Friedhof der Gemeinde Adass Jisroel
Die 1869 gegründete orthodoxe Gemeinde erwarb schon am 22. Dezember 1873 ein eigenes Gelände an der heutigen Wittlicher Straße im damals weit vor den Toren der Stadt liegenden Weißensee. Mit Verabschiedung des Austrittsgesetzes vom 28. Juli 1876 wurde es den Mitgliedern von Adass Jisroel unmöglich, die Verstorbenen auf den Friedhöfen der Hauptgemeinde beisetzen zu lassen. Als erster wurde Abraham Michelson am 24. Februar 1880 auf dem neuen Friedhof beigesetzt. Bis zur Zerstörung der Gemeinde in der Zeit des Nationalsozialismus fanden etwa 3000 Beerdigungen statt. Zuletzt wurden Thorarollen beerdigt, die während der Zeit des Nationalsozialismus geschändet worden waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel der Friedhof zunehmend. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre, als auch das Gemeindeleben in Ost-Berlin wieder neu aufgenommen wurde, wurde er durch Freiwillige notdürftig wieder instand gesetzt und so vor weiterem Verfall bewahrt. Der Friedhof ist abgesperrt, spontane Besuche sind nicht möglich. Sie können nur in Absprache mit der Friedhofsverwaltung in Berlin-Mitte erfolgen.