Sophiensaele
Freies Theater mitten in Berlin
Schon die erste Produktion machte die Sophiensaele über Deutschland hinaus bekannt. Seitdem hat sich nicht viel geändert: Hier findet immer noch Freies Theater statt.
Schon mit der Eröffnungsproduktion Allee der Kosmonauten von Sasha Walz & Guests wurden die Sophiensaele zum Theatertreffen 1997 eingeladen – und damit international bekannt. Seitdem wurden sie zu einem unverzichtbaren Produktions- und Spielort für Freies Theater in Deutschland.
Die Sophiensaele sind in einem ehemaligen Handwerkervereinshaus in der Sophienstraße in Berlin-Mitte zu finden. Direkt nebenan sind die weltberühmten Hackeschen Höfe. Hier trifft historische Atmosphäre auf neue Sichtweisen der Performancekunst.
Das Handwerkervereinshaus als Spielstätte
Das Handwerkervereinshaus, in dem die Sophiensaele ihre Spielstätte haben, ist schon 1904/1905 gebaut worden. Die Sophienstraße gibt es schon seit über 300 Jahren – damit ist sie eine der ältesten Straßen der Spandauer Vorstadt. Der Berliner Handwerkerverein, nach dem das Gebäude benannt ist, war ein Bildungsverein für Arbeiter, in dem sich die Handwerker weiterbildeten, aber auch Zeit miteinander verbrachten.
Als die Arbeiterbewegung den Ort für sich entdeckte, begann die für das Gebäude politisch spannendste Zeit: Hier haben sich in den 1910er und 20er Jahren die revolutionären Linken getroffen und Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zugehört. Während der Nazi-Zeit mussten hier holländische Zwangsarbeiter NS-Flugblätter herstellen. In der DDR nutzte das Maxim-Gorki-Theater das Haus für seine Werkstätten. Im Herbst 1996 eröffneten dann schließlich die Sophiensaele als Spielort und Produktionsstätte für Freies Theater unter der Leitung von Sasha Waltz.
Profil der Sophiensale: Spielen und Produzieren von Theater
Produktion und Präsentation werden hier an einem Ort vereint und schaffen so eine ideale Plattform für den Austausch von Künstlern aus dem In- und Ausland. Die kontinuierliche gemeinsame Arbeit aus den Bereichen Theater, Tanz und Performance, aber auch Musik und Bildende Kunst treten gleichberechtigt nebeneinander und ergänzen sich. Das Programm enthält so Bühnenprojekte, die weit über den eigentlichen Theaterbegriff hinausgehen.
Die eigenen Veranstaltungsreihen wie Freischwimmer – Plattform für junges Theater oder die Tanztage Berlin fördern neue Ausdrucksformen von Nachwuchschoreografen und –künstlern. Aber auch wichtige Berliner Festivals finden hier regelmäßig statt: 100° Berlin – Das lange Wochenende des Freien Theaters, Tanz im August und MaerzMusik.
Schon von Beginn an war das Gebäude ein Ort der Bildung und Versammlung – diese Atmosphäre ist bis heute zu spüren. Getreu dessen sind die Sophiensaele ein Ort, bei dem Künstler und Publikum auf einander treffen sollen. Es gibt kaum einen besseren Ort in Berlin, um dem Freien Theater so nah zu kommen.