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Spandauer Forst
© Fotograf: BILDSCHÖN/Runge

Spandau: der grüne Südwesten Berlins

Malerische Natur und spannende Orte am Havel-Radweg

Im Südwesten Berlins, im grünen Bezirk Spandau, erwartet Sie Natur pur mit ausgedehnten Waldstücken, einem der bekanntesten Seen der Hauptstadt und vielen kleinen und großen Ausflugszielen für die ganze Familie. Praktischerweise liegen viele der Attraktionen an einem der schönsten Radwege der Hauptstadt, dem Havel-Radweg. Nichts wie los also in die Natur. Erkunden Sie die besonderen Schönheiten eines der zwölf Berliner Bezirke.

Los gehts...

Der Havel-Radweg führt auf 394 Kilometern von der Havel-Quelle bei Ankershagen bis hin zur Mündung in die Elbe bei Gnevsdorf. Keine Sorge, ganz so lang wird die heutige Tour nicht. Aber ein gutes Stück Havel-Radweg führt auch durch den Berliner Bezirk Spandau und damit vorbei an einigen wirklich idyllischen Orten.

Scharfe Lanke
© visitSpandau, Foto: Claudia Schwaier

Der erste Höhepunkt erwartet Sie schon vor dem eigentlichen Start – die Anreise. Denn um zum Startpunkt des Ausflugs zu kommen, überqueren Sie erstmal den Wannsee. Am besten geht das mit der BVG-Fähre. Ihre Fahrräder können Sie problemlos mit an Bord nehmen und auch was die Fahrscheine angeht, haben wir gute Nachrichten. Ein einfaches BVG-Ticket genügt (vergessen Sie bitte das Fahrrad-Ticket nicht!) und schon bringt Sie die Fähre sicher und wohlbehalten zum Hafen Kladow.

Ausflugsziel Hafen Kladow

Endlich wieder Festland unter den Füßen, Zeit für eine erste kleine Stärkung. Der Hafen Kladow ist dafür genau die richtige Adresse: ein wahres Kleinod an der Havel und im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel für Groß und Klein. Bevor Sie Ihre Tour starten, können Sie hier in einem der Lokale direkt am Wasser entspannen und sich dann aufmachen zu einem ersten Ausflugsziel, dem Landhausgarten Dr. Max Fraenkel.

Sommercafe im Landhausgarten Dr. Max Fränkel
Landhausgarten Dr. Max Fränkel © visitBerlin, Foto: Dagmar Schwelle

Die kleine Oase mit Wäldchen, künstlichem Bach, Obstbäumen und Gemüsebeeten entschleunigt ungemein und sorgt dafür, dass Sie die trubelige Großstadt im Handumdrehen vergessen werden.

Ein Spaziergang und köstlicher Kuchen im Gutspark Neukladow

Café im Gutshaus Neukladow
© visitBerlin, Foto: Dagmar Schwelle

Vom Hafen Kladow ist es nur ein Katzensprung bis zu unserem nächsten Tipp, dem Gutspark Neukladow. Das idyllisch gelegene Herrenhaus im Stil des preußischen Baumeisters Friedrich Gilly ist heute das Café Gutshaus Kladow. Der perfekte Ort, um in der Natur mit Blick auf die Havel und einem leckeren Stück Kuchen auf dem Teller zu entspannen. Dass Sie hier – wie in einem anderen Jahrhundert bereits die Mutter von Bismarck – ungestört inmitten der Natur entspannen können, haben Sie übrigens der miserablen Verkehrsanbindung des Gutshauses am Ende des 19. Jahrhunderts zu verdanken. Der damalige Besitzer Robert Guthmann wollte den weitläufigen Park in Parzellen aufteilen und an wohlhabende Berliner Großbürger:innen verkaufen. Diese zeigten aber aufgrund der schlechten Verkehrsanbindung wenig Interesse, weswegen Sie heute den ganzen Park für sich genießen können: 

Lenken Sie Ihren Blick auf den alten Baubestand auf der Plateau-Anlage, besuchen Sie Künstler:innen, die ihre Werke ausstellen und lassen Sie Ihren Blick weit über Havel und Wannsee schweifen.

Luftfahrtgeschichte inmitten der Natur im Militärhistorischen Museum

Nicht weit entfernt vom Gutspark Neukladow erstreckt sich, links der Havel gelegen, der ehemalige Militärflughafen Berlin-Gatow. Dort befindet sich heute das Militärhistorische Museum. Als Ausflugsziel für natursuchende Großstädter:innen eignet sich das geschichtsträchtige Areal definitiv: Hier können Sie Ihr Bedürfnis nach frischer Luft stillen und sich auf eine der weltweit größten Ausstellungen zur historisch-militärischen Luftfahrt in Deutschland freuen. Denn auf dem weitläufigen Gebiet entdecken Sie eine enorme Bandbreite militärischer Flugobjekte aus vergangenen Zeiten wie Hubschrauber, einstige Jagdbomber bis hin zu Atomwaffenträgern, aber auch U-Boot-Jäger. Verpassen Sie nicht die sogenannten "Rosinenbomber", sie versorgten Berlin während der Blockade 1948/49 über viele Monate hinweg mit Lebensmitteln. Gut, wenn Sie per Fahrrad unterwegs sind, so können Sie das weitläufige Gelände bestmöglich erkunden. Tipp: Verpassen Sie nicht die aktuellen Ausstellungen des Museums im Hangar 3 und im Towergebaude des ehemaligen Fluhafens Tempelhof. 

Im Berg versteckt: Fort Hahneberg

Fort Hahneberg
© visitSpandau, Foto: Dagmar Schwelle

Es ist so sehr in den Hahneberg hinein versenkt, dass Sie es glatt übersehen können: das letzte preußische Artilleriefort aus dem 19. Jahrhunderts, Fort Hahneberg. Spannend: So wenig sichtbar es ist, so prominent seine wechselhafte Geschichte: Im 20. Jahrhundert als Werkstatt für Segelflugzeuge genutzt, wurden hier im Jahr 2008 Szenen des amerikanischen Blockbusters Inglourious Basterds von Quentin Tarantino abgedreht. Heute sind die alten Gemäuer das Zuhause vieler geschützter Fledermausarten.

Hoch hinaus auf den Windmühlenberg

Der letzte Stopp Ihres Ausflugs führt Sie hoch hinaus und mitten ins Naturschutzgebiet. Bis zu 52 Meter über dem Meeresspiegel erhebt sich der Windmühlenberg mit seiner Bockwindmühle in Gatow. Genießen Sie von hier aus die herrliche Aussicht und die Geschichte dieses besonderen Ortes:

Die heutige Windmühle ist historisch, krönt den Windmühlenberg jedoch erst, seitdem sie 2008 aus der Prignitz geholt und am neuen Ort wieder aufgebaut wurde. Sie soll das alte Wahrzeichen möglichst getreu ersetzen. Aber was geschah mit der Original-Windmühle an diesem Ort? Ein tragisch-komischer Nebenaspekt aus der Geschichte: Das Original wurde 1921 für Dreharbeiten am Film „Die Liebesabenteuer der schönen Evelyne oder die Mordmühle am Evanshill“ - ganz dem Verlauf des Drehbuchs entsprechend -kurzerhand niedergebrannt.