
Die Kunstwerkstatt Kreuzberg existiert seit 1993 in wechselnder Besetzung an verschiedenen Orten. Sie entstand aus einer Initiative der Mitarbeiter des Betreuten Einzelwohnens der Lebenshilfe Berlin. Ihre Klienten gelten als geistig behindert. Dieser Oberbegriff erweist sich schnell als völlig ungeeignet, um ihre Persönlichkeiten zu beschreiben. Oft ist es auch unklar, wer hier eigentlich wen behindert.
Outsider Art, Art Brut, naive Kunst – es gibt viele Etiketten für das, was wir tun. Unsere Klienten sind Dilettanten im reinsten und wahrhaftigsten Sinne des Wortes. Es ist eine Liebhaberei, keine Profession und auch keine Berufung. Wir vermitteln Möglichkeiten, sich auszudrücken, aber wir akzeptieren auch den Zufall und das Absichtslose als Gestaltungsprinzip. Das Wesentliche ist das kreative Tun, die Loslösung vom Alltag, aber auch vom Abbildhaften.
Sie wollen sich als kunst- und kulturinteressierte Gruppe den Sozialraum Museum erschließen und hoffen, dass ihr Engagement in den verschiedenen Museen der Stadt einen Schritt in diese Richtung bedeutet. Im Sternschuppen zeigen sie eine Auswahl an Werken: Spachtelarbeiten auf Papier, Monotypen, Drucke, Zeichnungen. Gegenständliches neben Formen und Farben.