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Fahrradroute Kriegsende - Mockup Fahrrad mit Handy
Fahrradtour zum Kriegsende auf der ABOUT BERLIN App © Wirtschaftsförderung Steglitz-Zehlendorf, Foto: Steven Ritzer

Fahrradtour zum Kriegsende in Berlin

Mit dem Rad zu historischen Gedenkorte von Berlin Mitte zum Wannsee

Bei dieser thematischen Fahrrad-Tour zum 8. Mai 1945 kommen Sie an zahlreichen historischen Orten und Gedenkstätten vorbei, die von der Zeit des II. Weltkriegs zeugen. 

In unserer Story-App ABOUT BERLIN finden Sie ausführliche Hintergrundgeschichten zu den einzelnen Orten. Historisches Bildmaterial, Zeitzeugen im Video-Interview sowie eine Audiokollage von original Tagebucheinträgen aus den letzen Kriegstagen ergänzen das Angebot.

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Die Route von Mitte bis Wannsee

Segelboote auf dem Wannsee
© visitBerlin, Foto: Wolfgang Scholvien

Die 28,4 Kilometer lange Tour führt auf größtenteils fahrradfreundlichen Routen von der Stadtmitte vorbei an zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Gedenkorten entlang Spree und Tiergarten über Kurfürstendamm und die Königsalle zum Grunewald. Von hier geht es auf dem Radschnellweg Königsweg-Kronprinzessinnenweg bis zum Wannsee. 

Start: Ehemaliges Arbeitsamt in der Gormannstraße

Am 5. November 1923 versammelten sich hier tausende Erwerbslose vor dem Arbeitsamt in der Gormannstraße, um Unterstützungsgelder zu bekommen. Um 11 Uhr wird der Menge mitgeteilt, dass es kein Geld geben wird. Die Menschen suchten daraufhin nach Schuldigen, Völkische Hetzer wiegeln die Menge gegen die Juden aus dem Scheunenviertel auf. Es kam zu ersten Ausschreitungen, zum Pogrom in der jungen Republik.

Linienstraße

Kiezleben Rosenthaler/Ecke Linienstraße
© visitBerlin, Foto: Arthur F. Selbach

Weiter geht es auf der Linienstraße. Auf dieser ausgewiesenen, zwei Kilometer langen Fahrradstraße kommen Sie sicher durch die Innenstadt bis zum Oranienburg Tor, wo Sie links in die Chausseestraße abbiegen. In der Linienstraße wohnte übrigens auch Franz Bieberkopf, Protagonist aus Alfred Döblins Roman Berlin Alexanderplatz.

Kronprinzenbrücke

Spreebogen im Regierungsviertel
© visitBerlin, Foto: Philip Koschel

Von der Chausseestraße biegen Sie rechts auf die Reinhardtstraße und fahren auf die Kronprinzenbrücke über die Spree zu. Hier bietet sich Ihnen eine perfekte Sichtachse auf das Regierungsviertel.

Reichstag

Reichstagsgebäude mit Quadriga
© visitBerlin, Foto: Mike Auerbach

Bis heute gibt es keine historischen Dokumente, die eine Beteiligung der Nationalsozialisten am Reichstagsbrand beweisen können. Und doch wird dieses Ereignis zum Symbol für die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten. Propagandaminister Joseph Goebbels nutzt den Brand als Vorwand zur Ausschaltung der politischen Gegner. Wenige Stunden nach dem Brand verhaften die Nationalsozialisten Hunderte KPD-Funktionäre in Berlin. Im Laufe des Tages setzt das Reichskabinett setzt die demokratischen Grundrechte außer Kraft.

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Denkmal für die ermordeten Juden Europas

Holocaust-Mahnmal in Berlin vor blauem Himmel
Denkmal für die ermordeten Juden Europas © visitberlin, Foto: Philip Koschel

Welch schreckliche Folgen die Machtübernahme der Nationalsozialisten nach sich zog, daran erinnert das Denkmal für die ermordeten Juden Europas. 2711 Stelen zeugen hier als unverrückbare Mahnmale symbolisch vom Leiden und Sterben von Millionen von Menschen. Nehmen Sie sich etwas Zeit, um sich Ort der Information mit den Geschichten der namentlich bekannten jüdischen Opfern des Holocausts zu befassen. Es würde sechs Jahre, sieben Monate und 27 Tage dauern, die Hörbiographien aller bekannten Opfer im Raum der Namen vorzulesen.

Geschichtsmeile Wilhelmstraße

Antikes Foto Bebelplatz und Staatsbibliothek
Bild vom Bebelplatz schwarz weiß © iStock.com, Foto: ilbusca

Die Tour führt Sie weiter auf die Geschichtsmeile Wilhelmstraße, auf die Sie rechts abbiegen. Seit Bismarck ist die Wilhelmstraße Symbol für politische Macht. Seit 1919 residiert hier das deutsche Staatsoberhaupt, der Reichspräsident. Am 30. Januar 1933 übernehmen die Nationalsozialisten die Ministerien der Weimarer Republik. Neben den Gebäuden erinnern mehrere Gedenk- und Informationstafeln an diese Zeit. Sie kommen an der ehemaligen Reichskanzlei vorbei, am ehemaligen Propaganda- und am ehemaligen Reichsluftfahrtsministerium.

