Waldfriedhof Zehlendorf

Auf dem stillen Friedhof in einem Kiefernwald  haben rund 44.000 Berliner ihre letzte Ruhe gefunden. In sanft hügeliger Landschaft, unter schattigen Bäumen im Wald und auf der Wiese liegen die Gräber. Die Trennung von Landschaft und Grabstätte scheint aufgehoben. So ist Ihr Besuch auf dem Waldfriedhof gleichzeitig ein Spaziergang in der Natur.

Ehrengrabstätten auf dem Waldfriedhof

Rund 44 Ehrengrabstätten befinden sich drzeit auf dem Friedhof. Viele der hier Begrabenen sind den Berlinern noch wohlbekannt, haben sie doch das Berliner Leben und auch das Berliner Selbstbild maßgeblich mitgeprägt. Die ehemaligen Bürgermeister Berlins Ernst Reuter, Otto Suhr und Willy Brandt haben die Geschicke der Stadt gelenkt. Die Theatermacher Götz Friedrich, Ulrich Schamoni, Boleslaw Barlog und Erwin Piscator haben Berlins Kulturleben geprägt. Der Regisseur Helmut Käutner verewigt Heinz Rühmann als Hauptmann von Köpenick. Die Bauten der Architekten Hermann Henselmann und Hans Scharoun wie die Philharmonie prägen bis heute Berlins Stadtbild. Und jeder West-Berliner kannte Edith Hancke mit ihrer unverwechselbaren Stimme. Die Serie Praxis Bülowbogen mit Günter Pfitzmann zeigte ein unglamouröses, aber authentisches Berlin der 80er. Genau wie auch die Serie Die Wicherts von nebenan mit Ekkehard Fritsch, dessen Grab sich ebenfalls auf dem Friedhof befindet. Weit über Berlin hinaus bekannt ist auch der Boxer Bubi Scholz. Und natürlich Hildegard Knef, die einst ihre Sehnsucht nach dem Kurfürstendamm besang.

Geschichte des Friedhofes

Der Waldfriedhof wird zwischen 1931 und 1933 angelegt und Ende der 40er Jahre erweitert. Die Architekten Sergius Ruegenberg und Wolf von Möllendorf entwerfen die schlichten Feierhallen mit großen Fensterfronten, welche den Übergang in die Natur verdeutlichen. Auf dem 1953 entstandenen Ehrenfriedhof sind 1.183 in Berlin gefallene italienische Soldaten zur Ruhe gebettet.