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Konzert anlässlich des 110. Geburtstages des Opernsängers Boris Christoff mit Arien und Duetten aus Opern von Giuseppe Verdi, Gioachino Rossini, Jules Massenet, Pjotr Iljitsch Tschaikowski, Nikolai Rimski-Korsakow, Sergei Rachmaninow, Dobri Christow, Dmitri Bortnianski.



Galerie der Bulgarischen Stimmen ist ein Galakonzert mit einigen der besten bulgarischen Opernsänger mehrerer Generationen und Opernhäuser. Bulgarien ist berühmt für seine kraftvollen Männerstimmen, die die Größe der Opernhelden, aber auch die dramatischen Wendungen des Schicksals und leise Seelenqualen zum Ausdruck bringen können.

Das Programm greift auf ein Repertoire zurück, das emblematisch für Boris Christoffs weltweite Triumphe ist. Es verbindet Ernsthaftigkeit mit künstlerischer Verspieltheit, und ist eine Zurschaustellung von höchster Souveränität auch in den Ensemblenummern.

Das Galakonzert ist eine Hommage an Boris Christoff und zugleich eine Gelegenheit große bulgarische Stimmen kennenlernen zu dürfen.


Boris Christoff (1914-1993) war ein bulgarischer Opernsänger (Bass). Er gilt als einer der größten Operninterpreten des 20.Jahrhunderts. In seinem umfangreichen Repertoire interpretierte er vor allem die Rolle des Philipp II., außerdem Boris Godunow, Don Basilio, Dostojewski, Méphistophélès und vieles mehr. Hinzu kamen die kirchenslawischen Gesänge, die Liturgie Domestique von Alexander Grechaninow und die vokalen Meisterwerke von Modest Mussorgski. Er bereiste die berühmtesten Opernhäuser und Konzertsäle der Welt.


Boris Christoff wagte nach eigenem Bekunden nie zu sagen, dass er die Wahrheit über seine Rollen herausgefunden habe. Vieles, was durch die Stimme allein nicht wahrnehmbar wäre, kann durch schauspielerisches Können sichtbar gemacht werden. Nach intensiver Identifikation mit der Figur wandte sich Boris Christoff der Partitur zu. „Dadurch erscheint alles in neuem Licht. Und damit erkennen wir unsere eigene Eitelkeit als Interpret im Verhältnis zu den Geheimnissen der musikalischen Meisterwerke“.


Boris Christoff hatte sich in der Opernwelt neben seiner Stimmgewalt auch als künstlerischer Enzyklopädist etabliert. Jede seiner Gesten war tief motiviert. Der Sänger entfesselte seine künstlerische Emotion erst, nachdem sie durch das Sieb der Gelehrsamkeit und der intellektuellen Reflexion gegangen war. Um die Essenz seiner Helden herauszufinden, verbrachte der Künstler Stunden mit dem Betrachten und Analysieren von Kunstwerken und blätterte in den Bänden mit historischer Literatur seiner umfangreichen Bibliothek.

Ein einzigartiges Merkmal der Rollen von Boris Christoff war eine Ahnung von Mehrdimensionalität. Die Energie seiner Rollen entsprang seiner Fähigkeit, Realität und Illusion mit Hilfe seiner Stimme und seiner Darstellungskunst zu malen. Auf diese Weise erreichte er eine Art „Stereopräsenz“ - er drang in das Wesen der Figur ein, während er sie gleichzeitig von außen betrachtete und so dem Zuschauer deren Botschaft vermittelte.

Boris Christoff war ein großzügiger Stifter und fürsorglicher Lehrer. Das Haus seines Vaters in Sofia beherbergt heute das Nationalmuseum "Boris Christoff", in dem Relikte des Opernruhms des Künstlers ausgestellt sind. Zugleich ist es ein lebendiges Zentrum der Kreativität. Hier finden junge Talente einen Ort für ihre ersten öffentlichen Auftritte und Begegnungen mit Meistern der Kunst. Seine prächtige Villa in Rom verwandelte der Sänger in die Bulgarische Akademie für Kunst und Kultur, wo er als engagierter Lehrer wirkte. Heute ist dort das Bulgarische Kulturinstitut in Italien untergebracht und bereitet nach wie vor junge Opernsängerinnen und -sänger auf die große Bühne vor.


Gesang: Bozhidar Bozhkilov, Deyan Vatchkov, Delyan Slavov, Petar Naydenov, Deyan Kostadinov, Krum Galabov | Klavier: Vyara Shuperlieva


Eine Veranstaltung des Bulgarischen Kulturinstitutes Berlin und des Nationalmuseums "Boris Christoff" Sofia in Zusammenarbeit mit der Apostel-Paulus-Gemeinde.


Eintritt frei - Spenden erbeten
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