Strandbad Wannsee
Der moderne Klassiker!
1907 eröffnet, verfügt das größte europäische Freibad an einem Binnengewässer über 1.275 Meter Sandstrand.
Der Wannsee in Berlin erwartet Sie: Wer das Eingangsgebäude des denkmalgeschützten Familienbades passiert, genießt einen majestätischen Ausblick auf einen Ausflugsort, der jahrzehntelang zu den beliebtesten sommerlichen Magneten Westberlins gehört.
Strandkorbverleih, Wasserrutsche, riesige Liegeflächen am Strand und im Park – hier bleiben keine Wünsche offen. Und wenn es ganz heiß wird in Berlin, dann können auf einer Gesamtfläche von 355.000 Quadratmetern bis zu 30.000 Badegäste untergebracht werden.
Wussten Sie schon, dass das Strandbad einen Tag vor der Eröffnung fast abgebrannt wäre?
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Beliebt bei Familien
In der Nachkriegszeit und während des Wirtschaftswunders der 1950er Jahre avanciert das Freizeitbad zu einem Sehnsuchtsort der West-Berliner. Heutzutage zieht es immer noch vor allem Familien hierher.
Grund dafür ist nicht nur der 1.275 Meter lange und 80 Meter breite, mit hellem Ostseesand aufgefüllte Strand, der für jeden Besucher ausreichend Platz bietet. Auch das flache, nur langsam tiefer werdende Wasser macht das Baden für jüngere Nichtschwimmer besonders sicher. Ein Spielplatz bietet genauso Abwechslung wie Bungee-Trampolin-Stationen oder Imbisse. Wer mag, kann sich außerdem einen Strandkorb mieten.
Rund zehn Prozent der Fläche sind FKK-Bereich. An sportlichen Aktivitäten bieten sich Beachvolleyball oder Fußball an. Eine Freizeitanlage mit Parkbereich und eine Uferpromenade laden zum Flanieren und Erholen ein. Ein Bootsverleih, Kinderspielplatz sowie verschiedene kulinarische Angebote runden das vielfältige Angebot ab. Also nichts wie raus zum Wannsee!
Erholung für alle
Ab 1907 gibt es eine offizielle Badestelle am östlichen Ufer des Wannsees, 1909 folgt das Freibad Wannsee, damals mit getrennten Bereichen für Frauen und Männer. Die hölzernen Bauten aus dieser Zeit brennen 1927 bei einem Feuer ab.
Während der Weimarer Republik kommt ein neues Körperideal auf: Die arbeitende Bevölkerung soll in ihrer Freizeit zum Ausgleich Licht, Luft und Sonne tanken, durch viel Bewegung und Gymnastik fit bleiben. Volksparks, Sportstadien und Freibäder entstehen.
Stadtbaurat Martin Wagner plant gemeinsam mit dem Magistratsoberbaurat Richard Ermisch nach dem Brand von 1927 eine neue Freizeitanlage am Ufer des Wannsees.
Ihr Entwurf sieht ein 1.000 Meter langes Gebäude mit zahlreichen Nutzungsmöglichkeiten vor: Neben dem Strandbad soll ein einheitlicher Komplex aus Restaurants, Heilbädern, Sport- und Spielplätzen entstehen.
Zwischen 1929 und 1930 wird ein Teil der Anlage realisiert, danach fehlen aufgrund der Weltwirtschaftskrise die finanziellen Mittel. Ab 1933 verhindern die Nationalsozialisten die Fertigstellung der modernen Anlage, sodass bis heute am Wannsee nur die Hälfte des geplanten Gebäudes zu sehen ist, immerhin noch mit einer Länge von über 500 Metern.
Ab Mitte 2004 beginnt eine umfassende Sanierung, wieder eröffnet wird das Strandbad Wannsee pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum im Jahr 2007.
Stimmiges Ensemble
Die von Wagner und Ermisch geplante Anlage ist im Stil der Neuen Sachlichkeit gehalten: vier große rechteckige Hallen mit klaren Formen, verbunden durch einen langen Säulengang. In diesem sind die Garderoben, Duschräume und Geschäfte untergebracht. Auf über 400 Quadratmetern bieten die Dächer Platz für Terrassen und Sportflächen.
Die mit gelben Klinkersteinen verkleideten Hallen sind terrassenförmig in den Hang am Ufer des Wannsees eingebettet. Die Gebäude harmonieren mit der Umgebung und erzeugen gleichzeitig einen Kontrast zu den grünen Kiefern des Grunewalds.
Grand Tour der Moderne
Zum 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum im Jahr 2019 entwickelte der Bauhausverbund eine Grand Tour der Moderne, die Architekturfans durch ganz Deutschland führt. Das Strandbad Wannsee ist Bestandteil dieser Themenroute.
Die weiteren Berliner Standorte als Grand Tour der Berliner Moderne:
Grand Tour der Berliner Moderne
Praktische Infos von visitBerlin
Das Strandbad Wannsee erreichen Sie mit den S-Bahn-Linien S 1 und S 7 (Haltestelle Nikolassee) und nach einem kurzen Fußweg (rund 1,2 Kilometer). Um die Stadt zu erkunden, empfehlen wir für den öffentlichen Nahverkehr die Berlin Welcome Card.