Orte wider das Vergessen

Topographie des Terrors

Hier befanden sich die Zentrale der Geheimen Staatspolizei (Gestapo), die Reichsführung-SS und der Sicherheitsdienst (SD) der SS sowie ab 1939 das Reichssicherheitshauptamt. Von hier aus organisiert das NS-Regime mit dem geschaffenen Konzentrationslagersystem ihre Politik der Verfolgung und Vernichtung von politischen und „rassischen“ Gegnern im Deutschen Reich und in den besetzten Gebieten. Zwar steht auf dem Gelände heute kein Gebäude mehr aus Vorkriegszeit, doch das Ausstellungs- und Dokumentationszentrum bietet einen umfassenden Einblick. Zum Gelände gehört auch das längste erhaltene Reststück der Berliner Mauer im Zentrum Berlins.

Gedenkstätte für die “Euthanasie-Opfer” des Nationalsozialismus

T4 Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Morde
T4 - Gedenk- und Informationsort © Stiftung Denkmal, Foto: Marko Priske

Passieren Sie nun den Gropiusbau und biegen Sie rechts auf die Stresemannstraße ab und fahren auf den Potsdamer Platz zu. Hier biegen Sie links auf die Potsdamer Straße ab. Am Sony-Center vorbei fahren Sie auf die Philharmonie zu. Nicht weit von hier, in der Tiergartenstraße 4 befindet sich die Gedenkstätte für die “Euthanasie-Opfer” des Nationalsozialismus.

NS Gedenkorte

Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin
Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin © visitBerlin, Foto: Tanja Koch

Weiter geht es auf der Potsdamer Straße durch das heutige kulturelle Zentrum Berlins, vorbei am Kulturforum und der St. Matthäus-Kirche. Auf Höhe der Neuen Nationalgalerie biegen Sie rechts auf die Sigismundstraße und dann links auf die Stauffenbergstraße. Im Hof des Bundesministeriums für Verteidigung sehen Sie die Skulptur eines jungen Mannes mit gebunden Händen. Die Inschrift zu Ehren der Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944 lautet: „Ihr trugt die Schande nicht, Ihr wehrtet Euch, Ihr gabt das große ewig wache Zeichen der Umkehr, opfernd Euer heißes Leben für Freiheit, Recht und Ehre“.

Mahnort Kurfürstenstraße

Mahn-Ort Kurfürstenstrasse, Bushaltestelle
Mahn-Ort Kurfürstenstrasse © Foto: Sargoth/wikimedia CC-BY-SA 4.0

Biegen Sie am Landwehrkanal rechts ab und nehmen Sie die Brücke am Lützowplatz. Über die Schillerstraße geht es weiter zur Kurfürstenstraße. Die Bushaltestelle hier ist ein Mahnmal. Denn wenige Meter hinter der Haltestelle stand das Gebäude des ehemaligen Judenreferats, einer Abteilung der geheimen Staatspolizei. Heute steht hier ein 60er-Jahre Bau, in dem Touristen übernachten. Die Buslinie 100, an deren Strecke die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Berlins liegen, fährt im Fünf-Minuten-Takt vorbei. 

Mit dem 100er Bus durch Berlin

Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche

Sightseeing mit dem Bus 100
Gedächtniskirche, Sightseeing mit der Busline 100 © visitBerlin, Foto: Günter Steffen

Weiter geht es in Richtung Zoo. Bevor Sie das berühmten Elefantentor erreichen biegen Sie links auf die Nürnberger Straße ab und dann rechts in die Tauentzienstraße zur Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, dem wohl bekanntesten Wahrzeichen Berlins, dessen zerstörter Kirchturm zum Frieden mahnt.

Mahnmal Gleis 17

Gleis 17
© Till Krech from Berlin, Germany [CC BY 2.0]

Sie folgen weiter dem Kurfürstendamm bis Halensee, kreuzen die Bahngleise und den Rathenauplatz und biegen rechts auf die Köngisallee ab. Am Gedenkstein für Walther Rathenau, dem am 24. Juni 1922 ermordeten Reichsaußenminister der deutschen Republik, folgen Sie der Erdener Straße und biegen dann links in die Trabener Straße ein. Am Bahnhof Grunewald erinnert die Bronzetafel Mahnmal Gleis 17 an die Deportationszüge, mit denen tausende von Juden aus Berlin heraus in Konzentrations- und Arbeitslager deportiert wurden.

Haus der Wannsee-Konferenz

Haus der Wannsee-Konferenz
Haus der Wannseekonferenz © wikimedia commons, Foto: A.Savin CC-BY-SA 3.0/FAL

Überqueren Sie hier die Gleise hin zum Grunewald und biegen Sie links ab. Nun befinden Sie sich auf dem Radschnellweg Königsweg-Kronprinzessinnenweg, der Sie über eine schnurgerade Strecke durch den Wald bis zum Wannsee führt. Eine Dauerausstellung im Haus der Wannsee-Konferenz beschäftigt sich mit dem Thema Antisemitismus und was bis heute von ihm geblieben ist. 

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Tipp:

Rund um den Wannsee finden Sie zahlreiche schöne Plätze, um sich zwischendurch auch mal eine Pause zu gönnen. Mit der S1 kommen Sie bequem zurück in die Innenstadt.