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Dach der Abhörstation auf dem Teufelsberg
Auf dem Teufelsberg mit Secret Tours Berlin © Hendrik Wolter / Secret Tours Berlin

Teufelsberg

Ehemalige US-Abhörstation auf Trümmerschutt mit Ausblick

Im Kalten Krieg eine Abhörstation der Amerikaner, heute ein beliebtes Ausflugsziel im Grunewald. Genießen Sie phantastische Aussichten auf Berlin vom Teufelsberg!

Ihr Blick schweift nach Osten: Fernsehturm und Dom glitzern in der untergehenden Sonne. Auf über 114 Metern Trümmern ist die Sicht auf die Hauptstadt einmalig schön. Die Rolle seines Lebens spielte der Teufelsberg im Drama des Kalten Krieges – als amerikanische Abhörstation.

Ab auf die Piste

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch von Moor und Matsch bedeckt, ändert sich das mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten. Die Pläne für Germania sehen eine Hochschulfakultät an Ort und Stelle vor. Mit dem Zweiten Weltkrieg werden Teile des wehrtechnischen Rohbaus zerstört. Lastwagen karren Trümmerschutt des zerstörten Berlins zum Gebiet an der Heerstraße. Hier häuft sich nach kürzester Zeit die höchste Erhebung West-Berlins. Im Jahr 1972 erreicht die künstliche Aufschüttung ihr Ende. Für ein ansehnliches Erscheinungsbild werden rasch Bäume gepflanzt, ein Skihang samt Schlepplift und Sprungschanze sowie eine Rodelbahn gebaut.

Die NSA-Zeit vor den Whistleblowern

Auch die Amerikaner erkennen schnell die Nutzungsmöglichkeiten des Schuttberges. Für Spionage und Abhörzwecke werden ab den 1950er Jahren Antennen und Radarkuppeln auf den zwei Hügeln aufgestellt. Mit den Satellitenschüsseln werden Funksignale des Ostblocks eingefangen, abgehört und sogar gestört.

Im Laufe der Zeit entwickelt sich die Abhöranlage zur wichtigsten und größten des Spionagenetzwerks echelon der Alliierten. Sie fungiert damit für die dort Beschäftigten auch als Karrieresprungbrett im Bereich der Geheimdienste.

Die Field Station der amerikanischen Besatzer ist bis 1994 in Benutzung. Ohne die fünf markanten Radarkuppeln wäre der Teufelsberg heute wohl nicht der geheimnisvolle Ort, der er ist.

Nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Abzug der Alliierten dient die Anlage für die Luftüberwachung des Flugverkehrs. 1999 verkauft der Berliner Senat die Anlage. Alle Pläne für eine neue Nutzung scheitern jedoch. Der amerikanische Regisseur David Lynch will die Anlage 2007 kaufen, um dort mit der umstrittenen Maharishi-Stiftung eine „vedische Friedensuniversität“ zu errichten.

Street Art

Graffiti in der Abhörstation Teufelsberg von Alexey Komarov
© © Alexey Komarov (CC BY-SA 4.0) by wikimedia commons

Mittlerweile beherbergt der Teufelsberg eine große Street Art Ausstellung mit über 400 Werken. Monatlich kommen neue Werke von internationalen Künstler:innen hinzu.  
Für viele junge internationale Gäste ist die ausgestellte Street Art sogar aktuell der Hauptanlass für einen Besuch.

Mehr zum Thema Street Art finden Sie auch in unserer ABOUT BERLIN App

"Declassified" - Die neue temporäre Ausstellung auf dem Teufelsberg

Teufelsberg
© visitBerlin, Foto: Hendrik Wolter

Mehr über die ganze Geschichte und Entstehung des Teufelsbergs können Sie in der neuen temporären Ausstellung „Declassified – Das Geheimnis des Teufelsbergs“ erfahren. Diese bietet bisher weitgehend unbekannte aber spannende Einblicke in die Historie. Hervorgehoben werden insbesondere Ereignisse, die sich in den letzten 100 Jahren auf dem Teufelsberg abgespielt haben. Vom Mythos der Trümmerfrauen über den Kalten Krieg, internationale Spionage bis dahin, wie der Ort die weltweite Politik beeinflusst hat.

