
Drame lyrique in fünf Akten (1902)
Mit der Uraufführung von Pelléas und Mélisande im Jahr 1902 stellte Claude Debussy die Hörgewohnheiten seiner Zeitgenossen auf die Probe. Seine raffinierte Instrumentation und innovative Klanggestaltung führen Wagners Leitmotivtechnik in eine subtile Dramaturgie aus Klangfarben über. Statt konkreter Beschreibungen erschafft Debussy musikalische Atmosphären und Seelenbilder, die sich oft nur erahnen lassen.
Das Libretto basiert auf dem gleichnamigen Drama des flämischen Symbolisten Maurice Maeterlinck – einer geheimnisvollen, tragisch endenden Dreiecksgeschichte zwischen den Stiefbrüdern Golaud und Pelléas sowie der rätselhaften Mélisande.
Die Handlung bleibt bewusst vage, während innere Konflikte und psychologische Abgründe im Mittelpunkt stehen. Debussys Musik spiegelt diese Zurückhaltung wider, bewegt sich oft an der Grenze zur Stille, doch unter ihrer scheinbar monochromen Oberfläche entfaltet sich eine faszinierende Klangwelt.
Die legendäre Regisseurin Ruth Berghaus brachte das Werk 1991 an der Staatsoper Unter den Linden auf die Bühne und schuf eine Inszenierung, die die besondere Atmosphäre des Stücks eindrucksvoll einfängt.
Dauer: ca. 3:15 h inklusive einer Pause nach dem 3. Akt
(Sprachen: In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln)
Zusätzliche Informationen
Erster Akt
Golaud hat sich auf der Jagd verirrt und begegnet der geheimnisvollen Mélisande. Auf seine Fragen erfährt er nur, dass sie den Menschen entflohen ist. Er bewegt sie dazu, ihm zu folgen. – Geneviève liest König Arkel einen Brief vor, den Golaud an seinen Bruder Pelléas geschrieben hat. Darin teilt er seine Vermählung mit Mélisande mit und bittet Pelléas, Arkel zu fragen, ob er bereit sei, die Fremde wie seine Tochter zu ehren. Zum Zeichen des Einverständnisses erwartet er ein bestimmtes Feuerzeichen. – Mélisande beklagt sich gegenüber Geneviève über die Dunkelheit des Parkes und des Schlosses. Pelléas und Mélisande beobachten das Schiff, das Mélisande hierher brachte.
Zweiter Akt
Mélisande fällt der ihr von Golaud geschenkte Ring in den Brunnen. – Zur selben Zeit, als der Ring in den Brunnen fiel, bäumte sich Golauds Pferd auf. Golaud vermisst den Ring an Mélisandes Finger. Er schickt sie im Dunkel der Nacht weg, den Ring zu suchen. Pelléas soll sie begleiten. – In der Grotte entdecken Pelléas und Mélisande drei schlafende Greise. Entsetzt flieht Mélisande.
Dritter Akt
Pelléas spielt mit Mélisandes Haar. Der hinzukommende Golaud verweist den beiden die „Kindereien“ – Golaud führt Pelléas zur Zisterne des Todes. – Seinem Bruder rät er, Mélisande künftig zu meiden. – Immer stärker werden Golauds Zweifel an der Treue Mélisandes. Durch seinen Sohn Yniold lässt er sie und Pelléas beobachten. Er erfährt durch das Kind, dass sich beide geküsst haben.
Vierter Akt
Mélisande verspricht Pelléas, am Abend zu jenem Brunnen zu kommen, an dem sie den Ring verlor. Es soll ihre letzte Begegnung sein. – Arkel versucht, Mélisande seine Zuneigung auszudrücken. Von Golaud aber wird sie gedemütigt. – Pelléas und Mélisande treffen sich heimlich. Der eifersüchtige Golaud tötet seinen Bruder. Mélisande entflieht.
Fünfter Akt
Mélisande hat ein Kind geboren. Sie ist erkrankt. Golaud will von ihr erfahren, ob sie Pelléas mit verbotener Liebe geliebt habe. Mélisande stirbt. Arkel spricht die letzten Worte über sie: „Ach, sie war ein so liebes kleines Wesen, und so still und schüchtern und so zart. Ja, dieses arme kleine Wesen war voller Rätsel, so wie wir alle ...“
Vorwort 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn
Golaud hat sich auf der Jagd verirrt und begegnet der geheimnisvollen Mélisande. Auf seine Fragen erfährt er nur, dass sie den Menschen entflohen ist. Er bewegt sie dazu, ihm zu folgen. – Geneviève liest König Arkel einen Brief vor, den Golaud an seinen Bruder Pelléas geschrieben hat. Darin teilt er seine Vermählung mit Mélisande mit und bittet Pelléas, Arkel zu fragen, ob er bereit sei, die Fremde wie seine Tochter zu ehren. Zum Zeichen des Einverständnisses erwartet er ein bestimmtes Feuerzeichen. – Mélisande beklagt sich gegenüber Geneviève über die Dunkelheit des Parkes und des Schlosses. Pelléas und Mélisande beobachten das Schiff, das Mélisande hierher brachte.
Zweiter Akt
Mélisande fällt der ihr von Golaud geschenkte Ring in den Brunnen. – Zur selben Zeit, als der Ring in den Brunnen fiel, bäumte sich Golauds Pferd auf. Golaud vermisst den Ring an Mélisandes Finger. Er schickt sie im Dunkel der Nacht weg, den Ring zu suchen. Pelléas soll sie begleiten. – In der Grotte entdecken Pelléas und Mélisande drei schlafende Greise. Entsetzt flieht Mélisande.
Dritter Akt
Pelléas spielt mit Mélisandes Haar. Der hinzukommende Golaud verweist den beiden die „Kindereien“ – Golaud führt Pelléas zur Zisterne des Todes. – Seinem Bruder rät er, Mélisande künftig zu meiden. – Immer stärker werden Golauds Zweifel an der Treue Mélisandes. Durch seinen Sohn Yniold lässt er sie und Pelléas beobachten. Er erfährt durch das Kind, dass sich beide geküsst haben.
Vierter Akt
Mélisande verspricht Pelléas, am Abend zu jenem Brunnen zu kommen, an dem sie den Ring verlor. Es soll ihre letzte Begegnung sein. – Arkel versucht, Mélisande seine Zuneigung auszudrücken. Von Golaud aber wird sie gedemütigt. – Pelléas und Mélisande treffen sich heimlich. Der eifersüchtige Golaud tötet seinen Bruder. Mélisande entflieht.
Fünfter Akt
Mélisande hat ein Kind geboren. Sie ist erkrankt. Golaud will von ihr erfahren, ob sie Pelléas mit verbotener Liebe geliebt habe. Mélisande stirbt. Arkel spricht die letzten Worte über sie: „Ach, sie war ein so liebes kleines Wesen, und so still und schüchtern und so zart. Ja, dieses arme kleine Wesen war voller Rätsel, so wie wir alle ...“
Vorwort 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn