Schloss Friedrichsfelde
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Lustschloss, landwirtschaftlicher Hof bis zur Tierklinik – das ist die Kurzfassung der Geschichte des Schloss Friedrichsfelde. Kommen Sie vorbei!
Im Schloss Friedrichsfelde können Sie eine Zeitreise durch die Berliner Kulturgeschichte antreten: die Wände bespannt mit Tapeten aus Blumenmustern und Tieren; überall hängen Portraitgemälde ehemaliger Bewohner; in edlen Vitrinen stehen Berliner Porzellane und brandenburgisches Glas. Und von den Decken strahlen prächtige Kronleuchter. Schloss Friedrichsfelde zeigt noch heute, wie eine repräsentative Residenz im 18. Jahrhundert ausgesehen hat.
Das Schloss im Laufe der Zeit: vom Lustschloss zum Mustergut moderner Landwirtschaft und dann zur Tiernotunterkunft. Dazwischen ist es Quartier französischer Soldaten und das Gefängnis eines geschlagenen sächsischen Königs.
Im „Geschichtszimmer“ des Ostflügels gibt es eine neue Dauerausstellung: sowohl die rund 400-jährige wechselvolle Historie des Schlosses wird dargestellt, als auch den Besucher*innen spannende Einblicke in die Geschichte Berlins ermöglicht - ausgehend von 1237 mit der ersten urkundlichen Erwähnung von Cölln, einer der beiden Städte, aus denen sich Berlin entwickelte. Ferner legt die Ausstellung ihren Fokus auf historische Meilensteine des Schloss Friedrichsfeldes in den darauffolgenden Jahrhunderten: auf seine Architekturgeschichte, auf Plünderungen, Niedergang und Wiederaufbau.
Baubeginn im 17. Jahrhundert
Vielleicht erkennen Sie eine kleine Ähnlichkeit zum Schloss Köpenick. Das Schloss Friedrichsfelde ist nämlich ebenfalls das Werk des Architekten Johann Arnold Nering. 1695 beginnt hier der Bau, erst wenige Jahre zuvor ist das Schloss Köpenick fertiggestellt worden – und das ist nicht weit entfernt. Als gut gemeintes Geschenk erhält der holländische Marinedirektor Benjamin Raule für seine Verdienste vom Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg 1685 ein Stück Land von Rosenfelde, dem heutigen Gebiet Friedrichsfelde. Die vom Kurfürsten erhaltene „Prämie“ nutzt Raulé, um für sich ein Lustschloss im holländischen Landhausstil zu errichten.
Umgestaltung im 18. Und 19. Jahrhundert
Das Schloss Rosenfelde bewohnt der Marinedirektor nur für drei Jahre. Dann fällt er in Ungnade und das Anwesen geht an die Hohenzollern-Familie zurück. Zu Ehren des 1688 verstorbenen Kurfürsten Friedrich Wilhelm wird das Schloss Rosenfelde 1699 in Friedrichsfelde umgetauft. 1717 wird das Anwesen wieder als Geschenk übertragen – diesmal an den Markgrafen Albrecht Friedrich von Brandenburg-Schwedt. Dieser vergrößert das Schlosses in der Breite und führt barocke Elemente, wie die Balustrade, ein. Im Laufe des Jahrhunderts wechseln mehrmals die Besitzer des Schlosses und somit die Innen- und Außenansicht. Peter Biron Herzog von Kurland gestaltet ab 1785 das Innere im frühklassizistischen Stil; die Außenfassade folgt ab 1800 unter Herzogin Katharina von Holstein-Beck. Die Verwandte des russischen Zarenhauses empfängt in Friedrichsfelde hochkarätige Angehörige der Zarenfamilie.
Ab 1816: Landwirtschaft, Tierklinik und Tierpark
Mit dem Kauf des Schlosses durch die Familie Treskow 1816 endet die Ära des Schlosses als höfisch-fürstliche Residenz. Carl von Treskow entwickelt hier eine Landwirtschaft nach Thaerschen Vorbild. 1821 wird der Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné gerufen um den Park zu gestalten. Dessen Landschaftspark ist bis heute zu erkennen.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wird das Schloss Friedrichsfelde der Familie Treskow enteignet. Sowjetische Truppen plündern die Räumlichkeiten. Mit der Tierparkgründung 1955 wird gleichzeitig das Schloss integriert. Es dient als Direktionsgebäude, Tierunterkunft und -klinik. Von 1970 bis 1981 folgen aufwendige Renovierungsarbeiten, um die vielfältigen Gebrauchsspuren des Schlosses zu beseitigen und den einstigen Glanz wiederherzustellen.
Heute: Der alte Glanz ist wiederhergestellt
Heute zeigt sich das Schloss als frühklassizistische Residenz des 18. Jahrhunderts. In den Fluren hängen Portraits der Bewohner und in Vitrinen präsentiert sich einzigartig klassizistisch gestaltetes Porzellan.
Im Festsaal sind Besucher:innen regelmäßig zu erstklassigen klassischen Konzerten eingeladen. Daneben gibt es eine zoologische Ausstellung und eine weitere über die Schlossgeschichte und ihre unterschiedlichen Bewohner.
Hinweise:
- bei Konzerten und Veranstaltungen schließt das Schloss 90 Minuten vor Veranstaltungsbeginn
- der reguläre Tierparkeintritt berechtigt auch zum Besuch des Schloss Friedrichsfelde, es fällt kein zusätzlicher Eintritt an
- das Schloss kann auch ohne Führung besichtigt werden