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Wallpapers von Luc Wolff

Der Ausstellungstitel bedeutet wortwörtlich „Zweifache Hervorhebung“ und bezieht sich auf die gemeinsame Präsentation von Designobjekten und Kunstwerken. Der Fokus liegt dabei auf der wechselseitigen Beziehung zwischen den gezeigten Exponaten.



Die Offenheit umschlossener Räume und die Durchlässigkeit ihrer abschottenden Grenzen sind zentrale Themen in Luc Wolffs künstlerischer Arbeit.
In der Absicht, mittels flächendeckender Wand-Malereien die Undurchdringlichkeit, die Intransparenz starrer Wände aufzuweichen, sind zahlreiche Bilderserien als „Wallpapers“ entstanden. Dabei handelt es sich um den Zusammenschluss mehrerer ähnlicher Papierarbeiten zu größeren Einheiten, die den Wänden, auf denen sie sich ausbreiten, eine neue Qualität verleihen.


Ein Wallpaper kann bis zu 80 großformatige Aquarell- oder Tuschearbeiten, umfassen – alles Unikate. So stellt Luc Wolff bspw. Papierarbeiten in vier Reihen je zwanzig Stück zu einem Ensemble zusammen, das nahezu 30 Quadratmeter Wandfläche bedeckt. Charakteristisch für die Malerei von Luc Wolff sind rudimentäre, organisch anmutende Formen, die sich in flächendeckenden Strukturen organisieren und nicht selten an ein vielschichtiges, durchscheinendes Gewebe erinnern.

Designobjekte als Gegenüber



Luc Wolff stellt seinen Wallpapers ausgewählte Designobjekte gegenüber – vornehmlich Stühle aus der Sammlung des KGM. Neben Entwürfen von Donald Judd (Chair #84/85, 1982) und Konstantin Grcic (Magis Chair One, 2003) sind dies beispielsweise der stapelbare Bofinger Stuhl von Helmut Bätzner oder der DSS-Stapelstuhl von Ray & Charles Eames.


Im Neben- und Miteinander von Malerei, die als „Tapete“ bezeichnet wird, und Sitzmöbeln, die auf Sockeln stehen, wird ein Ringen um Bedeutung und Bedeutungen erkennbar. Es geht weit über die formalen Bezugsmöglichkeiten des Repetitiven, seriell Hergestellten und Reduzierten hinaus. Tapete und Stuhl sind hier zugleich Malerei und Skulptur, sie sind gleichzeitig und in gleichem Maße funktionales Design wie konzeptuelle Kunst.


Im Gegenüber der Exponate kann das vermeintlich geklärte Verhältnis zwischen angewandter und freier Kunst neu in den Blick genommen und das Gespräch über ihre jeweilige Rolle und Relevanz im Museumskontext neu angeregt werden.


Luc Wolff


Der Luxemburger Künstler Luc Wolff lebt und arbeitet seit Ende der 80er-Jahre in Berlin. Sein Werk umfasst ortsbezogene, meist temporäre Interventionen im öffentlichen Raum, architekturbezogene Arbeiten und Malerei. International bekannt wurde Wolff durch seine Arbeit „Magazzino“ auf der Biennale in Venedig 1997 als offizieller Vertreter Luxemburgs.


Eine Sonderausstellung des Kunstgewerbemuseums – Staatliche Museen zu Berlin

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