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11 Tipps zur Berlin Art Week

Höhepunkte der Kunstwoche

Neue Nationalgalerie
© visitBerlin, Foto: Artfully Media, Sven Christian Schramm

Zur Berlin Art Week laden dieses Jahr über 100 Ausstellungshäuser, Museen, Privatsammlungen, Galerien und Projekträumen dazu ein, zeitgenössische Kunst in Berlin zu entdecken. Schwerpunkte liegen diesmal auf der künstlerisch-kritischen Reflektionen aktueller Themen, darunter Klimawandel, KI und Institutionskritik. Dazu erwartet euch ein spannendes Rahmenprogramm mit Performances, Musik, Talks und vielem mehr. Weil da die Wahl nicht leichtfällt, haben wir 11 Highlights für euch herausgesucht. Freut euch auf ein spannendes Kunstwochenende.

Tipp: Viele der Ausstellungen sind über die offizielle Laufzeit der Berlin Art Week vom 13. - 17. September hinaus zu sehen.

Tipp 1: Trefft euch im BAW Garten an der Neuen Nationalgalerie

Neue Nationalgalerie
© visitBerlin, Foto: mulinarius

Bester Startpunkt für einen Besuch der Berlin Art Week ist dieses Jahr die Neue Nationalgalerie. Hier findet ihr nicht nur alle Infos rund um das gesamte Programm, sondern könnt bei Workshops auch gleich selbst kreativ werden. Nutzt die Mittagspause für eine Yoga-Stunde, für die hier während der BAW täglich um 12 Uhr die Matten ausgerollt werden. Von 14 bis 16 Uhr verwöhnt euch der Künstler und Koch Caique Tizzi mit Frucht-Ecken zu denen er sich von Mies van der Rohes Architektur inspirieren ließ. Und ganztags lädt der BAW LeseGarten unter schattigen Bäumen rund um die Neue Nationalgalerie zum Verweilen ein. Zum Sundowner  legen in Kooperation mit Refuge Worldwide von 20 - 22 Uhr DJs auf und gemeinsam mit "Videoart at Midnight" werden jeweils ab 20.30 Uhr künstlerische Filme rund um das Thema Natur und Klimaschutz gezeigt

Performance-Highlight sind die Intervention Venus von Göksu Konak und das Revival der Yoko Ono Performance Cut Piece. Vor 59 Jahren forderte die Künstlerin damit das Publikum dazu auf, ihr die Kleider vom Leib zu schneiden. Zur diesjährigen Berlin Art Week interpretieren junge Künstlerinnen das Projekt.

Wann: während der gesamten Berlin Art Week
Wo: Potsdamer Straße 50, Mitte

Neue Nationalgalerie

Tipp 2: Lernt Berlins Kieze bei einer Berlin Art Week Tour kennen

Haus am Waldsee
Haus am Waldsee © Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf

Bei neun verschiedenen Touren lernt ihr die kreativen Hotspots verschiedener Berliner Kieze kennen. Dabei geht es etwa in den Wedding, durch Kreuzberg, Neukölln, Mitte, nach Charlottenburg oder in den Berliner Westen zum  Brücke-Museum, zum Haus am Waldsee, sowie zum Georg Kolbe Museum. In letzterem seht ihr die märchenhaften Werke von Lin May Saeed, die sich mit "Im Paradies fällt der Schnee langsam.  Ein Dialog mit Renée Sintenis" mit unserer Vorstellung, mit unserem Bild von Tieren auseinandersetzt. Dabei wird auch auch der Wandel der gesellschaftlichen Perspektive auf das Tier an sich in den vergangenen 100 Jahren thematisiert - und auf aktuelle Themen wie Artenschutz und industrielle Tierhaltung im Fortschreiten der Klimakatastrophe Bezug genommen.

Je nach Entfernung und Kiez seid ihr zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs und erkundet Ausstellungsorte, Galerien und auch Ausstellungen der größeren Häuser mit einem erfahrenen Guide an eurer Seite.

Wann: je nach Tour unterschiedlich am Nachmittag vom 14. bis 17. September
Wo: den Startpunkt erfahrt ihr bei Kauf des Tickets

Mehr zum Programm der Berlin Art Week

Tipp 3: Beim Digital Art Lab im HAL Kunst programmieren

Die referenzierte Medienquelle fehlt und muss neu eingebettet werden.

Wie wirken sich neue Technologien auf die Kunst und auf unsere Gesellschaft aus? Mit diesem Thema setzt sich das Digital Art Lab im Haus am Lützowplatz (HAL) auseinander. In Panels und Workshops geht es um Kreativität und künstliche Intelligenz, um Performancekunst im Kontext neuer Medien und natürlich auch um das Sammeln von digitalen Kunstwerken sowie NFTs. Mit dem Digtial Art Lab gibt es erstmals einen Treffpunkt für digitale Kunst während der BAW. In der begleitenden Ausstellung „Unleashed Utopias“ seht aktuelle VR-Arbeiten, könnt euch vor Ort direkt mit den Künstler:innen austauschen und sogar lernen, selbst digitale Kunst zu programmieren.

