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Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin
Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin © visitBerlin, Foto: Tanja Koch

Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Wie sich Menschen dem Nationalsozialismus widersetzten

Mutige Menschen versuchen in der NS-Zeit, die Diktatur zu stürzen – und opfern ihr Leben. Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand erinnert an sie.

Am Morgen des 20. Juli 1944 fliegt Claus Schenk Graf von Stauffenberg zu einer Besprechung im Führerhauptquartier Wolfsschanze in Ostpreußen. Im Gepäck: ein Sprengsatz, um Adolf Hitler zu töten und das nationalsozialistische Regime zu stürzen. Der Versuch misslingt. Noch in derselben Nacht, wenige Minuten nach Mitternacht, werden Stauffenberg und seine Mitverschwörer im Hof des Bendlerblocks in Berlin hingerichtet.

Heute erinnert an dieser Stelle die Gedenkstätte Deutscher Widerstand nicht nur an Graf von Stauffenberg, sondern an alle mutigen Menschen und Gruppen, die sich dem Nationalsozialismus widersetzten. Seit 1953 ist der Ehrenhof Ort der Erinnerung. 1968 wurde die Ausstellung und Bildungsstätte eröffnet.

Ein Ort der Geschichte: Der Bendlerblock

Der Gebäudekomplex Bendlerblock wird zwischen 1911 und 1914 für das Reichsmarineamt gebaut. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zieht auch die neu geschaffene Reichswehrführung in das Gebäude ein. Während des Nationalsozialismus sind im Bendlerblock Teile der Seekriegsleitung sowie des Amtes Ausland/Abwehr untergebracht. Auch das Oberkommando des Heeres hat hier seinen Sitz. Hier arbeitet General Friedrich Olbricht den Staatsstreichplan gegen Hitler aus.

Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg ist seit 1943 Stabschef des Allgemeinen Heeresamtes und nimmt an Lagebesprechungen im Führerhauptquartier Wolfsschanze in Ostpreußen teil. Am 20. Juli 1944 unternimmt er dort einen Bombenanschlag auf Hitler. Doch Hitler überlebt, der Staatsstreich scheitert. Noch in derselben Nacht werden die Widerstandskämpfer Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Friedrich Olbricht, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Werner von Haeften im heutigen Ehrenhof des Bendlerblockes hingerichtet.

Erinnerungen an den Widerstand

Am 20. Juli 1952 wird der Grundstein für ein Ehrenmal im Innenhof gelegt. Ein Jahr später enthüllt der damalige Bürgermeister Ernst Reuter das Ehrenmal. Am 20. Juli 1968 eröffnet eine Gedenk- und Bildungsstätte mit einer ständigen Ausstellung über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Auf Initiative des damaligen Regierenden Bürgermeisters Richard von Weizsäcker wird die Gedenkstätte Ende der 1980er Jahre erweitert. Von nun an dokumentiert sie nicht nur das Attentat von Stauffenberg, sondern den gesamten deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus.

2014 wird die Ausstellung erneuert. Sie zeigt Ihnen anhand von 1.000 Fotos und Dokumenten den Widerstand der Arbeiterbewegung, in der Kirche, von Künstlern und Kreativen, von Juden, Sinti und Roma und von den sogenannten Stillen Helden, die Helfer für untergetauchte Juden und Flüchtlinge waren. Die Ausstellung zeigt ihre Entwicklungswege, persönlichen Motive und Netzwerke auf. Weitere Kapitel sind dem Attentat von Georg Elsers im November 1939, dem Kreisauer Kreis, der Weißen Rose und der Roten Kapelle gewidmet. Sie gehen nicht nur dem Widerstand dieser Menschen und Gruppen auf die Spur, sondern zeigen auch die Gegenreaktion und den Terror der nationalsozialistischen Diktatur auf die Aktionen des Widerstands.

Jeden Sonntag um 15 Uhr finden öffentliche Führungen statt.

Öffnungszeiten

Montag 9:00 – 18:00
Dienstag 9:00 – 18:00
Mittwoch 9:00 – 18:00
Donnerstag 9:00 – 20:00
Freitag 9:00 – 18:00
Samstag 10:00 – 18:00
Sonntag 10:00 – 18:00