In einer von Wandel und Chaos geprägten Welt, in der das Leben oft rast, zeigt die neue Ausstellung im Fotografiska eine leise Revolution: Die Kunst, im Moment zu verweilen. Diese oft übersehenen alltäglichen Momente schenken uns Kraft und erden uns, wenn alles zu schnell scheint.
Als Rinko Kawauchi Island im Sommer 2019 besuchte, spürte sie das Bedürfnis, innezuhalten. Umgeben von Geysiren und Gletschern erlebte sie eine besondere Verbindung zur Erde:
„Ich hatte das Gefühl, ein Fötus zu sein, der von der Erde umhüllt ist und fühlte eine noch nie dagewesene Verbundenheit zu diesem Planeten.“
Die Pandemie hinderte sie an einer erneuten Island-Reise, also besuchte sie im Winter 2020 die Insel Hokkaido in Japan. Diese Erfahrungen führten zur Serie M/E – Mother Earth. Fotografiska Berlin zeigt ihre verträumten Bilder nun in der Ausstellung a faraway shining star, twinkling in hand.
In ihren Arbeiten kombiniert Kawauchi die Mikro- und Makroperspektive, die besonders im Kontrast von Alltagssituationen und Naturgewalten sichtbar wird.
„Die letzten 10 Jahre waren voller Veränderungen, vom großen Erdbeben in Ostjapan bis zur Pandemie. Die Zeit verging schnell, doch während der Pandemie schien sie langsamer zu werden. Lange Zeit zu Hause zu verbringen, erinnerte mich an meine Kindheit und endlose Sommerferien." – Rinko Kawauchi
Über die Ausstellung
Diese Ausstellung untersucht die Vergänglichkeit des Lebens und stellt Fragen zur Zukunft unseres Planeten. Wird die Erde sich weiter erwärmen und die isländischen Gletscher vollständig schmelzen? Wie können wir unseren Lebensraum in der verbleibenden Zeit verbessern? a faraway shining star, twinkling in hand ist Kawauchis Versuch, sich diesen Fragen zu stellen, für die es keine einfachen Antworten gibt.
Über die Künstlerin
Rinko Kawauchi (*1972, Shiga, Japan) lebt und arbeitet in Chiba. Seit ihrem internationalen Durchbruch im Jahr 2001 mit dem renommierten Kimura-Ihei-Preis hat Kawauchi zahlreiche Bücher veröffentlicht, darunter Utatane, Hanabi und Hanako. Sie wurde mit dem Infinity Award des International Center of Photography ausgezeichnet und stand 2012 auf der Shortlist des Deutsche Börse Photography Foundation Prize. Große Einzelausstellungen fanden in der Foundation Cartier (Paris), The Photographers’ Gallery (London) und im Hasselblad Center (Göteborg) statt.
Zusätzliche Informationen
Täglich geöffnet: 10:00 – 23:00 Uhr