
Im Kopenhagener Reichskrankenhaus, genannt „Das Reich“, kämpfen Ärzte mit modernster Technologie im Dienst der Wissenschaft gegen Krankheit und Tod. Jedoch durchaus auf unsicherem Grund, denn das Krankenhaus wurde auf Sumpfland errichtet.
„Vielleicht wurden sie zu anmaßend in ihrer hartnäckigen Leugnung der spirituellen Welt? Denn in dem so modernen und scheinbar so soliden Gebäude werden Ermüdungsrisse sichtbar. Die Tore zum Reich des Todes beginnen sich wieder zu öffnen.“
So heißt es im Vorspann der Serie, die der junge Lars von Trier nach Abschluss seines Studiums für das dänische Fernsehen schuf. Es geht um ein marodes Krankenhausgebäude, esoterische Behandlungsmethoden, die Vertuschung ärztlicher Kunstfehler, eine auf Sparkurs geeichte Krankenhausverwaltung, den Überraschungsbesuch des Gesundheitsministers und andere unerfreuliche Dinge. Dazu spuken Gespenster im Gebäude und Monster werden geboren.
Das Böse kämpft mit dem Guten: Nicht wenig passiert in den acht Folgen, die in den 90ern gedreht wurden. Mit schwarzem Humor wirft das Geschehen im „Reich“ fundamentale Fragen auf, die in all ihrer absurden Skurrilität ins Herz des Gesundheitswesens zielen:
- Wie ist der Zustand der Krankenhäuser?
- Wie steht es um Effizienz und ethisch-moralische Fragen in Bezug auf ärztliches Handeln?
- Aber auch: Wie sehr ist die Vergangenheit Teil der Gegenwart? Wie sehr ist das Böse Bedingung für das Gute?
- Und vor allem: Wie durchlässig ist die Grenze zwischen Leben und Tod?
Lars von Trier, großer europäischen Filmemacher und enfant terrible der Filmbranche, ist ein Kultregisseur, dessen Filme inhaltlich so provokant wie ästhetisch innovativ sind. Viele seiner Werke wurden für das Theater adaptiert, das „Hospital der Geister“ findet nun – in der Nähe der ebenfalls auf unsicheren Grund gebauten Charité – seinen Weg auf die Bühne: als personenreiches Spektakel, das auch ein inklusives Theaterprojekt mit Spieler:innen von RambaZamba und aus Graz ist.
Zusätzliche Informationen
Teilnehmende Künstler
Lars von Trier (Autor/in)
Jan-Christoph Gockel
Tanja Hameter (Patientin)
Claudia Wolf-Straubinger (Ihre Dolmetscherin)
Beatrice Frey (Sigrid Drusse, Patientin, Bulders Mutter)
Julia Gräfner (Hansen, Krankenhausseelsorger/ Monas Mutter/ Bodyguard)
Dirk Nadler (Jensen, Pförtner/ Monas Vater/ Gesundheitsminister/ Gevatter Tod)
Jonas Sippel (Vorsitzender der Freimaurerloge/ Hypnotiseur/ Ole, Trommeltherapeut)
Ulrich Matthes (Prof. Dr. Einar Moesgaard, Chefarzt der Neurochirurgie)
Andri Schenardi (Prof. Dr. Bondo, Pathologe)
Komi Mizrajim Togbonou (Prof. Dr. Ulrich, Chefarzt der Gastroenterologie)
Michael Pietsch (Dr. Åge Krüger, Früherer Arzt im Reich)
Wolfram Koch (Dr. Stig Helmer, Oberarzt der Neurochirurgie)
Anja Schneider (Dr. Rigmor Mortensen, Anästhesistin)
Florian Köhler (Dr. Jørgen „Krogen” Krogshøy, Stationsarzt)
Lisa Birke Balzer (Judith, Assisitenzärztin/ Doktorandin)
Evamaria Salcher (Camilla, Krankenschwester im Schlaflabor)
Janek Maudrich (Mogens „Mogge“ Moesgaard, Medizinstudent)
Alexej Lochmann (Bulder Drusse, Pfleger)
Eike Zuleeg (Live-Kamera)