihr noch heute an der East Side Gallery bewundern. Auch an trostlosen Brandwänden entstanden immer mehr Murals und Wandgemälde.

Nach der Wende entwickelte sich dann schnell eine spannende Urban Art Szene, Projekte wie ONE WALL von URBAN NATION, die Backjumps Live Issues, die Graffiti Lobby oder auch die Mural Feste der Dixons holten internationale renommierte Streetartists in die Stadt. Gleichzeitig entwickelte sich in Berlin eine spannende Szene. 11 Ikonen der Street Art-Szene stellen wir euch hier vor, leider nur elf, denn es gibt so viele mehr.

Tipp 1: Shepard Fairey | Obey Giant

Original Berlin Walks
© original berlin walks

Legendär ist nicht nur Shepard Faireys Hope-Poster für die Wahlkampfkampagne von Barack Obama 2018, auch mit seiner Pseudo-Marketing Kampagne Obey Giant setzte der US-amerikanische Streetartist neue Maßstäbe für die Kunst auf der Straße. Mit der Kampagne für nicht vorhandene Produkte übte Fairey Kritik an Kommerz und Konsumkultur. Dass er später die Produkte zur Kampagne nachlieferte, ist eine andere Sache.

Hier findet ihr Murals von Shepard Fairey:

  • No Future und weitere Murals: Schwerinstraße 3 | U2, U3 Bülowstraße
  • Make Art not War: Mehringplatz 28 | U6 Hallesches Tor

Tipp 2: Jadore Tong

Streetart in Berlin: Elefant mit Weltballon von Jadore Tong
Streetart in Berlin: Elefant mit Weltballon von Jadore Tong © visitBerlin, Foto: Josefine Köhn-Haskins

Mit seinem fröhlichen Elefanten mit Weltballon in Kreuzberg hat der in Berlin lebende Streetartist Jadore sicher eines der fröhlichsten Murals in der Stadt geschaffen. Inspiriert wurde Jadore Tong dabei von einem Foto einer indischen Zeremonie, bei der Elefanten durchs Land ziehen und Friede und Freude in die Dörfer bringen. Und genau diese Fröhlichkeit bringt auch der Elefant auf die einst graue Wand hinter dem Basketball-Platz. Jadore Tongs Pseudonym ist übrigens S.Y.R.U.S. Wer genau schaut, kann diesen Tag oder Schriftzug, der für „Save your rich untouchable soul.“ steht auch auf Wänden in Berlin entdecken. 

Murals von Jadore Tong:

  • “!” Elefant: Wilhelmstraße 7 | U6 Hallesches Tor

Tipp 3: Herakut

Street Art Berlin: Herkut Mural "My home is no castle" in der Luckauer Straße
Street Art Berlin: Herkut Mural "My home is no castle" in der Luckauer Straße © visitBerlin, Foto: Josefine Köhn-Haskins

Für ihr Giant Storybook-Projekt reisten Herakut 2012 einmal um die ganze Welt. Mit dem Projekt möchte das Künstlerduo zeigen, dass es Themen und Ideen gibt, die alle Menschen auf der Welt gleichsam beschäftigen und verbinden. Dazu haben Jasmin Siddiqui, alias Hera, und Falk Lehmann, alias Akut, eine Geschichte um das Geschwisterpaar Jake und Lily entwickelt. Jay ist in einer Welt der Perfektion gefangen und greift zur Spraydose, um zu rebellieren. Lily lebt in einer Parallelwelt, begibt sich aber schließlich gemeinsam mit ein paar Äffchen auf die Suche nach ihrem Bruder.

