Das Kunstgewerbemuseum zeigt eine Auswahl von Werken der kürzlich verstorbenen Keramikerin Antje Brüggemann. Den Kern der Ausstellung bilden 14 keramische Objekte, die im Rahmen einer Schenkung der Künstlerin in den Bestand des Museums gekommen sind. Ergänzt wird die Ausstellung um weitere Keramiken aus Privatbesitz.
Image gallery
Antje Brüggemann in ihrem Atelier in Wippershain bei Bad Hersfeld
Antje Brüggemann, zweiteiliges Gefäß in Rot, Detail, 1982
Antje Brüggemann, Vase in quadratischer Form mit optischem Dekor, Detail, 2011
Antje Brüggemanns Keramiken haben Objektcharakter, sie dienen nicht dem täglichen Gebrauch. Anhand der gezeigten Arbeiten lässt sich die künstlerische Entwicklung ihres Werks ablesen. Sie reicht von den gedrehten Gefäßen mit lockerem, aus dem Handgelenk gespritzten abstrakten Dekoren, die in den 1960er-Jahren entstanden sind, über die plastischen Stillleben der 1970er-Jahre bis hin zu gebauten Gefäßen mit geometrischen Dekoren der jüngeren Schaffensperiode.
Die aus Feinsteinzeug gebauten Objekte weisen häufig einen illusionistischen Dekor auf, der Räumlichkeit vortäuscht. So entsteht ein raffinierter Dialog zwischen der realen dreidimensionalen Form und dem geometrischen Dekor.
Von der Ausbildung zur Visionärin
Nach einer Töpferlehre studierte Antje Brüggemann Keramik bei Jan Bontjes van Beek in Hamburg und Walter Popp in Kassel. Seit 1970 lebte und arbeitete sie in Wippershain bei Bad Hersfeld. In den 1990er Jahren schuf sie Porzellane für die Firma Rosenthal. Sie war Gründungsmitglied der „Gruppe 83“, deren Ziel, Keramik als eigenständige Kunstform in Deutschland zu vertreten und voranzubringen, sie mit Konsequenz und Experimentierfreude verfolgt hat.
Veranstaltungen
Ausstellungsbegleitend finden Führungen durch Kurator:innen statt.
Kuratorin
Die Ausstellung wird kuratiert von Dr. Claudia Kanowski.
Eine Sonderausstellung des Kunstgewerbemuseums – Staatliche Museen zu Berlin