Funkturm
Der Fernsehturm der City West
Was für die Pariser der Eiffelturm ist – ist für den Berliner der Funkturm. Vielleicht kennen sie ihn noch nicht, denn er ist weniger berühmt und doch eine Besichtigung wert. Überzeugen Sie sich selbst vom kleinen Verwandten des Eiffelturms.
Die Baugeschichte des Funkturms
Ganze zwei Jahre dauert der Bau des Sendemastes. Die Stahlgitterkonstruktion erinnert an das wohl bekannteste Wahrzeichen Frankreichs, denn die Pläne des Architekten Heinrich Straumer sind angelehnt an den Pariser Eiffelturm. 1926 wird der damals Lange Lulatsch genannte Sendemast zur 3. Deutschen Funkausstellung feierlich eröffnet. Das erste Fernsehbild der Welt wird noch im selben Jahr von hier ausgestrahlt. Die nächste Premiere folgt 1929 mit der ersten Funkübertragung.
Einer der bekanntesten Physiker steht 1930 zu Füßen des Stahlkonstrukts und hält die Eröffnungsrede der 7. Deutschen Funkausstellung. Es ist das Genie Albert Einstein, der sich den Besuch des Funkturms nicht entgehen lassen will. Die Bedeutung des Rundfunks zur damaligen Zeit – heute kaum mehr vorstellbar.
Zerstörung und Restaurierung
In den folgenden Jahren gewinnt das Messegeschäft an Bedeutung. Rund um den Funkturm befindet sich noch heute das größte Messegelände der Hauptstadt. Ein Feuer in den Messehallen schlägt 1935 große Flammen und zerstört Teile des Turms. Aber auch Kriegsgranaten haben den Funkturm nicht in die Knie zwingen können – obwohl er zeitweise nur noch auf drei Hauptstreben stand.
Der 600 Tonnen schwere Riese wird nach dem Krieg repariert und restauriert. Alle zwölf Jahre bekommt er nun einen neuen Metallschuppenpanzerfarb-Anstrich und bringt damit jedes Mal weitere neun Kilo auf die Waage. Bei etwas stärkerem Wind kann sich die Spitze des Turms schon gute 40 Zentimeter bewegen. Aber keine Angst: abgebrochen ist sie dadurch noch nie.
Der Ausblick vom Funkturm
Heute dient der Lange Lulatsch dem regionalen Polizei- und Mobilfunk als Sendemast. Aber auch Touristen bietet er eine Anlaufstelle für einen Blick über die Stadt. Den 150 Meter hohen Funkturm können Sie bis zur Aussichtsplattform in 126 Metern erklimmen. Von dort werden Sie mit einem fantastischen Blick über die City West belohnt.
Nach bereits 287 Stufen erreichen Sie die Restaurantplattform und können hier eine Pause einlegen. Stärken Sie sich hier für den weiteren 360-stufigen Aufstieg bis zur Aussichtsplattform. Wer durch den Besichtigungsmarathon in Berlin etwas erschöpfter ist, kann auch mit dem gläsernen Aufzug den Weg in die Höhe antreten.
Erlebnisgastronomie
Wie schmeckt wohl eine Ochsenschwanzsuppe oder eine Kutterscholle in 55 Metern Höhe? Probieren Sie sich doch einfach durch die Mittagskarte des Funkturm-Restaurants. Monatlich wechselnde Gourmet-Themenbuffets am Abend begeistern auch Ihren kulinarischen Gaumen. Im Jugendstilambiente lässt es sich wie in den Goldenen Zwanzigern speisen.
Bitte beachten Sie, dass das Restaurant bis auf Weiteres geschlossen ist.
Öffnungszeiten
Di -So |
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