Murals von Herakut in Berlin

  • My Home is no castle... : Luckauer Str. 14
  • Junge mit Elefant: As Long As You Are Standing (Onur, Wes, Herakut): Stromstraße 36

Tipp 4: Jim Avignon

Street Art: Vom Künstler Jim Avignons gestaltete Mauer im Hof des Tagesspiegels
Street Art: Vom Künstler Jim Avignons gestaltete Mauer im Hof des Tagesspiegels © Jim Avignon: Mural im Hof des Tagesspiegelgebäudes in Berlin, Foto: Jana Noritsch

Wo sind Jim Avignon und seine farbigen Figuren eigentlich nicht zu finden in Berlin? Auf den ersten Blick bunt und fröhlich, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen jedoch meist die kritische Sicht des Künstlers auf die Welt – und in seinen Murals natürlich ganz besonders auf Berlin. Auf dem Wandgemälde im Innenhof des Tagesspiegels spielt der Künstler etwa mit drei grimmig dreinblickenden Pinguinen, die im Flugzeug auf ein Gebäude mit dem Schriftzug „Airport Closed“ zusteuern, auf das Debakel um den Flughafen Berlin Brandenburg BER an.

Hier findet ihr Wandgemälde von Jim Avignon

  • Tagesspiegel, Askanischer Platz 3 | S1, S2, S5, S26 Anhalter Bahnhof
  • Artpark Tegel, Neheimer Straße 8
  • Adalbertstraße 7 | U1, U2, U3, U8 Kottbusser Tor
  • East Side Gallery | S3, S5, S7, S9 Ostbahnhof, U1, U3 Warschauer Straße

Tipp 5: Cryptik

Street Art in Berlin: Cryptik
Street Art in Berlin: Cryptik © visitBerlin, Foto: Josefine Köhn-Haskins

Cryptik ist ein Künstler aus Los Angeles, der mit seinen Werken etwas Ruhe in die Alltagshektik bringen möchte. Tatsächlich beinhalten seine geometrischen Werke Mantras und Gebete, die er in einer stilisierten Version des Englischen integriert. Inspirieren lässt sich Cryptik dabei von alten Schriften wie Sanskrit, Arabisch, Hebräisch oder Hindi, gewürzt mit einer Prise Cholo Lettering.

Hier findet ihr das Mantradala von Cryptik

  • Mantradala: Bergfriedstraße 10 | U1, U3 Prinzenstraße

Tipp 6: ROA

Original Berlin Walks
© original berlin walks

Schon als kleiner Junge war ROA von Vogelskeletten und den Schädeln toter Tiere fasziniert, die er dann zuhause zeichnete. Vielleicht stammt daher sein erbarmungsloser Realismus, der sich etwa auch in Nature Morte, so die französische Bezeichnung für Stillleben, zeigt. Oft wählt ROA für seine Fassadengemälde Tiere als Vorlage, die in der Umgebung heimisch sind. In Berlin gibt es noch eine Wand an der mehrere Ratten ein Seil empor klettern.

Hier findet Ihr Street Art von ROA: 

  • Nature Morte: Oranienstraße 2 | U1, U3 Görlitzer Bahnhof
  • Rats: Schönhauser Allee 116 | S2, S8, Ringbahn, U2 Schönhauser Allee

Tipp 7: Victor Ash

Street Art: Mural des Astronauten Juri Gagarin in Marzahn von Victor Ash
Street Art: Mural des Astronauten Juri Gagarin in Marzahn von Victor Ash © visitBerlin, Foto: Maxi-Lena Schuleit

Auf diesem Mural von Victor Ash seht ihr den sowjetischen Piloten und Kosmonauten Juri Gagarin, den ersten Mann im All.  Wahrscheinlich kennt ihr den anderen Astronauten von Victor Ash, der euch von einer Kreuzberger Wand die Hand entgegenstreckt.

Hier findet Ihr Werke von Victor Ash:

  • Astronaut Juri Gagarin: Ludwigsfelder Straße 14 | M18, M6 Landsberger Chaussee/Zossener Straße
  • Astronaut | Cosmonaut: Oranienstraße 195 | U1, U8 Kottbusser Tor
  • The big jump: Oderberger Straße 57 | U2 Eberswalder Straße

Tipp 8: PichiAvo

Mural "Zwei Gesichter des Gottes Janus" von "PichiAvo"
© visitBerlin, Foto: Antonia Cubelic

PichiAvo ist ein Künstlerduo aus Spanien, das seit 2007 unermüdlich mehr Farbe an Wände in der ganzen Welt bringt. Beide sind bildende Künstler und ausgebildete Designer. Sie kombinieren in ihren Werken gerne klassische Kunst mit moderner Street Art. Dabei geht es ihnen darum, dass Kunst überall gezeigt und gesehen werden kann, sei es in einer Galerie, einem Museum oder eben einfach auf der Straße.

