„Decolonial Visions in Diaspora Cinema“ | Koloniale Geschichte liegt nicht in der Vergangenheit. Sie prägt auch Gedächtnis und Wissen in der Gegenwart, wie wir erinnern und was wir wissen (können).
Eine Geschichtsschreibung, die durch offizielle, hegemoniale Narrative Zerstörung und Ausbeutung normalisiert und unsichtbar macht, bedarf einer Revision aus der Perspektive postkolonialer Kulturproduktionen:
kulturelle Arbeiten, die den Möglichkeitsraum dessen öffnen und neu imaginieren, was wir sehen, verstehen und artikulieren können und wie Menschen sich in Beziehung zueinander setzen.
Die Filmreihe Decolonial Visions in Diaspora Cinema nimmt genau das zum Thema. Sie beleuchtet die Region Asien Pazifik als eine der bislang wenig beachteten Orte verschiedener, sich überlagernder Formen von Kolonialisierung.
Dabei liegt der Fokus auf Arbeiten von asiatisch-diasporischen Filmschaffenden, die in und aus der Ambivalenz der diasporischen Positioniertheit – sowohl als Teil von als auch im Widerspruch mit homogenisierenden national-ethnischen und patriarchal-heteronormativen Zugehörigkeits-Politiken – Alternativen zum gängigen Kolonialwissen eröffnen.
Durch ihre spielerische und teilweise auch riskante Weise brechen sie Genre-Kategorien auf und stellen ein marginalisiertes Wissensrepertoire ins Zentrum.
In vier Screenings und jeweils anschließender Diskussion mit den Filmschaffenden wird Diaspora als Möglichkeitsbedingung kritisch-kreativer, dekolonialer Erinnerungsarbeit und Kulturpraxis verhandelt.
Info: Bei allen vier Screenings werden Filmschaffende anwesend sein bzw. digital zum anschließenden Filmgespräch zugeschaltet.