Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt. So die weisen Worte A. Einsteins. Tatsächlich muss man in Berlin nicht zwangsläufig tief in die Tasche greifen, um einmalige Momente zu erleben. Sicher, das Nationaldenkmal im Viktoriapark ist nicht so hoch wie der Fernsehturm oder Panoramapunkt, aber nirgends sonst in Berlin kann ich so herrlich die Aussicht über die Stadt genießen, während zu meinen Füßen ein Wasserfall den Hügel hinab plätschert.
Umsonst und Draußen
Unter den 440 Galerien in Berlin befindet sich auch die East Side Gallery als längste dauerhafte Open-Air-Ausstellung der Welt. Und der Besuch dieses über ein Kilometer langen ehemaligen Mauerstücks ist kostenlos! Darüber hinaus bietet das Gaslaternen-Freilichtmuseum im Tiergarten ganz umsonst Einblick in die Historie der europäischen Straßenbeleuchtung zwischen 1826 und 1956. Und nicht nur hier verströmen bei Einbruch der Dunkelheit einzigartige Laternen wie die “Wilmersdorfer Witwe” oder “Bullenbein” ihr warmes Licht, ebenfalls wunderschön ist ein abendlicher Spaziergang zwischen den Altbauten im Danckelmann-Kiez.
Günstige Stadttouren
Dass die öffentliche Bus-Linie 100 eine ähnliche Route wie die Sightseeing-Busse nimmt, ist mittlerweile kein Geheimtipp mehr – wer sich jedoch eine Stunde Zeit nimmt, um eine komplette Tour mit der Ringbahn (S-Bahn Linie 41 und 42) zu machen, merkt schnell, dass dies eine Stadtrundfahrt im wahrsten Sinne des Wortes ist. Mit der Berlin WelcomeCard hat man dabei übrigens nicht nur freie Fahrt im gesamten ÖPNV, sondern erhält auch noch Ermäßigungen für viele Berliner Attraktionen.
Süß und gratis
Süße Informationen rund um die Speise der Götter, den Kakao, bietet die Schokoladenausstellung in der Bunten Schokowelt von Ritter Sport. Alte Handwerkskunst gibt es in der Bonbonmacherei zu bewundern, wo im zuckrig duftenden Souterrain original Berliner Bonbons direkt über dem Feuer gekocht werden. Selbst ein leckeres Vier-Gänge-Menü ist in Berlin für kleines Geld zu haben: Gegenüber der Zionskirche (in Mitte) haben Ralf Kern und Marcus Purkot 2011 das gemütliche, kleine Restaurant Der Hahn ist tot mit Faible für deutsch-französische Landküche eröffnet. Unterschiedliche Holztische und Stühle, wunderschöne Kristallgläser und eine purpurrot leuchtende Tapete mit Weintraubenmuster – im “toten Hahn” herrscht eine ganz einmalige Atmosphäre. Für derzeit 21 Euro kann man sich aus den verschiedenen Speisen ein Menü zusammenstellen. Mein absoluter Favorit ist das Coq au vin als Hauptgang und in der Saison die Moules-Frites. Fazit: Berlin kostet nicht die Welt – die Erinnerungen an einen Tag in der Weltstadt sind jedoch unbezahlbar. Und Alltag? Den kennen wir hier nicht, täglich eröffnen sich neue Möglichkeiten, die Stadt zu erobern. Daher habe ich noch ein paar kostenlose Tipps für jeden einzelnen Wochentag zusammengestellt: Berlin – eine Woche für wenig Geld (2/2)
Geschrieben von Anna Bockhoff