Hier findet ihr PichiAvo in Berlin:

  • Two Faces: Friedrichstraße 9 / Franz-Klühs-Straße | S1 Lichterfelde

Tipp 9: WENU artist collective

Berlin Mural Fest, Holzmarkt 25, Berlin
Berlin Mural Fest, Holzmarkt 25, Berlin © visitBerlin, Foto: Dirk Mathesius

Die Murals an der Fassade des Holzmarkts sind ein echter Hingucker. Hier findet ihr den bunten Pfeilkreis von Klebebande und das große Wimmelbild von WENU. WENU steht dafür, dass die Artists die Kunst nicht nur für sich, also "WE" machen, sondern auch für euch, also "U". Ziel der Truppe, die sich aus vier multitalentierten Künstlern aus Hongkong und Berlin zusammensetzt, ist es, der "urbanen Umgebungen ein einmalig verrücktes Makeover zu verpassen". Im Holzmarkt selbst findet ihr noch Werke von El Bocho oder Alexander Isakov. Und ums Eck natürlich den berühmten "Blauen Indianer" von Cranio. Viele der Werke entstanden im Rahmen des ersten Mural Fests 2018.

  • Holzmarktstraße 25 | S3, S5, S7, S8 Jannowitzbrücke oder zum Ostbahnhof (von beiden Stationen ist es ein Stück zu laufen)

Tipp 10: El Bocho

Streetart in Berlin: Mural von El Bocho "Augen in der Großstadt"
Streetart in Berlin: Mural von El Bocho "Augen in der Großstadt" © visitBerlin, Foto: Josefine Köhn-Haskins

Bekannt geworden ist El Bocho als Streetartist mit seinen beiden Überwachungskameras "Kalle & Bernd", die sich in Sprechblasen lustige Dialoge lieferten. Oder mit seinem wilden Mädchen Lucy, das versucht auf alle möglichen Arten seine Katze umzubringen. Die "Citizens"-Serie, zu der auch "Augen in der Großstadt" zählt, ist da schon etwas gesetzter. In der Serie porträtiert El Bocho junge Mädchen und Frauen in der Großstadt. "Augen in der Großstadt" ist übrigens inspiriert von einem gleichnamigen Gedicht von Kurt Tucholsky.

Hier entdeckt ihr El Bocho in Berlin

  • Augen in der Großstadt: Lasdehner Straße 7 | U5 Frankfurter Tor
  • Citizens: Holzmarktstraße 25 | S3, S5, S7, S8 Jannowitzbrücke oder zum Ostbahnhof (von beiden Stationen ist es ein Stück zu laufen)

Tipp 11: Nomad

Streetart
© visitBerlin, Foto: Nina Zantout

Der Berliner Künstler Nomad gilt als Kritiker der voranschreitenden Kommerzialisierung der Street Art-Bewegung. Für ihn liegt der Reiz in Urban Art darin, Kunst in einem neuen Kontext zu präsentieren, abseits der Strukturen des Marktes und der Galerien-Szene. Bekannt geworden ist Nomad mit seinem in einer Linie gezeichneten Mr. Friendly. Damals neu für die Urban Art-Szene: das freundliche Männchen gibt den Passanten Ratschläge wie „Don’t fight your feelings“ oder kommentiert auch mal die Situation, etwa mit Sprüchen wie: „Die sind Schuld“.

Hier findet ihr "Rounded Heads" von Nomad:

  • Rounded Heads: Oppelner Straße 44-46 | U1, U3 Schlesisches Tor

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Josefine Köhn-Haskins

Josefine

ist in München aufgewachsen, hat dort studiert und bei der SZ volontiert. Bevor sie in Berlin ihr Zuhause fand, berichtete sie als Korrespondentin und Trendscout aus den USA. Heute ist sie kreuz und quer in Berlins Kiezen unterwegs und beschäftigt sich mit Kultur, Musik und Zukunftsideen für ein innovatives Berlin. Alle Beiträge