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Am 6. April 2009 erschütterte ein starkes Erdbeben die italienische Stadt L’Aquila und ihr Umland. Besonders hart traf es das Dorf Onna: 40 der 300 Einwohner:innen starben, das Dorf wurde fast völlig zerstört. Bereits im Zweiten Weltkrieg erlitt Onna großes Leid, als deutsche Wehrmachtssoldaten am 11. Juni 1944 ein Massaker verübten und zahlreiche Gebäude zerstörten.



Onna ist ein Ort des Schmerzes. Viele Bewohner:innen haben Angehörige verloren. Ein Erdbeben erschüttert nicht nur die Erde, sondern auch das Vertrauen in die Beständigkeit der Welt. Zehn Jahre nach der Katastrophe leben die Menschen noch immer in provisorischen Unterkünften – der Wiederaufbau stockt.


Der Fotograf Göran Gnaudschun porträtierte die Dorfbewohner:innen und dokumentierte ihre Geschichten. Er fand in ihren Gesichtern Trauer, aber auch Stärke und den Willen, weiterzumachen. Archivbilder und persönliche Fotos verbinden Vergangenheit und Gegenwart, während Texte aus Interviews und Dokumenten eine weitere Erzählebene schaffen.


Das Massaker von Onna war eines von vielen in Italien, die deutsche Schuld wurde kaum gesühnt. Die Geschichte des Dorfes zeigt, wie tief globale Ereignisse in das Leben Einzelner eingreifen, wie Kriege und Katastrophen Traumata hinterlassen. „Stimmen, die sich suchen“ thematisiert Erinnerung, Schmerz und Verlust – aber auch die Kraft, das Leben fortzusetzen.


Das Projekt wurde 2019 in Onna, im Goethe-Institut Rom und 2021 auf der Architekturbiennale Venedig gezeigt. Inzwischen ist es gewachsen und vertieft.
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Der Zugang zur Ausstellungsetage ist eingeschränkt barrierefrei über das Treppenhaus, den Fahrstuhl oder die hofseitige Rampe möglich. Bei Bedarf stehen die Aufsichtskräfte vor Ort für Unterstützung zur Verfügung.
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