
Der Informationsort wurde 2009 als ein Teilprojekt des Programms Stadtumbau-West der Öffentlichkeit übergeben. Als unmittelbares Zeugnis der nationalsozialistischen Stadtplanung für Berlin hat der Schwerbelastungskörper auch überregionale Bedeutung.
Im Jahr 1941 wurde ein technisches Bauwerk errichtet, um die Tragfähigkeit des Baugrundes für einen Monumentalbau auf der Nord-Süd-Achse zu prüfen. Diese 7 km lange und 120 m breite Prachtstraße sollte mit einem gewaltigen Triumphbogen enden, der jegliche baulichen Dimensionen Berlins gesprengt hätte.
Der so genannte Schwerbelastungskörper, ein zylindrischer Druckkörper aus massivem Beton, hat einen Durchmesser von 21 Metern. Er reicht 14 Meter in die Höhe und 18 Meter in die Tiefe. Für den Bau schufteten französische Zwangsarbeiter, doch die Nord-Süd-Achse wurde niemals realisiert. Geblieben ist – als mahnendes Relikt – der zwölftausend Tonnen schwere Belastungskörper.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verwarf man Überlegungen, den Betonkoloss zu sprengen. Er lag zu dicht am Wohngebiet. Die Deutsche Gesellschaft für Bodenmechanik unternahm dort Messversuche. Nach dem Rückzug der Wissenschaftler_innen 1983 verwilderte das ungenutze Gelände. 1995 wurde der Bau in die Denkmalliste Berlins aufgenommen – als einziges greifbares Zeugnis der nationalsozialistischen Stadtplanung.
Seit 2002 ist der Bezirk Tempelhof-Schöneberg Eigentümer. Der Informationsort macht die Geschichte des Bauwerks öffentlich erfahrbar. Von der Aussichtsplattform sind die städtebaulichen Dimensionen der damaligen Planungen zu erkennen.
Öffentliche Führungen während der Saison von April bis Oktober 2025 jeden ersten Sonntag im Monat ab 6. April um 15 Uhr - kostenfrei und ohne Anmeldung.
Ganz in der Nähe des Schwerbelastungskörpers liegt der Gedenkort SA-Gefängnis Papestraße . Dort werden ebenfalls an jedem ersten Sonntag im Monat um 13 Uhr kostenlose Führungen angeboten.
Zusätzliche Informationen
- Saisonal geöffnet vom 1. April bis 31. Oktober 2025
- Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Samstag und Sonntag: von 13 bis 18 Uhr
- Kostenlose Führung: jeden 1. Sonntag im Monat, 15 Uhr
- ohne Anmeldung, Eintritt frei