In den ausgestellten Arbeiten der Preisträger:innen des diesjährigen VR Kunstpreises taucht ihr in Virtuelle und Augmented Realitäten, etwa in eine Posthumane Welt, in der genderübergreifende jedes menschliche Wesen schwanger werden kann. Ihr erlebt Landschaften, mit denen Frauen, die außergewöhnliche Körpererfahrungen gemacht haben, ihr Innenleben beschreiben. Lasst euch virtuell von einer Biene umarmen und eure persönliche Weissagung basierend auf einem persischen Gedichtband generieren.

Wann: Ausstellungseröffnung am 8. September, Digital Art Lab ab 13. September
Wo: Lützowplatz 9, Tiergarten

Haus am Lützowplatz

Tipp 4: Junge Kunst und Mode auf der Positions Art Fair entdecken

Positions Berlin Art Fair
Positions Berlin Art Fair © Oana Popa für Kulturprojekte Berlin

100 internationale Galerien aus 20 verschiedenen Ländern zeigen bei der diesjährigen Ausgabe der Positions Berlin Art Fair ihre Auswahl an zeitgenössischer und moderner Kunst. Daneben könnt ihr die lichtdurchflutete Kulisse der gigantischen Hangars am ehemaligen Flughafen Tempelhof bestaunen. Talks und Sonderausstellungen versprechen tiefere Einblicke in Kryptokunst, NFTs, oder die Berliner Modewelt.

Wann: 14. bis 17. September
Wo: Flughafen Tempelhof - Hangar 5 & 6, Tempelhofer Damm 45, Tempelhof

Positions Berlin Art Fair

Tipp 5: Beim Gallery Weekend Festival feiern

Katarina Kudelova Counterattack
© BBA Gallery

Während der Berlin Art Week laden zahlreiche Galerien in Berlin mit einem besonderen Programm. Neben spannenden Ausstellungseröffnungen und Gruppenausstellung wird es Lesungen, Performances, Musik, Klang und Interventionen der von den Galerien vertretenen Künster:innen geben. Außerdem dürft ihr euch auf Partys und DJ-Sets freuen. Eine Übersicht über alle Galerien, die sich beteiligen, findet ihr in unserem Veranstaltungskalender.

Tipp: Für ihre Ausstellung "Burning in the Forest of the Night" zeichnet die slowakische Künstlerin Katarina Kudelova mit Schießpulver und bestückt ihre Tierskulpturen mit Feuerwerkskörpern - eine explosive Warnung an den menschlichen Umgang mit Tier und Natur.  Und ein Zeichen für das gemeinsame Schicksal. Die Zerstörung scheint inhärent unausweichlich - wenn nicht ein Wunder geschieht. Zum Auftakt ihrer Ausstellung in der BBA Gallery lässt sie eines ihrer Werk in Rauch aufgehen. 

Wann: Eröffnung am 15. September 18 – 21 Uhr, Festival 16./17. September
Wo: 51 Orte & Galerien in Berlin

Gallery Weekend Festival

Tipp 6: Sound erkunden beim Berlin Atonal im Kraftwerk Berlin

Berlin Atonal Festival 2023
© Frankie Casillo

Das Berlin Atonal Festival ist eines von zwölf Sonderprojekten die im Rahmen der neuen Sektion „BAW Featured“ vorgestellt werden. Neben sechs Konzerten an den beiden Festival-Wochenenden könnt ihr den Kraftwerk-Komplex an vier Wochentagen mit dem Projekt „Universal Metabolism“ erkunden. Dieses experimentelle Ausstellungs-Format ist speziell auf die raue Industriekulisse zugeschnitten ist. Erlebt Performances, Video-Kunst und audiovisuelle Arbeiten, die atmosphärisch abgestimmt jeden Tag in einer wechselnden Performance enden. Welche Projekte und Orte noch Teil des Festivalprogramms sind, erfahrt ihr in unserem Veranstaltungskalender.

Wann: 7. bis 17. September
Wo: Köpenicker Straße 70, Mitte

BAW Featured

Tipp 7: If the Berlin wind blows my flag zeigt Kunst vor dem Mauerfall 

n.b.k., if the Berlin wind blows my flag
© Herta Paraschin

2024 jährt sich der Fall der Mauer zum 25. Mal. Die 30 + Jahre davor stehen im Fokus des Kooperationsprojekts zwischen daadgalerie, n.b.k. und der Galerie im Körnerpark. Um West-Berlin vor der kulturellen Isolation zu bewahren wurden Kulturschaffende aus der ganzen Welt in die Stadt eingeladen, um im Rahmen eines Residenzprogramms über die Grenzen hinauszuwachsen. Die Ausstellung reflektiert, welche Rolle das Programm bei der Vernetzung von Künstler:innen und kreativen Praktiken während des kalten Krieges fungierte – und wie sich die kulturpolitische Ausrichtung in den Auswahlverfahren zeigte.

