Treptow-Köpenick strotzt nur so vor Alt-Berliner Charme. Traditionelle Restaurants, Ausstellungen zu Berliner Geschichten und Theater, die die Ikonen der Hauptstadt wiederauferstehen lassen – im Osten der Stadt floriert Berlins alte Seele. Und auch Industrie- und Wissenschaftsgeschichte sind ein Kernbestandteil des Bezirks. So überzeugt Treptow-Köpenick etwa mit dem weltweit längsten astronomischen Fernrohr – ein Blick nach Treptow wird schnell zu einem Blick in den Himmel über Berlin.
Tipp 1: Schaut in der Archenhold Sternwarte durch die Himmelskanone
Im Treptower Park befindet sich die Archenhold Sternwarte und in ihr das längste bewegliche Linsenfernrohr der Welt. Mit 21 Metern Brennweite bietet sich dem neugierigen Auge ein unvergleichlicher Ausblick auf den Himmel über Berlin – die Berliner:innen nennen ihren Schatz auch liebevoll Himmelskanone. Neben diesem Hingucker gibt es im Museum der Sternwarte spannende wechselnde Ausstellungen zum Thema Astronomie. Und auch der Spaziergang dorthin durch den Treptower Park wird euch bestimmt Freude bereiten!
Wann: Freitag von 17 bis 22 Uhr, Samstag von 12.30 bis 22 Uhr und Sonntag von 12.30 bis 17 Uhr
Wo: Alt-Treptow 1, Treptow
Informationen zur Archenhold Sternwarte
Tipp 2: Lernt im Industriesalon Schöneweide Berliner Industriegeschichte kennen
Nur an wenigen Orten ist die Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts so gut erhalten wie in Schöneweide. Hier findet ihr im historischen Transformationswerk den Industriesalon, in dem ihr die Industriegeschichte Berlins in Dauerausstellungen und geführten Touren kennenlernt. Ob Maschinen, Werkzeuge oder seltene Störsender aus dem Kalten Krieg: Hier gibt es so richtig was zu sehen. Neben dem Museum ergänzen Jazz-Konzerte, Lesungen und wechselnde Sonderausstellungen das Programm und machen den Industriesalon nicht nur zu einem beliebten Ausflugsziel für Technik-Liebhaber:innen.
Wann: Mittwoch bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr
Wo: Reinbeckstraße 9, Treptow-Köpenick
Mehr Informationen zum Industriesalon
Tipp 3: Erlebt den Pinselheinrich wie er leibt und lebt
Im Altstadt-Theater Köpenick dreht sich alles um Berlins heißgeliebten Pinselheinrich, den Künstler Heinrich Rudolf Zille. Kein Wunder also, dass das Theater bis vor kurzem noch Zilles Stubentheater hieß. Wer durch die grüngetünchten Türen tritt, dem strömt von allen Seiten Alt-Berliner Charme entgegen. Die historische Ausstattung trägt zum Auftrag des Theaters unter der Leitung des Zille-Kenners Albrecht Hoffmann bei, den ehemaligen Namensgeber und Berliner Original in Köpenick zum Leben zu erwecken. Und dieser Vorsatz gelingt den Schauspieler:innen in jeder einzelnen Aufführung.
Wann: Zeiten je nach Vorstellung
Wo: Jägerstraße 4, Köpenick
Hier gibt’s noch mehr zum Altstadttheater Köpenick
Tipp 4: Auf dem Trödelmarkt an der Arena auf Schatzsuche gehen
Der Hallenflohmarkt an der Arena in Treptow ist etwas für hartgesottene Trödel-Fans. Auf über 3.000 Quadratmetern erstreckt sich hier ein wahres Second-Hand-Paradies: Wer genügend Zeit und Geduld mitbringt, wird garantiert fündig – egal, was gesucht wird. Von Möbeln über Kleidung bis hin zu Ramsch und allerlei Kuriositäten – hier werden Gebrauchtwaren aus aller Welt angeboten. Das Beste: Bei Regenwetter könnt ihr auch ohne Regenschirm gemütlich drinnen Bummeln.
Wann: Jeden Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr
Wo: Eichenstraße 4a, Treptow
Mehr Informationen zum Trödelmarkt an der Arena
Tipp 5: Erhaltet einen Einblick in das Leben der NS-Zwangsarbeiter:innen
In den Gebäuden des ehemaligen NS-Zwangsarbeiterlagers befindet sich heute ein Dokumentationszentrum. Ihr erhaltet hier Einblicke in die Schicksale der dort inhaftierten Menschen. Über historische Inschriften, Briefe und Biografien könnt ihr euch dem Leben der Zwangsarbeiter:innen nähern und so aus anonymen Zahlen persönliche Geschichten werden lassen. Auch eine der originalen Baracken kann besichtigt werden. Fundstücke aus der NS-Zeit verweisen zudem auf die Beteiligung deutscher Großfirmen am Zwangsarbeiter:innensystem.
Wann: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
Wo: Britzer Straße 5, Treptow
Mehr zum Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit
Tipp 6: Erlebt in der Späthsche Baumschule Berliner Gärtnereigeschichte
Nicht nur Gärtner:innen und Botaniker:innen ist ein Besuch in den Späthschen Baumschulen zu empfehlen. Ein Spaziergang durch die wohlgepflegten Reihen selbstgepflanzter Küchenkräuter und auch etwas größerer Pflanzen lohnt sich für alle – egal, wie grün der Daumen ist. Die beeindruckenden historischen Gebäude lassen eine lange Unternehmensgeschichte erahnen. Mit eurer Vermutung liegt ihr auch nicht daneben: Seit 1720 wird hier Obst und Gemüse angebaut, was die Späthsche Baumschule zum ältesten Unternehmen Berlins macht.
