Park am Gleisdreieck
Gleisbetten zu Rosengärten
Ein Park mit urbarnem Flair ist der Park am Gleisdreieck in Kreuzberg.
In der Hauptstadt finden sich viele kleine und große Naherholungsflächen, gerade auch in den Innenstadtbezirken. Doch auch in Zukunft soll eine gesunde Mixtur aus Bebauung und Freiflächen gefunden werden. Jüngstes Beispiel für dieses stadtplanerische Konzept ist der neu entstandene Park am Gleisdreieck in Kreuzberg. Das Bahngelände um den Verkehrsknotenpunkt des Gleisdreiecks lag nach Ende des Zweiten Weltkriegs lange brach und entwickelte so fast unbemerkt eine abwechslungsreiche Vegetation. Durch dieses unverhofft gewonnene Rückzugsgebiet für Flora und Fauna und die dichte Bebauung der angrenzenden Quartiere formierte sich bald darauf eine Bürgergruppe, welche das Gelände dauerhaft begrünen wollte und damit schlussendlich auch Erfolg hatte. Eine starke Einbeziehung der Bürger zeichnete dann auch den Planungsprozess aus, in dem viele Anregungen und Kritiken der Anwohner eingearbeitet wurden. Der Park am Gleisdreieck wurde nach seiner endgültigen Fertigstellung im Jahr 2013 an die Grünanlagen des Regierungsviertels und des Potsdamer Platzes angeschlossen und hat diese nach Süden zum Schöneberger Südgelände erweitert. Der Ostteil des Parks ist im September 2011 eröffnet worden und ist mit 17 ha der größere Teil des Gesamtareals, das einmal 26 ha Naherholungsgebiet zwischen Tempelhofer Ufer und Yorckstraße schaffen wird. Eine ICE-Trasse durchläuft das Gelände in in Nord-Süd-Richtung und trennt auch die beiden Parkbereiche voneinander.
Der Park heute
Der Park wurde mit dem Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2015 für die herrausragende Qualität im Planungs- und Bauprozess bis hin zur Objekt- und Detailplanung ausgezeichnet. Wesentliches Element der Parkarchitektur ist der Erhalt der Ruderalflora, also des Wildwuchses, welcher die alte Bahnanlage in Beschlag genommen hat. Auch alte Signal- und Bahnanlagen finden sich und geben dem Park ein ganz besonderes Flair. Einen Besuch wert ist vor allem der interkulturelle Rosenduftgarten, der von verschiedenen Nachbarschaftsgemeinschaften gepflegt wird und mit einen bunten Mix an Pflanzungen aufwarten kann. Etwas aktiver geht es dagegen im Naturerfahrungsraum zu, der auch Großstadtkindern die Möglichkeit bietet, mal so richtig im Matsch zu spielen und die natürliche Umwelt hautnah zu erleben. Auch eine Museumsbahn verkehrt und führt das prägende Motiv des Eisenbahnursprungs fort. Skater können sich auf eine der größten Anlagen der Stadt freuen und auch auf den restlichen Freiflächen finden Läufer, Tischtennisspieler und Yoga-Freunde genügend Raum, ihren Passionen nachzugehen. Im Jahr 2013 wurde der Westteil des Parks eröffnet, in dem ebenfalls viel Freiraum für botanische und sportliche Aktivitäten bleiben soll.
Ein Park für Kinder
Die großen Rasenflächen bieten viel Platz für ein leckeres Picknick oder ein spontanes Ballspiel. Im Naturerfahrungsraum können außerdem Kinder zwischen 6 und 12 Jahren Tiere und Pflanzen kennenlernen, Verstecken spielen oder, im Sommer, in den dann mit Wasser angefüllten Mulden planschen. Und natürlich warten auf dem Gelände auch noch einige Spielplätze darauf, von kleinen und größeren Kindern erobert zu werden.