Spielen, lernen, schlafen und aktiv sein – wie Kinder aufwachsen, ist auch eine Frage von Design. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts werden kindliche Lebens- und Erfahrungswelten durch speziell für sie gestaltete Möbel, Spielzeuge, Bücher und Alltagsgegenstände geprägt. Diese frühen Designobjekte gewähren Einblick in das Phänomen Kindheit und den Wandel seiner gesellschaftlichen Wahrnehmung.
Im 20. Jahrhundert, das von der schwedischen Pädagogin Ellen Key 1900 zum „Jahrhundert des Kindes“ ausgerufen wurde, entwickelte sich die Planung von Räumen und Objekten für Kinder zu einer eigenständigen Disziplin. Dabei hat die Beschäftigung mit dem Thema Kindheit modernen Gestalterinnen und Gestaltern oft besondere Freiheit und Kreativität verliehen.
Von der Reformgestaltung um 1900 über das Bauhaus und das Nachkriegsdesign in Ost und West bis in die Gegenwart. Mit seinen hohen Anforderungen an Einfachheit, Stabilität und intuitive Benutzbarkeit kann Design für Kinder geradezu als Paradigma für gutes Design gelten.
Die Ausstellung „Design für Kinder“ präsentiert knapp 250 Beispiele aus Möbel-, Spielzeug-, Produkt- und Grafikdesign und verortet diese in ihrer Entstehungszeit.
Unter den Exponaten befinden sich Entwürfe von Reformgestaltern wie Richard Riemerschmid, August Geigenberger und Clara Möller-Coburg, von Bauhauskünstlern wie Alma Siedhoff-Buscher und Marcel Breuer sowie von internationalen Designgrößen wie Bruno Munari, Libuše Niklová, Luigi Colani und Matali Crasset.
Das Thema Spielplatz wird durch großformatige Spielobjekte und erstmals gezeigte Spielplatzmodelle des deutschen Designers Günter Beltzig vermittelt.
Ein eigener Bereich zum Thema Kinderbücher präsentiert historische Beispiele und stellt auch eine kleine Pop Up-Bibliothek zum Stöbern, Anschauen und Vorlesen bereit.
Die Ausstellung richtet sich an Kinder und Erwachsene gleichermaßen und enthält viele interaktive Elemente, an denen ausprobiert, gespielt und (probe-)gesessen werden darf.
Die Ausstellung fordert zum Perspektivwechsel zwischen Groß und Klein auf und lädt erwachsene Designinteressierte dazu ein, die materielle Welt mit den Augen des Kindes zu betrachten – während sie den jüngsten Besuchenden einen spielerischen Zugang zu Designthemen eröffnet.
RAHMENPROGRAMM
Kostenlose Familienführungen (zzgl. Museumseintritt) jeden 2. und 4. Sonntag im Monat, 11–12 Uhr, Anmeldung nicht erforderlich
Kostenlose öffentliche Führungen (zzgl. Museumseintritt) an jedem Samstag, 16 Uhr, Anmeldung nicht erforderlich
Digitale Kuratorenführung: Am Mo, 14.10., 18 Uhr, findet eine Live-Tour auf Instagram @broehan_museum statt.
Comic-Lesung: „Kinderland“ und Live-Zeichnen mit dem Berliner Comiczeichner Mawil, Sa, 18.1., 11 Uhr
Designbande – kreatives Mitmach-Atelier: Drop-In-Angebot, jeden 1. Sonntag im Monat, 13–16 Uhr, Anmeldung nicht erforderlich
Kostenlose „Familiensonntage“: Jeden 3. Sonntag im Monat, 11 Uhr, für Kinder (5–12 Jahre) und ihre Familien, 90 min., Anmeldung erforderlich unter: vermittlung@broehan-museum.de, Tel: 030/32 69 06 25
Herbstferien im Bröhan Museum: Jeden Tag ein Buch! Fantastische Seiten gestalten, zeichnen und erzählen, Mo–Do, 21.–24.10., 10–15 Uhr. Für Kinder von 8–12 Jahren