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Parkanlagen am Potsdamer Platz

Parks als Geschichtslehrer

Kann eine Rasenfläche auf dem ehemaligen Niemandsland zwischen Ost- und West-Berlin etwas über die Geschichte Berlins erzählen? Ja, sie kann! Das Amsterdamer Architekturbüro DS Landschaptsarchitecten entwarf für den Potsdamer Platz zwei Parks, die grüne Oase und Geschichtsstunde in einem sind: den Tilla-Durieux- und den Henriette-Herz-Park.

Nicht weit vom Filmhaus am Potsdamer Platz entfernt befindet sich der Tilla-Durieux-Park, benannt nach einer in Berlin aktiven und populären Schauspielerin. Der Park zwischen Gabriele-Tergit-Promenade und Linkstraße besteht aus zwei schräg ansteigenden Rasenflächen, die sich „um ihre Achse drehen“. Nach der Idee der Landschaftsarchitekten „rollt“ der minimalistische Park von Osten nach Westen und erinnert so an die bewegte Stadtgeschichte – auch mehrere Riesenwippen visualisieren diesen Effekt. Gleichzeitig spiegelt er die sich ständig wandelnde Stadt wider.

Einstiger Bruch zwischen Ost und West

Der Henriette-Herz-Park hinter dem mächtigen Gebäudekomplex des Beisheim-Centers nimmt ebenfalls gestalterisch Bezug auf die deutsche Teilung. DS Landschaptsarchitecten kooperierte hier mit dem Künstler Shlomo Koren. Auf einer dreieckigen Fläche wurden vier „Erdschollen“ aus Rasen und rotem Granit angeordnet, die den Bruch zwischen Ost und West symbolisieren. Auch hier eröffnen sich interessante Ausblicke – vom Potsdamer Platz bis zum Tiergarten. Im Sommer blühen blaue, zarte Scilla auf den Grasflächen. Der Park ehrt eine der führenden Berliner Salonnièren der Frühromantik.