Volkspark Hasenheide
Ein Stück Berliner Geschichte
Einst Hasengehege, später Jagdrevier des Großen Kurfürsten und schließlich der Ort, an dem "Turnvater Jahn" den Sport erfand: Volkspark Hasenheide ist geschichtlicher Boden.
Ein Denkmal am nördlichen Eingang des Parks erinnert an ihn:
Friedrich Ludwig Jahn – auch „Turnvater Jahn“ genannt – ist zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein bekannter Pädagoge und Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung.
Liegestütze fürs Vaterland
Jahn initiiert die deutsche Turnbewegung. Von Anfang an ist die Turnbewegung mit der frühen Nationalbewegung in Deutschland verbunden. Während der Napoleonischen Besetzung gründet Jahn in der Berliner Hasenheide 1811 einen ersten Turnplatz, auf dem die Jugend auf den Kampf gegen Frankreich und für die Rettung Preußens und Deutschlands vorbereitet werden soll. Jahn stellt das Turnen in den Dienst einer patriotischen Erziehung in Preußen. 1817 erreicht die Turnbewegung nach den Befreiungskriegen einen Höhepunkt - in Preußen gibt es jetzt über 100 Turnplätze. Allein auf dem Platz in der Hasenheide versammeln sich 1817 über 1.000 Turner. 1848 wird Turnvater Jahn Abgeordneter der Deutschen Nationalversammlung in Frankfurt/Main.
Noch mehr Geschichte. Vom Hasengehege bis zum Trümmerberg
Der Name des Parks geht auf die Nutzung des Geländes als Hasengehege seit 1678 zurück. Der Große Kurfürst ging hier zur Jagd. Der Park wurde zu den Olympischen Spielen 1936 von den Nationalsozialisten umgebaut. Während des Umbaus wurde die alte Schießbahn, die vorher Teil des Exerzierplatzes Tempelhofer Feld war, in den Park integriert. Heute finden dort die Neuköllner Maientage statt. Die höchste Erhebung ist ein 69 Meter hoher Trümmerberg namens Rixdorfer Höhe, bestehend aus etwa 700.000 Kubikmetern Trümmerschutt des Zweiten Weltkrieges. Das Denkmal für die Trümmerfrauen von Katharina Szelinski-Singer aus dem Jahr 1955 erinnert am Eingang Graefestraße an die Aufräumarbeiten, die überwiegend von Frauen geleistet wurden.