Wann: 14. September 2023 bis 14. Januar 2024
Wo: mehrere Veranstaltungsorte, Eröffnung am 13. September im Neuen Berliner Kunstverein, Chausseestraße 128/129, Mitte und in der daadgalerie, Oranienstraße 161, Kreuzberg

Neuer Berliner Kunstverein

Tipp 8: Gesellschaftskritische Kunst im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst sehen

Kindl
© KINDL – Centre for Contemporary Art, Berlin, Photo: Marco Funke, 2019


Mit gleich mehreren Ausstellungen ist das KINDL dieses Jahr bei der Berlin Art Week dabei. Auf Emma Talbots Seidenmalereien warnen Sirenen, Hexen und Geister vor den ökologischen und politischen Katastrophen unserer Gegenwart, zeigen aber auch Alternativen auf. Um neue Formen des Zusammenlebens geht es in POLY.A Fluid Show, in der sich elf internationale Künster:innen versammeln.

Wann: Eröffnung 16. September 18 -21 Uhr, 17. September 2023 bis 25. Februar 2024
Wo: Am Sudhaus 3, Neukölln

KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst

Tipp 9: Im KW Institute for Contemporary Art das Selbst und dessen Darstellung erforschen

Coco Fusco, Your Eyes Will Be an Empty Word, 2021. Video-Still.
© Coco Fusco

Tomorrow, I will become an island lautet der Titel der ersten großen Retrospektive von Coco Fusco. In ihren Arbeiten beschäftigt sich die kubanisch-amerikanischen Künstlerin mit Feminismus und postkolonialen Theorien und hinterfragt die Machtstrukturen der maßgebenden Institutionen. Gezeigt werden Videos, Fotos, Texte, Installationen und Live-Performances der multidisziplinären Künstlerin. Außerdem werden die Arbeiten von Kameelah Janan Rasheed gezeigt, die mit der Wirkung von Sprache und ihrer Darstellung spielt – und so völlig neue Spielräume für die mögliche Bedeutung von Wort und Text eröffnet. Abgerundet wird die Ausstellung zur Berlin Art Week mit der Gruppenausstellung „Skin in the Game“, in der Künstler:innen wegweisende Prototypen ihrer Arbeit zeigen, mit denen sie sich in der Kunstwelt etablierten.

Wann: 14. September 2023 bis 7. Januar 2024
Wo: Auguststraße 69, Mitte

KW Institute for Contemporary Art

Tipp 10: Besucht das große Kunstfestival in den Wilhelm Hallen

Historische Wilhelm Hallen
Wilhelm Hallen © HALLEN #2

Auch dieses Jahr wieder öffnen die Hallen der ehemaligen Eisengießerei in Reinickendorf zur Berlin Art Week. Diesmal werden auf der 9000 Quadratmeter großen Industrieflächen die Werke von über 50 nationalen und internationalen Künstler:innen ausgestellt. Insgesamt beteiligen sich 19 Galerien an dem Kunstfestival in Halle #4. Außerdem öffnen ansässige Ateliers ihre Türen und auch auf dem Außengelände wird Kunst gezeigt und gefeiert. Freut euch auf Performances, Musik und Workshops für alle Altersstufen.

Wann: 9. bis 17. September 11 – 20 Uhr
Wo: Kopenhagener Straße 60–72, Reinickendorf

Wilhelm Hallen

Tipp 11: Seht die Fotoreportagen von Mary Ellen Mark im C/O

Die referenzierte Medienquelle fehlt und muss neu eingebettet werden.

Zeitgleich zur Berlin Art Week präsentiert das C7O Berlin fünf ikonische Projekte der US-amerikanischen Reportagefotografin Mary Ellen Mark. Gezeigt werden Projekte, in denen Mark in den 1970er und 1980er Jahren arbeitete und für die sie Menschen am Rande der Gesellschaft vor ihre Kamera holte, unter anderem eine reisende Zirkusfamilie und eine Mutter, die mit ihren zehn Kindern auf der Straße lebt.. In Ward 81 porträtiert sie Frauen in einer psychiatrischen Station in Oregon, Falkland Road ist eine Fotoreportage über Sexarbeiter:innen in Mumbai. Marks Serien wurden in großen, internationalen Zeitungen wie Time, GEO oder dem New York Times Magazine veröffentlicht und sind auch teils in Buchformat publiziert.

Wann: Eröffnung Freitag, 15. Septemer 20uHR; 16. September 2023 bis 18. Januar 2024
Wo: Hardenbergstraße 22 - 24 Tiergarten

Mary Ellen Mark. Encounters

Josefine Köhn-Haskins

Josefine

ist in München aufgewachsen, hat dort studiert und bei der SZ volontiert. Bevor sie in Berlin ihr Zuhause fand, berichtete sie als Korrespondentin und Trendscout aus den USA. Heute ist sie kreuz und quer in Berlins Kiezen unterwegs und beschäftigt sich mit Kultur, Musik und Zukunftsideen für ein innovatives Berlin. Alle Beiträge