Anhand von Multimedia-Stationen in den ehemaligen dunklen Gängen der Station und Zeitzeugeninterviews wird die Geschichte anschaulich und verständlich erzählt. Ein Highlight der Ausstellung ist die Inszenierung der original erhaltenen Räume. Für Geschichts- und Kulturinteressierte und Fans von Spionagegeschichte ist „Declassafied – Das Geheimnis des Teufelsbergs“ ein Muss.

Berlin Unboxed: Teufelsberg Berlin: Spionage, Lost Place & Street Art

Beschreibung

Das Video gehört zur Folge „Teufelsberg Berlin: Spionage, Lost Place & Street Art “ von dem Podcast Berlin Unboxed, den visitBerlin betreibt. In diesem Video-Podcast nehmen wir euch mit auf eine faszinierende Erkundungstour zum Teufelsberg, einem der bekanntesten Lost Places Berlins und Symbol des Kalten Kriegs. Neben Drohnenaufnahmen und Videos von Ort und Street Art sind Interviewszenen zu sehen. Chris McLarren, der als US-Soldat in den 1970er Jahren hier tätig war, gibt Einblicke in die Zeit des Kalten Kriegs. Und die Berliner Urban-Art-Expertin Nora Richter gibt Einblicke in die Street Art auf dem Teufelsberg. Das VisitBerlin Logo ist im linken unterem zu sehen. Die Untertitel des Videos können im YouTube Player unter Einstellungen an- und ausgeschaltet werden. Für eine Transkription sollte das Video direkt auf YouTube angeschaut werden.

Eine weitere Attraktion

Das Alliierten Museum auf dem Teufelsberg wird betrieben durch den Verein „Alliierte in Berlin e.V.“. Das Museum befasst sich mit der Geschichte von Kriegsende 1945, bis 1994 die Alliierten Berlin wieder verlassen haben. Die Ausstellung ist zu Teilen interaktiv. Also haben Sie keine Scheu sich in eines der Ausgestellten Fahrzeuge zu setzen.

Der Besuch der Ausstellungen ist im regulären Eintrittspreis enthalten. 
 

Öffnungszeiten

  • Täglich  (365 Tage im Jahr) von 11 Uhr bis Sonnenuntergang geöffnet (letzter Einlass eine Stunde vor Sonnenuntergang)!
  • Das Gelände kann für Exklusivveranstaltungen, Filmdrehs oder ähnliches gemietet werden, bitte beachten Sie die Hinweise auf der Website des Anbieters für die daraus resultierenden Schließzeiten. 
  • Museum der Alliierten in Berlin: Öffnungszeiten täglich 12:30 – 18:30 Uhr (ab Oktober 2024 historische Ausstellung)
Teufelsberg in Berlin - ehemalige US-Abhörstation
Radarkuppel auf dem Teufelsberg © visitBerlin, Foto: Martin Gentischer

Tickets für Führungen und Touren

Erleben Sie die Geschichte des Westens auf einer Tour und genießen sie den 360 Grad Ausblick auf Berlin

Tickets für individuelle Stadttouren

Der Grunewald

Blick auf den Teufelsberg vom Drachenberg im Grunewald Berlin
Blick auf den Teufelsberg vom Drachenberg © visitBerlin, Foto: Dagmar Schwelle

Der Teufelsberg im Grunewald ist seit dem Fall der Mauer zu einem beliebten Berliner Kurzurlaubsgebiet geworden: Im Winter ist er genau der richtige Ort zum Rodeln oder für eine Massen-Schneeballschlacht. Im Sommer treffen sich die Berliner hier für Picknickausflüge und um verträumte Sonnenuntergänge zu beobachten – nicht zuletzt wegen des benachbarten Teufelssees. Ganzjährig sind Drachensteigen und Gleitschirmfliegen, Mountainbiking und Wandern im Grunewald angesagt. Auf der Havel gleiten im Sommer die Segelboote. Der Wanderweg entlang der Havel, der Havelhöhenweg, führt bis zum Wannsee nach Zehlendorf und bietet schöne Ausblicke auf das Gewässer.

Mehr über Berlins Kieze verrät Ihnen unsere Berlin-App Going Local.