Wann: Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 20 Uhr
Wo: Späthstraße 80-81, Treptow
Mehr Informationen zur Späthschen Baumschule
Tipp 7: Schmaust traditionelle Gerichte im Ratskeller Köpenick
Sehnt ihr euch mal wieder nach deftiger, traditioneller Küche in einem originalen Berliner Ambiente? Dann tretet ein in den Ratskeller Köpenick. Unter den prachtvollen Kreuzgewölben des Restaurants schmeckt es gleich noch viel besser. Der Gasthof hat alles zu bieten, was man sich unter einem Alt-Berliner Ratshaus vorstellt. Aber mit Restaurant allein ist es hier noch nicht getan. Neben seinen köstlichen Gerichten ist der Ratskeller auch für seinen Jazzkeller und das Theater bekannt, wo ihr mit glänzender Unterhaltung rechnen könnt. Ein Besuch ist für alle waschechten Berliner:innen ein Muss!
Wann: Dienstag bis Donnerstag und Sonntag von 12 bis 22 Uhr, Freitag und Samstag von 12 bis 23 Uhr
Wo: Alt-Köpenick 21, Köpenick
Mehr Informationen zum Ratskeller Köpenick
Tipp 8: Lernt die Hauptstadt im FEZ als Kinderparadies neu kennen
Wer denkt, Berlin sei nicht kinderfreundlich, irrt gewaltig. Das zeigt allein das FEZ Wuhlheide. Mit über 100.00 m² Outdoor- und 13.000 m² Indoor-Fläche ist es das größte Familien- und Kinderzentrums Europas. Von Spielspaß über Bildung bis hin zu Erholung ist hier für Eltern und Kinder einiges geboten. Ein Highlight im FEZ ist die Astrid-Lindgren-Bühne. Hier werden für kleine und große Gäste Lindgren-Klassiker wie „Mio mein Mio“ oder „Pippi Langstrumpf“ aufgeführt und andere Theater-, Musik- und Tanzstücke zum Besten gegeben. Dem Credo der Schriftstellerin, kindliche Fantasie zu schützen und zu fördern, wird dabei auf ganzer Linie gefolgt.
Wann: Montag bis Freitag von 9 bis 21 Uhr, Samstag und Sonntag von 9 bis 18 Uhr
Wo: Straße zum FEZ 1, Köpenick
Mehr zum FEZ und der Astrid-Lindgren-Bühne
Tipp 9: Besucht den Hauptmann von Köpenick
Wir schreiben das Jahr 1906. Ein mittelloser Schuster kauft sich mit seinem letzten Geld eine Hauptmannsuniform und verhaftet kurzerhand den Bürgermeister, um der Stadtkasse mehrere tausend Mark zu entlocken. Zwar scheitert der vermeintliche Geniestreich, doch der falsche Hauptmann von Köpenick geht in die Geschichte ein. Im Rathaus Köpenick könnt ihr eine Ausstellung zu dieser unglaublichen Geschichte besuchen und die Uniform des Hochstaplers besichtigen. Ein Muss für alle Schlitzohren unter euch!
Wann: Montag von 7:30 bis 14 Uhr, Dienstag von 10 bis 18 Uhr, Mittwoch von 7:30 bis 14 Uhr, Donnerstag von 10 bis 18 Uhr, Freitag von 7:30 bis 13 Uhr
Wo: Alt-Köpenick 21, Köpenick
Mehr zu Rathaus und falschem Hauptmann
Tipp 10: Begebt euch auf eine unvergessliche Bölschestraße-Bummeltour
Charmante Mode-Boutiquen, gemütliche Alt-Berliner Cafés, Bäckereien und lokale sowie internationale Restaurants – die Bölschestraße in Friedrichshagen hat einen unvergleichlichen Charme. Die etwa 1,3 Kilometer lange Einkaufsstraße erstreckt sich vom Fürstenwalder Damm bis zum Müggelsee und ist ein echtes Juwel auf der Berliner Stadtkarte. Denn im Gegensatz zu den beliebten Einkaufsstraßen im Zentrum der Stadt herrscht hier eine gemütlich-historische Atmosphäre. Vergesst nicht, einen Blick in die vielen Hinterhöfe zu werfen: Hier verstecken sich oft kleine Schätze!
Wann: Rund um die Uhr, Öffnungszeiten je nach Geschäft
Wo: Bölschestraße, Köpenick
mehr Infos zur bölschestrasse in Friedrichshagen
Tipp 11: Bestaunt das Sowjetisches Ehrendenkmal im Treptower Park
Im Treptower Park wartet das imposante Sowjetische Ehrendenkmal auf euch. Es wurde 1949 zu Ehren der gefallenen Soldaten der Roten Armee errichtet, um ihnen eine letzte Ruhestätte zu bereiten. Die streng achsensymmetrisch geschnittene Anlage mündet in einer 30 Meter hohen Kolossalstatue und verströmt, umrahmt von den Bäumen und Wiesen des Parks, eine herrschaftliche Atmosphäre. Die andächtige Stille des Ehrendenkmals ist ein krönender Abschluss für einen langen Spaziergang durch Berlins beliebten Stadtpark an der Spree.
Wann: Rund um die Uhr
Wo: Puschkinallee, Treptow