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Ein dokumentarischer Tanzabend mit Publikum von Sasha Waltz & Guests mit Rimini Protokoll

Gefühle, Lachen, Gähnen, manche Bewegungen haben eine ansteckende Wirkung. In der Neurowissenschaft vermutet man, dass bestimmte Vorgänge im Gehirn spiegelnde Effekte produzieren, die ein Schlüssel zur Erklärung von Empathie und gegenseitigem Verstehen sein könnten.


Spiegelneuronen“ ist eine Einladung zu einem ‘körperlichen Nachdenken’ über das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft:

Der dokumentarische Tanzabend von Stefan Kaegi/Rimini Protokoll in Zusammenarbeit mit Sasha Waltz & Guests, der Ende August im Radialsystem seine Deutschlandpremiere feiert, ist ein Experiment. In jeder Aufführung von neuem.

Das Publikum ist ein wesentlicher Teil des Experiments, denn es ist eingeladen, nicht nur die Entstehung von tänzerischer Bewegung zu beobachten, sondern sich auch selbst zu bewegen, vom Sitzplatz aus als aktiver Teil eines gemeinsamen Systems zu agieren, sich selbst als Teil einer Art großen Gehirns zu erleben.

Der Zuschauerraum als Hauptaktionsort: Ein Spiegel befindet sich dort, wo normalerweise die Bühne ist. Er reflektiert nicht nur die Tänzer* innen, sondern – wie ein gigantisches Selfie – die ganze Tribüne mit dem Publikum. Im Austausch mit den Tänzer*innen rückt das Publikum selbst ins Zentrum der Bewegungen und erlebt sich nicht nur beim „Verkörpern” von komplexen Bildern, sondern trägt selbst zur Choreografie der Gruppe bei. Über den Spiegel betrachten die Zuschauer*innen sich selbst und die anderen beim Beobachten des Versuchs, in dessen Zentrum sie sitzen.

Die dokumentarische Recherche zu diesem Abend bezieht Perspektiven aus Hirnforschung, Biologie, Soziologie und künstlicher Intelligenz ein, die das Publikum in einer Soundcollage einerseits hört, und andererseits erlebt – vielleicht sogar antizipiert oder sich entzieht.

„Spiegelneuronen” ist die erste Zusammenarbeit von Sasha Waltz & Guests und dem Dokumentartheaterlabel Rimini Protokoll. Aus sehr unterschiedlichen Richtungen kommend, interessieren sich beide künstlerischen Ensembles für die ungewöhnliche Bespielung von Räumen und interdisziplinäres Arbeiten. Nun untersucht Stefan Kaegi gemeinsam mit Tänzer*innen von Sasha Waltz & Guests und dem Publikum das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft mit den Mitteln des Tanzes und einem großen Spiegel. Damit setzt die Tanzcompagnie – nach „remains” von Andrew Schneider 2020 – die Öffnung für neue Handschriften sowie ihr Interesse an künstlerischer Recherche und genreübergreifender Zusammenarbeit mit internationalen Künstler*innen zur Erweiterung ihres Repertoires fort.

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Zusätzliche Informationen
Eine Produktion von Sasha Waltz & Guests in Zusammenarbeit mit Rimini Protokoll. Eine Koproduktion mit den Salzburger Festspielen, Tanz Köln und Kampnagel – Internationales Zentrum für Schönere Künste.

Medienpartnerschaften: The Berliner, Rausgegangen, taz. die tageszeitung, tip Berlin.
Teilnehmende Künstler
Stefan Kaegi (Rimini Protokoll) (Konzept und Regie)
Tobias Koch (Musik)
Mikko Gaestel (Video)
Dominic Huber (Szenographie)
Silke Bake (Dramaturgie)
Martin Hauk (Licht)
Sandra Tiersch (Kostüm)
Claudia de Serpa Soares (Repetition)
Melissa Kieffer, Dominique McDougal, Francisco Martinez Miranda , Orlando Rodriguez, László Sandig, Claudia de Serpa Soares, Wibke Storkan (Tanz Sasha Waltz & Guests)
Christina von Braun, John-Dylan Haynes, Sarah Karim, Tim Landgraf, Nora Schultz, Tania Singer (Mit den Stimmen von)
Termine
August 2024
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