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Literaturfestival

Das surrealistische Kontinuum ist ein zweitägiges Festivalprogramm, das den Surrealismus anlässlich seines hundertjährigen Bestehens neu kartiert: Es feiert oftmals übersehene Künstler*innen sowie deren sich kreuzende Wege, von denen man für gewöhnlich glaubte, sie hätten sich nie berührt.


„Jazz ist meine Religion und Surrealismus ist mein Standpunkt“, schreibt Ted Joans und fasst damit in wenigen Worten die eklektische, transformative Qualität des Surrealismus zusammen.

Der Surrealismus, der oft fälschlicherweise für eigenartig gehalten wurde, ist ein tiefgründiges Medium für die Erforschung und Verwirklichung von Befreiung, Rebellion und der Neugestaltung der Realität.
Der Surrealismus entstand in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und versuchte, dem westlichen Rationalismus etwas entgegenzusetzen, indem er die Tiefe des Geistes durch Automatismus, Schrift, Poesie und Psychoanalyse zum Ausdruck brachte.

André Breton definierte den Surrealismus im Manifeste du Surréalisme von 1924 als „reinen psychischen Automatismus“ und beschrieb damit eine Denkweise, die nicht von Vernunft und Moral bestimmt war. Doch trotz seiner weltweiten Strahlkraft wurde der Surrealismus oft als eine männliche, europäische (vor allem französische) Bewegung verstanden.

Das surrealistische Kontinuum: andere Geografien und Verbindungslinien des Surrealismus wirkt diesem verkürzten Narrativ entgegen, indem es sich mit zu wenig beachteten Vertreter*innen des surrealistischen Denkens und der surrealistischen Praxis aus verschiedenen Ländern beschäftigt, wie Suzanne Césaire, Joyce Mansour und Ted Jones, und gleichzeitig neue Verbindungen zu den Werken zeitgenössischer Künstler*innen wie Ben Okri, Yoko Tawada, Sergei Parajanov, Fiston Mwanza Mujila, Madeleine Hunt-Ehrlich, Jan Švankmajer herstellt.